Werbung

Nachricht vom 17.12.2020    

DGB Westerwald fordert: Weihnachtsgeschenke, an denen kein Blut klebt

„Wir brauchen ein Lieferkettengesetz, das ein Ende mit dem Abholzen von Urwäldern macht, um neue Flächen für den Anbau von Palmen für Palmöl zu roden“, betont Helmut Glöckner, Vorsitzender DGB Kreisverband Westerwald. „Ich will keine Lebensmittel jetzt zu Weihnachten verschenken oder zum Kochen nutzen, an denen Blut klebt, weil durch die Großkonzerne Ortsansässige vertrieben werden oder sie zu menschenunwürdigen Bedingungen auf den Plantagen arbeiten. Ich fordere die Bundesregierung deshalb zum Handeln auf: sie muss endlich ein Lieferkettengesetz verabschieden.“

Montabaur. Eine Umfrage von Infratest dimap hat ergeben, dass es für mehr als 90 Prozent der Befragten eine Aufgabe der Politik ist, für die Einhaltung der Menschenrechte bei deutschen Unternehmen zu sorgen, die im Ausland tätig sind. 75 Prozent der Bundesbürger/innen fordern deshalb ein Lieferkettengesetz.

Zum Hintergrund:
Die Bundesregierung hatte Ende 2016 den Nationalen Aktionsplan Wirtschaft und Menschenrechte verabschiedet. Mit diesem werden die Leitprinzipien der Vereinten Nationen für Wirtschaft und Menschenrechte in Deutschland umgesetzt. Es wurde zunächst auf das freiwillige Engagement der Unternehmen gesetzt. Die Reaktionen und vor allem der Widerstand in der Wirtschaft machten deutlich, dass eine gesetzlich verbindliche Regelung unverzichtbar ist, sodass sich das Kabinett darauf verständigte, noch in dieser Legislaturperiode ein wirksames Lieferkettengesetz zu verabschieden. Zurzeit sind die Verhandlungen ins Stocken geraten und drohen zu scheitern.



Folgende Inhalte müssen laut Glöckner darin enthalten sein:
Die gesamte Wertschöpfungskette muss einbezogen sein, von der Gewinnung der Rohstoffe über die Produktion, den Transport und den Verkauf bis hin zum Recyclen. Ob ein Unternehmen sich daran hält und die Menschenrechte respektiert und umsetzt, muss überprüft werden können und sanktioniert. Betroffene müssen Schadensersatz einklagen können. Außerdem ist der Umweltschutz zu berücksichtigen. Und alle Unternehmen sind einzubeziehen.

„Damit wir unser Weihnachtsessen genießen können, müssen Umweltschutz und Menschenrechte weltweit Gültigkeit haben und einklagbar sein“, so das Fazit des Vaters und Betriebsratsvorsitzenden von Verallia in Wirges.

Ergebnisse der Umfrage.
Weitere Informationen zur Initiative Lieferkettengesetz, in der der DGB sowohl bundesweit als auch regional mitwirkt. (PM)



Lesen Sie gerne und oft unsere Artikel? Dann helfen Sie uns und unterstützen Sie unsere journalistische Arbeit im Westerwaldkreis mit einer einmaligen Spende über PayPal oder einem monatlichen Unterstützer-Abo über unseren Partner Steady. Nur durch Ihre Mithilfe können wir weiterhin eine ausgiebige Berichterstattung garantieren. Vielen Dank! Mehr Infos.



Lokales: Montabaur & Umgebung
Feedback: Hinweise an die Redaktion

Anmeldung zum WW-Kurier Newsletter


Mit unserem kostenlosen Newsletter erhalten Sie täglich einen Überblick über die aktuellen Nachrichten aus dem Westerwaldkreis.

» zur Anmeldung



Aktuelle Artikel aus Politik


CDU-Gemeindeverband Heller-Daadetal setzt auf Dirk Eickhoff

Bei der Mitgliederversammlung des CDU-Gemeindeverbands Heller-Daadetal in Herdorf, wurde Dirk Eickhoff ...

Landtag Rheinland-Pfalz diskutiert über Extremismus und neue Gesetzesvorhaben

Im rheinland-pfälzischen Landtag steht eine Debatte über Extremismus auf der Agenda. Die Bedrohungen ...

Generalsekretär David Eilert fordert Überwachung der Grünen Jugend durch den Verfassungsschutz

Die folgende Pressemitteilung stammt von den Jungen FREIEN WÄHLERN Rheinland-Pfalz. Sie wird im Wortlaut ...

Kritik am Landesklimaschutzgesetz in Rheinland-Pfalz

Im Mainzer Landtag gibt es heftige Kritik am geplanten Landesklimaschutzgesetz. Die FREIEN WÄHLER sind ...

CDU fordert umfassendere Sportstättenförderung in Rheinland-Pfalz

Die Landesregierung hat eine Erweiterung der Sportförderung angekündigt, doch die CDU sieht darin nur ...

Effizienzsteigerung in der Abwasserreinigung: Kläranlage Kroppach rüstet auf

Die Kläranlage Kroppach erhält derzeit eine bedeutende technische Aufrüstung. Zwei neue SBR-Behälter ...

Weitere Artikel


Ransbach-Baumbach wird „Konzertkirche“

Die Kirchenmusik im Westerwald geht neue Wege: Die Evangelische Kirchengemeinde Ransbach-Baumbach/Hilgert ...

Aktionstag der PARTEI zur Wertschätzung der Pflegekräfte

Nur ein kurzer Applaus vom Balkon – und schon geriet die Pflege vielerorts wieder in Vergessenheit. Unsere ...

Im Westerwaldkreis gibt es derzeit 429 aktive Coronafälle

Am Donnerstag, dem 17. Dezember meldet die Kreisverwaltung Montabaur 2.469 (+48) bestätigte Corona-Fälle. ...

Bewegen und gestalten als junge Erwachsene im Kirchenvorstand

Vielfalt ist eines der Schlüsselwörter für die Mitarbeit im Kirchenvorstand einer Evangelischen Kirchengemeinde. ...

Ortsgemeinderat Nauort fasste viele Beschlüsse

In der letzten Sitzung des Ortsgemeinderates Nauort begrüßte Ortsbürgermeister Dietmar Quernes die Ratsmitglieder, ...

Oberhaid: Ortsbürgermeisterin Nora Pietsch vereidigt

Am Dienstag, dem 1. Dezember 2020 fand im Dorfgemeinschaftshaus Oberhaid eine öffentliche und nichtöffentliche ...

Werbung