Werbung

Nachricht vom 05.12.2020    

MBG-Schüler entwickelten App „SmartPlastic“

Zwei Jahre intensive Arbeit und ein unermüdlicher Kampf gegen die Plastikmüllberge im Alltag liegen hinter den Schülerinnen und Schüler des Martin-Butzer-Gymnasiums (MBG) Dierdorf. Gemeinsam mit Partnerschulen aus Italien, Dänemark und Polen hat sich die Schülergruppe im Rahmen des von der EU geförderten Erasmus+-Projekts „Life in Plastic – Is it fantastic?“ mit den unterschiedlichen Seiten von Kunststoff auseinandergesetzt.

Von links: Christina Leschitzki (MBG), Landrat Achim Hallerbach, Projektleiter Dominik Lehmann, Gabi Schäfer. Foto: Kreisverwaltung

Dierdorf. Landrat Achim Hallerbach und Gabi Schäfer vom Referat Umwelt und Energie der Kreisverwaltung Neuwied folgten der Einladung zur Präsentation der Projektergebnisse gerne, hatten sie doch auch das gesamte Projekt von Anbeginn begleitet.

Als beim Auftakt zum Projekt im Oktober 2018 die Mülleimer in den Schulen nicht geleert wurden, sensibilisierten die Müllberge auf dem Schulhof die Jugendlichen für die immensen Mengen von Plastikverpackungen im Alltag. Fortan hinterfragten die Schülerinnen und Schüler den eigenen Plastikverbrauch und versuchten vermehrt, unnötigen Plastikkonsum zu vermeiden. Beim Rhine Clean Up Day in 2019 reinigten sie den Bereich der Neuwieder Deichanlage mit Hilfe der Servicebetriebe Neuwied und der Unterstützung durch die Stabsstelle Umwelt, Energie und Klima der Kreisverwaltung Neuwied.

Ein kritischer Blick auf Mikroplastik in Kosmetikartikeln führte die Gruppe zu selbstgemachten Alternativen mit Hausmittelchen die in jedem Kühlschrank zu finden sind. Hierzu konnte von der Kreisverwaltung Neuwied ein Kurs mit Kordula Honnef, Gärtnerin der Waldbreitbacher Klostergärten, angeboten werden. Dass Kunststoff auch ein bedeutender Wirtschaftsfaktor ist, verdeutlichten Besuche bei den Abfallunternehmen der Region. Zum Projektabschluss stand schließlich die Unverzichtbarkeit des Materials in Schutzbekleidung oder dem medizinischen Bedarf in der Coronapandemie im Fokus.

So spektakulär wie der Auftakt fiel der Abschluss von „Life in Plastic“ Ende Oktober dann coronabedingt nicht aus. „Leider können wir kein großes, plastikfreies Fest mit euch, der gesamten Schulgemeinschaft und allen außerschulischen Partnern, die uns in den letzten zwei Jahren unterstützt haben, feiern“, bedauerte Projektlehrer Dominik Lehmann, als er die Partnerschulen, die virtuell zugeschaltet waren, zum alternativen – aber dennoch anschaulichen - Abschlussevent begrüßte.

Die Schüler konnten dem Landrat neben den Projektschritten dann auch persönlich das Herzstück des Projekts, die App „SmartPlastic“, stellvertretend für die Öffentlichkeit präsentieren. In dieser App hat die Gruppe ihre Erfahrungen im Projekt gesammelt, konkrete Tipps zur Plastikvermeidung im Alltag für jedermann sowie plastikfreie Einkaufsmöglichkeiten in der Region zusammengeführt. „Mit „SmartPlastic“ könnt ihr viele Menschen europaweit erreichen und etwas in den Köpfen verändern. Ihr zeigt, dass es nicht immer Gesetze oder Verordnungen der Politik braucht, um unsere Mutter Erde zu schützen und zu erhalten“, stellte Hallerbach begeistert fest. Auch Gabi Schäfer ist sich sicher, dass die App den Nerv der Zeit treffe, da sich das Leben durch Corona in weiten Teilen auch in die digitale Welt verlagert habe.

Abschließend ermutigte der Landrat die Jugendlichen, sich weiterhin kreativ und kritisch mit dem Konsumverhalten auseinander zu setzen: „Euer Projekt und die App stehen am Ende der Wertschöpfungskette, nun gilt es den Anfang in den Blick zu nehmen. Es muss auch darum gehen, unser Einkaufsverhalten und unsere Konsumwünsche zu verändern und weniger Müll zu produzieren.“



Diesen nachhaltigen Gedanken teilt auch das Martin-Butzer-Gymnasium. Im Dezember startet das Erasmus-Nachfolgeprojekt „EarthUcation“, in dem sich die Schulgemeinschaft in den nächsten zwei Jahren mit dem Thema Nachhaltigkeit auseinandersetzen wird.


Feedback: Hinweise an die Redaktion

Weitere Bilder (für eine größere Ansicht klicken Sie bitte auf eines der Bilder):
 

Anmeldung zum WW-Kurier Newsletter


Mit unserem kostenlosen Newsletter erhalten Sie täglich einen Überblick über die aktuellen Nachrichten aus dem Westerwaldkreis.

» zur Anmeldung



Aktuelle Artikel aus Region


Koblenz öffnet Türen zur Justiz: Woche der Justiz vom 23. bis 27. Juni

Wie funktioniert der Rechtsstaat? Wer sorgt für Gerechtigkeit im Alltag? Antworten auf diese Fragen gibt ...

Tornados 2025: Zwischenbilanz zur Saison in Deutschland

Die Tornadosaison 2025 hat nach einem schleppenden Start an Fahrt aufgenommen. Der Deutsche Wetterdienst ...

Westerburg: Hendrik Hering stellt neues Bestattungsgesetz vor

Am Mittwoch, 18. Juni, informiert Hendrik Hering in Westerburg über das neue Bestattungsgesetz. Im Rahmen ...

Geführte Wanderung durch den Hillscheider Wald im Kannenbäckerland

Am 21. Juni 2025 lädt das Hotel Hüttenmühle in Hillscheid zu einer geführten Wanderung durch den örtlichen ...

Infoabend in Wahlrod erklärt Förderprogramme für umweltschonende Landwirtschaft

Landwirte im Westerwald und darüber hinaus können sich am 23. Juni in Wahlrod über die AUKM-Förderprogramme ...

Umgestürzter Baum verursacht Verkehrsunfall in Wied

Ein unerwarteter Zwischenfall ereignete sich am Sonntag in der Mühlentalstraße in Wied. Ein Baum fiel ...

Weitere Artikel


Bienenprojekt „AK-City-Bienen“ durch Möbelhaus Hüsch gefördert

Das Kooperationsprojekt „AK-City-Bienen“ des Mehrgenerationenhauses Mittendrin und des KOMPA Ev. Kinder- ...

Rockets gewannen kurioses Spiel in Herford

Darf man das? Ein 7:2 fast noch verspielen? Oder 7 Tore schießen und trotzdem verlieren? Darf man 15 ...

Corona: Sport fordert von der Politik mehr Gehör

Mit Tatkraft und Zuversicht will der Sportbund Rheinland (SBR) die Folgen der Corona-Pandemie meistern. ...

Neue Brustschmerzeinheit Chest Pain Unit am Herz-Jesu-Krankenhaus

Das Herz-Jesu-Krankenhaus in Dernbach freut sich, seit dem 1. Dezember eine neue Einheit für Brustschmerzpatienten ...

Pröpstin Bertram-Schäfer: In Krisenzeiten Hoffnung in die Welt tragen

Die neue evangelische Pröpstin für den Bereich Nord-Nassau, Sabine Bertram-Schäfer, hat das Verbreiten ...

Stadt Hachenburg fördert Vereinsarbeit

Ehrenamtliches Engagement der Bürger gehört zu den Grundlagen einer demokratischen Gesellschaft. Vom ...

Werbung