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Nachricht vom 08.02.2021    

Kontaktstelle hat offenes Ohr für psychisch Kranke

Beraten, begleiten, begegnen. Der Leitsatz der Kontakt- und Informationsstelle (KIS) für psychisch kranke Menschen in Westerburg gilt auch in Coronazeiten. Denn gerade für Betroffene und deren Angehörige ist die Pandemie eine besondere Belastung.

KIS-Leiter/innen Matthias Becker und Kata Pesti. Foto: Peter Bongard

Westerburg. Für sie ist die KIS da. Nicht nur am Telefon, sondern auch von Angesicht zu Angesicht. Wegen der Hygienevorgaben ist das zwar herausfordernd, aber es funktioniert. Und das ist gut so, denn manche Probleme können eben nicht aufgeschoben werden.

Die Kontakt- und Informationsstelle informiert über psychische Erkrankungen, unterstützt Betroffene in Krisensituationen und bietet in Gruppensitzungen die Möglichkeit zum Austausch. Matthias Becker betreut die Begegnungsstätte „Marktplatz 8“ in Westerburg; seine Kollegin Kata Pesti leitet die Kontakt- und Informationsstelle in Montabaur. „Die Gruppen treffen sich derzeit natürlich nicht. Wir hoffen aber, dass das bald wieder möglich ist. Denn diese Sitzungen haben eine ganz eigene Qualität. Der gegenseitige Austausch lässt sich kaum ersetzen“, sagt Matthias Becker.

Die Corona-Pandemie macht eben viele Menschen einsamer – und das ist für die psychisch labilen umso schlimmer. Gerade auf den Dörfern wächst das Problem von Depressionen durch Vereinsamung, beobachtet der Diplom-Sozialpädagoge. „Deswegen brauchen die Menschen zeitnah Hilfe. Das Problem ist, dass sie lange warten müssen, bis sie einen Termin beim Therapeuten oder beim Arzt bekommen.“ Genau an diesem Punkt setzt die KIS an. Sie ersetzt zwar nicht die professionelle Therapie, aber sie bietet den Betroffenen in der Wartezeit etwas, das gerade jetzt wichtig ist: ein offenes Ohr.

Deshalb freuen sich Becker und Kata Pesti, dass die Eins-zu-Eins-Betreuung seit Beginn der Pandemie aufrechterhalten werden konnte: „Die persönliche Beratung von Angesicht zu Angesicht kann nicht durch ein Telefonat ersetzt werden“, glaubt Diplom-Sozialpädagogin Kata Pesti. „Wenn die Leute zu uns kommen, sieht man recht schnell, wie es ihnen geht. Diese außerordentlich wichtige Art der Begegnung haben wir seit Beginn der Pandemie glücklicherweise aufrechterhalten. Wir können zwar nicht zaubern, nehmen uns aber Zeit, hören zu und beraten unsere Gegenüber – und zwar zeitnah: Zwischen einem Telefonat und dem Termin vergehen nur ein paar Tage.“



Abgesehen von der Maske und dem nötigen Abstand unterscheiden sich die derzeitigen Treffen kaum von den üblichen Beratungsterminen. „Die Inhalte sind so vielfältig wie vor der Pandemie. Deshalb sprechen wir mit unseren Klienten auch nicht nur über Corona. Denn die Pandemie macht vieles schwieriger, ist aber nicht das eigentliche Problem“, sagt Matthias Becker.

Lösen können er und seine Kollegin diese Probleme oft nicht. Aber darum geht es in der Kontakt- und Informationsstelle auch nicht. Die KIS ist eine Brücke hin zu denjenigen Einrichtungen, die den Menschen tiefgreifend helfen. Sie stellen Kontakte zu therapeutischen Angeboten, Ärzten und Kliniken her. „Auch wenn wir keine Diagnose stellen oder Therapie anbieten können: Wir hören zu und unterstützen die Betroffenen, den nächsten Schritt hin zu einem besseren Leben zu gehen“, sagt Kata Pesti. „Und wir sorgen dafür, dass sie sich gerade jetzt nicht alleingelassen fühlen.“ (bon)

Weitere Infos und Kontakt: Telefon 02663/9680310 oder 02602/1069876.



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