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Nachricht vom 05.03.2021    

ADAC startet Pilotprojekt gegen Motorradlärm im Gelbachtal

Oftmals verzweifeln Anwohner idyllischer Landstraßen, weil ihnen Biker mit ihren Motorrädern akustisch den Nerv rauben. Der Bundesrat hat sich daher dafür eingesetzt, für besondere Konfliktfälle zeitlich beschränkte Verkehrsverbote an Sonn- und Feiertagen aus Gründen des Lärmschutzes zu ermöglichen.

Vor der diesjährigen Motorradsaison möchte der ADAC Mittelrhein e.V. die Motorradfahrer, die unverhältnismäßigen Lärm verursachen, entsprechend sensibilisieren. Pilotprojekt im Gelbachtal. Foto: ADAC Mittelrhein e.V.

Koblenz/Montabaur. Die Biker halten dagegen und pochen auf ihr Recht, mit ihren legalen Maschinen immer und überall fahren zu dürfen.

Vor der diesjährigen Motorradsaison möchte der ADAC Mittelrhein e.V. die Motorradfahrer, die unverhältnismäßigen Lärm verursachen, entsprechend sensibilisieren. Dazu startete der Regionalclub am Freitag, 5. März, ein Pilotprojekt im Gelbachtal, das mit seinen kurvenreichen Straßen gerade bei Motorradfahrern ein beliebtes Ausflugsziel ist.

Rudi Speich, Vorstand Verkehr & Technik beim ADAC Mittelrhein e.V., überreichte im Beisein von Staatssekretär Andy Becht ein vom ADAC entworfenes Warnschild an die Landräte Frank Puchtler (Rhein-Lahn-Kreis) und Achim Schwickert (Westerwaldkreis). Das Schild zeigt einen Motorradfahrer und trägt die Aufschrift ,Leise fahren. Lärm ersparen. Rücksicht kommt an. Danke!‘.

„Ob lokale Streckensperrungen, Fahrverbote an Sonn- und Feiertagen oder willkürlich eingeführte Grenzwerte für bestimmte Regionen – diese Kollektivstrafen tragen nicht zur Lösung des Problems bei, denn die meisten Motorradfahrer sind rücksichtsvoll unterwegs. Wir müssen anstelle pauschaler Verbote eine verantwortungsbewusste Fahrweise bei den Motorradfahrern einfordern“, sagte Rudi Speich bei der Übergabe im Motorradmuseum Montabaur.

Der Landesbetrieb Mobilität wird in den nächsten Tagen insgesamt vier Warnschilder im Gelbachtal installieren. „Mit den Schildern möchten wir ein Bewusstsein für die Lärmproblematik schaffen, ohne die Mobilität einzuschränken. Gerade an lärmsensiblen Streckenabschnitten müssen die Biker besonders verantwortungsbewusst und der Situation angepasst fahren“, betonte Speich.

Für den ADAC ist es ein bedeutendes Thema, denn viele Menschen fühlen sich von Verkehrslärm belästigt. Knapp ein Fünftel der Mitglieder empfindet die Geräusche von Motorrädern als belastend. Daher schlägt der Club neben der Anbringung von Warnschildern auch die Erhöhung der Kontrolldichte und ausreichende Ausstattung der Polizei mit speziellen Schallpegelmessgeräten vor.

Darüber hinaus ist aus Sicht des ADAC auch die Politik gefordert, darauf hinzuwirken, dass die Prüfverfahren und Lärmgrenzwerte im Rahmen der EU-Gesetzgebung geändert werden, um bei Motorrädern eine deutliche Lärmreduzierung zu erreichen.

„Wir begrüßen das Engagement des ADAC Mittelrhein e.V. für die Reduzierung des Motorradlärms. Mir ist es wichtig, dass die Interessen der Anwohnerinnen und Anwohner und der Motorradfahrer in Einklang gebracht werden“, betonte Staats-sekretär Andy Becht bei dem Übergabetermin.

Mit diesem bundesweit einzigartigen Pilotprojekt hoffen Speich und seine Kollegen auch auf einen Nachahmungseffekt in anderen betroffenen Gemeinden in Rheinland-Pfalz. „Wir stehen als ADAC den betroffenen Gemeinden jederzeit mit Rat und Tat zur Seite und geben gerne kostenfreie Hilfestellung bei der Standortbestimmung und Layout des Schildes“, so Speich. (PM)


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