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Nachricht vom 21.10.2010    

Das Zehnhäuser Dorfgemeinschaftshaus im Wandel der Zeit

Das Dorfgemeinschaftshaus in Zehnhausen bei Rennerod wurde Anfang der 50er Jahre erbaut. Seitdem wurde immer wieder etwas verändert – bis zu seinem heutigen Zustand. Anfangs noch als Backes genutzt, wird es heute zu Familienfeiern vermietet, ist Wahllokal und Feuerwehrhaus.

Anfang der 1950er Jahre wurde der alte Backes in Zehnhausen abgerissen. Ein Dorfgemeinschaftshaus mit Feuerwehrgerätehaus entstand. Fotos: Sammlung Anita Müller

Zehnhausen b. R. Aus der Sammlung der Zehnhäuser Dorfchronistin Anita Müller stammt das Foto auf der linken Seite: Es zeigt das Zehnhäuser Dorfgemeinschaftshaus Anfang der 1950er Jahre. Damals hatte man den alten Backes, der an derselben Stelle stand, abgerissen und durch einen Neubau mit einem Feuerwehrgerätehaus ersetzt. Im unteren Teil des Hauses wurde weiterhin gebacken. Das Obergeschoss baute man als Wohnung aus und vermietete diese hauptsächlich an Obdachlose.

In vielen ländlichen Regionen der Bundesrepublik Deutschland entstanden nach dem Zweiten Weltkrieg sogenannte Dorfgemeinschaftshäuser, also Häuser, die durch öffentliche Gelder finanziert wurden und von der gesamten Dorfgemeinschaft genutzt werden konnten. Oft gab es in den Dorfgemeinschaftshäusern den technischen Fortschritt, den die Menschen in ihren eigenen Wohnhäusern noch nicht besaßen: Waschmaschinen, Bäder, Gefriertruhen und vieles mehr. Später in den 60er Jahren kamen auch Fernsehräume hinzu. Manchmal wurde das Dorfgemeinschaftshaus auch als Dorfkneipe genutzt.

Im Ort Zehnhausen wurde zunächst im neuerbauten Dorfgemeinschaftshaus noch Brot gebacken, wie zuvor im alten Backes. Die Familien mussten im Backesbuch, das beim Bürgermeister auslag, vermerken, wann sie backen wollten. Der Samstag war zum Kuchenbacken reserviert. Meist backte man gleich 25 bis 30 Brote, die dann in den Brotkisten im Keller für rund zwei Wochen ausreichten. Bis in die 60er Jahre hinein wurde in Zehnhausen noch im Backes Brot gebacken. Doch bald konnte man sein Mehl beim Bäcker abgeben, bekam dort ein Brotmärkchen und musste nur noch den Backlohn bezahlen. Als schließlich die landwirtschaftlichen Betriebe immer weniger wurden, hörte auch die Zeit der Backmärkchen auf. Nun kaufte man sein Brot beim Bäcker. Zehnhausen nutzte sein Dorfgemeinschaftshaus ab 1968 zu gemeinschaftlichen Feiern und vermietete den Gemeindesaal mit Küche, Abstellraum und Toiletten seinen Bürgern zu Familienfeiern. Seitdem wurde das Haus noch einige Male umgebaut, bis zu seinem heutigen Zustand. Heute wird es noch immer zu Familienfeiern genutzt, ist gleichzeitig auch Wahllokal und Feuerwehrhaus. (jut)


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