Werbung

Nachricht vom 13.01.2021    

Die armen Schwäne!?

Januar 2021: Der Wiesensee ist fast eingefroren, ein kleiner Bereich ist noch frei, wo sich nun Dutzende von Schwänen und Enten dicht an dicht befinden. Frieren die gleich ein? Müssen sie bald verhungern?

Schwan auf dem Wiesensee. Fotos: Kerstin Normann

Stahlhofen am Wiesensee. Kerstin Normann (Stahlhofen a.W.) hat ein besonderes Auge als Vogelliebhaberin. Für ihr Hobby ist sie sogar zur Fotografin geworden. Und ihre Ergebnisse, deren Motive sie ganz oft rund um den Wiesensee findet, sind immer wieder beeindruckende Hingucker.

Keine verweichlichten Parkbewohner
Für eine Antwort auf die Frage, wie man den armen Schwänen helfen kann, verweist sie aber lieber auf Wolfgang Burens von der Gesellschaft für Naturschutz und Ornithologie (GNOR) aus Steinebach an der Wied. Dass sich Menschen Gedanken über Vogelschutz machen, freut ihn, sagt er. Aber Sorgen über das Schicksal der Schwäne im Winter seien wohl unnötig.

„Die Höckerschwäne erwecken bei den Betrachtern den Eindruck verweichlichter Parkbewohner, dabei sind es richtig harte und wilde Gesellen“, erklärt er lachend. Er beschreibt das Verhalten der Tiere: „Die Höckerschwäne verweilen in der Regel solange es geht an den angestammten Gewässern. Dort halten sie Löcher frei, in denen sie immer noch Nahrung finden. Manche harren dabei unglaublich lange aus, auch wenn es in sehr harten Wintern keine Eislöcher mehr gibt. Die Mehrzahl der Vögel zieht dann aber doch irgendwann an die nahegelegenen Flüsse, die offene Wasserflächen bieten, oder sie äsen familienweise auf schneefreien Fettwiesen im Unterwesterwald.“

Eine Fütterung der Schwäne sieht Wolfgang Burens im Gegensatz zur Singvogelfütterung skeptisch. „Für mich sind es Wildvögel und sie haben mit einer halben Stunde Flugzeit zum Mittelrhein recht schnelle Wege zu Nahrung und Wasser.“



Futterstellen sind Hotspots für Infektionserkrankungen
„Fütterungsstellen für Wasservögel bergen die große Gefahr, dass die Vögel dort erkranken und die Überlebenschancen sinken“, betont er. Ein Grund dafür könne nicht artgerechtes Futter sein. „Andererseits sind Futterstellen Hotspots für die Verbreitung von Infektionserkrankungen wie der Vogelgrippe."

Vielerorts in Deutschland, so ist im Internet zu finden, ist das Füttern von Wasservögeln verboten. Weder für sie noch für die Ökologie des Wassers oder für die Fische ist es von Vorteil. Und auch die Nutrias (Biberratten), die es im Wiesensee gibt, sollten wohl lieber nicht „aus Versehen“ mitgefüttert werden, gibt Kerstin Normann zu bedenken. Brot als Fütterungsmittel wird in vielen Artikeln sogar als krankheitserzeugend bezeichnet. Wenn es um das Tierwohl geht, muss es wohl heißen: Bitte nicht füttern!

Burens Tipp: Abstand halten und die Höckerschwäne nicht stören. So können die Tiere Energie sparen und bleiben stark und widerstandsfähig. Wer füttern mag, kann (unter der Beachtung der Hygiene an der Futterstelle) seine Vögel im Garten unterstützen. (Tatjana Steindorf)


Mehr dazu:   Naturschutz  
Lokales: Westerburg & Umgebung
Feedback: Hinweise an die Redaktion

WW-Kurier Newsletter: Immer bestens informiert

Täglich um 20 Uhr kostenlos die aktuellsten Nachrichten, Veranstaltungen und Stellenangebote der Region bequem ins Postfach.

Weitere Bilder (für eine größere Ansicht klicken Sie bitte auf eines der Bilder):
     

Anmeldung zum WW-Kurier Newsletter


Mit unserem kostenlosen Newsletter erhalten Sie täglich einen Überblick über die aktuellen Nachrichten aus dem Westerwaldkreis.

» zur Anmeldung



Aktuelle Artikel aus Region


Bildung im Fokus: Heftige Debatte im rheinland-pfälzischen Landtag

Im Vorfeld der Landtagswahl in Rheinland-Pfalz entbrennt eine intensive Diskussion um das Thema Bildung. ...

Unerwartete Unterstützung für Freizeitstätte Dreifelden

Die Evangelische Freizeitstätte Dreifelden im Westerwaldkreis erhält 2028 eine besondere finanzielle ...

Falsche Polizisten in Koblenz - Betrug auf der Rauentalshöhe

Am 9. Dezember 2025 kam es in Koblenz zu einem Betrugsfall, bei dem das Opfer um mehrere Tausend Euro ...

Aktualisiert: Straßensperrung wegen Jagd bei Ransbach-Baumbach und Untershausen

Am 13. Dezember 2025 müssen sich Autofahrer nicht nur auf eine Straßensperrung zwischen Ransbach-Baumbach ...

Friedenslicht von Bethlehem erleuchtet Marienstatt

Am 17. Dezember 2025 wird in der Abteikirche Marienstatt das Friedenslicht von Bethlehem empfangen und ...

Menk-Schmehmann Group spendet 10.000 Euro an Kinderhospizdienst in Hachenburg

Die Menk-Schmehmann Group aus Bad Marienberg feierte ihr 80-jähriges Bestehen auf besondere Weise. Statt ...

Weitere Artikel


Corona im Westerwaldkreis - drei neue Fälle in Schulen

Das Gesundheitsamt Montabaur meldet am heutigen Mittwoch (13. Januar) insgesamt 3605 (+39) bestätigte ...

Deichstadtvolleys entspannt vor Gipfeltreffen in Wiesbaden

Am Sonntag ist es wieder soweit: Nach der verlängerten Weihnachtspause steht gleich das Toppspiel der ...

KulturZeit Hachenburg: Sascha Grammel wird verschoben

Es erscheint so, als wäre es die Verlegung der Verlegung der Verlegung – das Team der Hachenburger KulturZeit ...

Kaum Veränderung in Einwohnerstatistik der VG Bad Marienberg

Die Statistik im Anhang zeigt die Einwohnerentwicklung der Stadt und Ortsgemeinden Bad Marienberg im ...

Gemeinsame Band-Spende für die Tafel

Corona hat die Auftrittspläne der Westerburger Band „Somesongs“ im vergangenen Jahr gehörig durcheinandergebracht. ...

Expertengespräch: Passgenaue und wohnortnahe medizinische Versorgung

Wer krank ist braucht einen Arzt, schnell und in der Nähe. Darum ist die ambulante und stationäre medizinische ...

Werbung