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Nachricht vom 03.02.2021    

„Närrische Ritter" aus Herschbach geben nicht auf

Corona macht gnadenlos auch vor Narren und Karnevalisten nicht halt, dass müssen leider auch die „Närrischen Ritter“ aus Herschbach zurzeit schmerzhaft erleben.

Der oberste "Närrische Ritter" Hartmut Pfeifer. Fotos: Wolfgang Rabsch

Herschbach. Außer den „Närrischen Rittern“ betrifft die dramatische Situation alle Jecken und Narren. Aus diesem Grund hatte sich der WW-Kurier mit Hartmut Pfeifer, dem Präsidenten der „Närrischen Ritter“, in dessen Privat-Domizil zu einem Interview verabredet.

Hartmut Pfeifer, ein hochdekorierter Jeck, macht allen Narren Mut
Wenn man die Biografie von Harmut Pfeifer betrachtet, dann weiß jeder sofort Bescheid, dass er von Kindesbeinen an das süße Blut des Karnevals getrunken hat und seitdem nicht mehr davon losgekommen ist. Angefangen hat er 1964 als Kinderprinz in Herrschbach, von 1976 bis 1987 war er der Präsident der Karnevalsgesellschaft Herschbach, von 1974 bis 1994 Mitglied und Frontmann der legendären „Holzbachlerchen“, 1989 „Prinz Hartmut I von der närrischen Bühne“, und seit 1990 ohne Unterbrechung Sitzungspräsident der „Närrischen Ritter Westerwald“. Wenn die Herrensitzung 2022, wie erhofft stattfindet, dann wird Hartmut zum 33ten Mal als Präsident den Laden schmeißen. Zudem ist Pfeifer Träger des Verdienstordens in Silber und in Gold des Deutschen Laienspielverbandes.

Der Autor wurde in die stilvolle Bar des Hauses geführt, die eher einem Karnevalsmuseum gleicht. Dort hängen rund 250 Sessions-Orden an den Wänden, ungefähr hundert Orden hat er noch in einer Kiste, wie Hartmut verriet. Des Weiteren sind viele Fotos und Collagen zu bestaunen, karnevalistische Skulpturen, Ehrenurkunden, Veranstaltungsplakate und sonstige Erinnerungsstücke, die das Herz eines jeden Karnevalisten höher schlagen lassen.

Auf die Frage, wie die Karnevalisten und ganz speziell die „Närrischen Ritter“, in der Karnevals-Hochburg Herschbach die Pandemie erleben, verging Hartmut das Lachen. Pfeifer: „Neben den „Närrischen Rittern“, gibt es in Herschbach noch die Karnevalsgesellschaft (KG) und den Möhnenverein „Fidelio“. Wie man daran erkennen kann, hat der Karneval in Herschbach eine lange Tradition, er gehört als Brauchtum zur Geschichte von Herschbach. Alle Vereine leiden massiv unter den wegen der Pandemie erlassenen Verordnungen und Beschränkungen. Ich kann mich als Präsident der „Närrischen Ritter“ speziell zu unserer legendären Herrensitzung in der Hergispach-Halle äußern. Nach der Herrensitzung ist vor der nächsten Herrensitzung. Nach der erfolgreichen 31. Herrensitzung am 11. Januar 2020, stellten wir sofort die Weichen für die kommende 32. Sitzung, die am 9. Januar 2021 stattfinden sollte. Damit es uns immer wieder gelingt Hochkaräter des Karnevals nach Herschbach zu locken, müssen wir natürlich schnell sein, um an renommierte Redner und Musikgruppen zu kommen. Im Laufe der Jahre haben wir uns echt einen Namen in der Branche gemacht, weil wir uns weitestgehend die kölsche Art des Karnevals zu eigen gemacht haben. Immer wieder gelingt es uns Stars der Szene zu verpflichten, so zum Beispiel die „Kölsch Fraktion“, „Ausbilder Schmidt“, „ne Knallkopp“, die „Mennekrather“, „Willi und Ernst“, „Ne Usjeflippte“, Kai Kramosta und weitere. Nachdem wir auch für 2021 mit vielen bekannten Künstlern die Verträge unterschrieben haben, kam uns Corona ins Gehege. Von jetzt auf gleich mussten wir unsere gesamten Planungen abbrechen und alles stornieren.“



Großes Lob für die Künstler, die 2021 nicht auftreten durften
Hartmut Pfeifer weiter: „Die betroffenen Künstler, die wir für unsere Sitzung 2021 eingeladen hatten, zeigten sich ausgesprochen solidarisch, nachdem die Absage offiziell wurde. Ohne Wenn und Aber sagten sie zu, bei unserer 33. Sitzung, die am 8.Januar 2022 stattfinden soll, zu den vereinbarten Konditionen aufzutreten. Darum senden wir regelmäßig Stoßgebete zum Himmel, damit wir endlich wieder „normal“ leben dürfen.“

„Wir von den „Närrischen Rittern“ merken natürlich auch, wie schwer es ist, den Kontakt untereinander zu halten, zumal man sich nicht treffen darf. Aus dem Grund telefonieren wir viel miteinander, haben auch eine gemeinsame Weihnachtsaktion durchgeführt, indem jedes Mitglied eine Tüte mit Süßigkeiten bekam, zusätzlich befand sich noch ein Essensgutschein im Wert von 25 Euro in der Tüte, der in unserem Speiselokal „Am Markt“ eingelöst werden konnte. Von den Sorgen vieler anderer Vereine, alle Mitglieder bei der Stange zu halten, sind wir auch nicht verschont worden. Es geht nur weiter, wenn man den Optimismus nicht verliert und hoffnungsvoll in die Zukunft schaut. Der solidarische Zusammenhalt ist das Fundament des Bestehens eines Vereins. Wir gehen auf jeden Fall davon aus, dass wir 2022 wieder unsere Herrensitzung durchführen können, und wünschen allen anderen Vereinen, dass sie stark sein sollen. Wer die unselige Pandemie als Verein überlebt, der hat die Härteprüfung bestanden.“ Wolfgang Rabsch


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