Wie Sie Ihren PC richtig vor Viren schützen
Unbekannte legten das Netzwerk der Uni Gießen lahm, Unbekannte griffen zeitgleich mehrere europäische Supercomputer an, russische Hacker drangen in Rechner der Bundesregierung ein - Computer leben gefährlich. Was dem Menschen der Mund-Nasen-Schutz und Abstand in Zeiten von Corona, ist dem Computer der Antiviren-Schutz.
Angriffe auf Computer, auf ganze Netzwerke und Firmen, Regierungen und mehr sind in den Medien so präsent, dass die meisten Meldungen gar nicht mehr wirklich registriert werden. Waren Antiviren-Programme vor gut zehn Jahren noch sehr präsent und die Angst um das eigene Gerät groß, hat sich irgendwann im Laufe der Zeit eine Art Lethargie eingeschlichen: Trojaner, Würmer, Spyware - was kann man da schon groß tun? Hacker finden immer einen Weg. Das ist zwar richtig, aber deshalb muss man es ihnen nicht leicht machen!
Gelegenheit macht Diebe gilt auch in Sachen Computer
Um es ganz platt auszudrücken: Einbrecher finden auch immer einen Weg, wenn sie wirklich irgendwo hinein wollen. Trotzdem würde niemand aus dem Haus gehen und die Tür offen lassen. Stattdessen wird die Tür zusätzlich verschlossen, mit besonders sicheren Schlössern versehen, Balkone und Terrassen werden speziell gesichert, und sogar Alarmanlagen, Bewegungsmeldern und Kameraüberwachung werden installiert. Aber was ist nun, wenn jemand in den Computer einbrechen will? Immerhin gibt es da einiges zu holen: Gespeicherte Passwörter und Bankverbindungen, Adressdaten, intime Fotos und Videos und vieles mehr sind auf der durchschnittlichen Festplatte zu finden. Ein Anti Virus Programm soll den Computer vor schädlicher Software schützen. Wie kommt die Software auf den Computer - oder anders gefragt: Wie bricht man da überhaupt ein?
Zuerst einmal ist eine Verbindung nach draußen nötig. Gleiches Prinzip wie beim Haus: Gibt es keine Tür, kommt ohnehin niemand herein. Beim Computer ist die Tür nach draußen die Internetverbindung, der USB-Stick, der an verschiedenen Geräten genutzt wird, das WLAN, die SD-Karte, die in verschiedenen digitalen Geräten verwendet wird. Alles, was in irgendeiner Weise an Daten von "draußen" auf den Rechner kommt, kann Schadsoftware enthalten. Bekannt ist beispielsweise, dass man die Anhänge von E-Mails unbekannter Absender nicht einfach öffnen sollte - weil die Dateien Schadsoftware enthalten könnten. Aber wer denkt schon daran, dass jedes im Internet angesehene Video, jedes Bild und jedes Game erst einmal in einen lokalen Speicher geladen wird? Erst dann kann der Inhalt genutzt werden. Was beim Laden (Erinnert sich noch jemand an den alten Ladebalken?) aber zusätzlich alles auf dem PC landet, ist erst einmal nicht sichtbar. Und genau an dieser Stelle kommt das Anti Virus ins Spiel: Onlinebasiert oder als lokal installierte Software schützt das permanent mit Updates versorgte Programm vor angriffen. Es identifiziert Malware, blockiert sie, beseitigt sie und gibt unter Umständen sogar Rückmeldung an den Hersteller des Programms, um selbiges künftig noch besser zu machen. Denn nicht immer weiß man so genau, was der Antiviren-Schutz da eigentlich abgefangen hat - die Malware wird analysiert.
PC, Laptop, Tablet und Smartphone: Alles betroffen
War noch vor einigen Jahren Malware nur für den PC ein Problem, sind heute wirklich alle digitalen Geräte betroffen. Und damit sind wirklich alle gemeint: Vom Smartphone über die Playstation und den smarten Kühlschrank bis hin zum App-gestützten automatischen Garagentor und der Überwachungskamera im Wohnzimmer, die eigentlich nur zeigen soll, welchen Blödsinn der Hund so treibt ... Und das Problem trifft auch alle Computersysteme: Es ist inzwischen egal, ob man mit Mac, Microsoft, Android oder anderen Systemen arbeitet. Antivirus-Software ist einfach wichtig. (prm)
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