Werbung

Nachricht vom 04.12.2020    

Bedrohte Fischart in der Westerwälder Seenplatte entdeckt

Zum Winter 2020 ließ die NABU-Stiftung Nationales Naturerbe den Brinkenweiher, einen der sieben Teiche der Westerwälder Seenplatte, erstmalig nach drei Jahren vollständig ab, um die Stauanlage auf Schäden zu kontrollieren. Dabei wurde auch der Bitterling nachgewiesen, eine seltene und in Rheinland-Pfalz vom Aussterben bedrohte Fischart.

Symbolfoto Westerwälder Seenplatte

Hachenburg. „Da seit 2018 kein Besatz und Abfischen stattgefunden hat, wussten wir nicht, was aktuell im Brinkenweiher schwimmt. Das Ablassen des Weihers wollten wir daher auch nutzen, um einen Überblick zu den vorkommenden Fischarten zu erhalten", erklärt Stiftungsmitarbeiterin Inés Noll. Die Aktion fand gemeinsam mit ehrenamtlich Engagierten, dem erfahrenen Teichwart Helmut Schuster und Rüdiger Sikora von den Teichanlagen Meissel statt, der für die Aktion kostenlos seine Ausrüstung zur Verfügung stellte und kräftig mit anpackte.

Besonders erfreut waren die Beteiligten, dass keine Karpfen beim Ablassen entdeckt wurden. Denn Karpfen setzen als bodenwühlende Fische Nährstoffe aus dem Gewässergrund frei und verschlechtern damit die Wasserqualität für seltene Wasserpflanzen und Tiere. Zu den besonders häufigen Bewohnern des Brinkenweihers gehören Kleinfischarten wie Moderlieschen oder Bitterling, der in Rheinland-Pfalz vom Aussterben bedroht ist. Bitterlinge kommen nur in Gewässern vor, in denen Großmuscheln wie die Große Teichmuschel oder die Große Flussmuschel leben. Die Muscheln dienen dem Bitterling-Nachwuchs als sichere Kinderstube in den ersten Lebenswochen.

Aber auch invasive Arten wie der aus Nordamerika stammende Kamberkrebs und der asiatische Blaubandbärbling sind den Naturschützern ins Netz gegangen. „Überrascht hat uns alle, in welcher Menge die Kleinfische vorkommen. Das zeigt, dass sich die Fischbestände seit dem letzten Abfischen gut entwickelt haben", freut sich Inés Noll. Der Großteil der Fische des Brinkenweihers wurde bei der Aktion über den Grundablass in den benachbarten Postweiher geschleust und findet dort nun ein neues Zuhause.



Um weitere Erkenntnisse für die künftige naturschutzfachliche Entwicklung der Westerwälder Seenplatte zu erhalten, erstellt die Universität Koblenz-Landau diesen Winter im Auftrag der NABU-Stiftung und des NABU Landesverbandes Rheinland-Pfalz eine Vorstudie zur Gewässerökologie der sieben Weiher.

Die Westerwälder Seenplatte zwischen Hachenburg und Montabaur ist ein Eldorado für Wasser- und Watvögel. Ende 2019 erwarb die NABU-Stiftung Nationales Naturerbe die sieben Weiher und engagiert sich seitdem zusammen mit zahlreichen Engagierten vor Ort für den dauerhaften Schutz der artenreichen Gewässerlebensräume. Im Besitz der NABU-Stiftung Nationales Naturerbe befinden sich bundesweit mittlerweile über 20.300 Hektar Naturschutzland. (PM)


Mehr dazu:   Naturschutz  
Lokales: Hachenburg & Umgebung
Feedback: Hinweise an die Redaktion

Anmeldung zum WW-Kurier Newsletter


Mit unserem kostenlosen Newsletter erhalten Sie täglich einen Überblick über die aktuellen Nachrichten aus dem Westerwaldkreis.

» zur Anmeldung



Aktuelle Artikel aus Vereine


Lernerfahrung trotz klarer Niederlage: Farmers unterliegen Invaders

Die Fighting Farmers Montabaur traten in einem Pre-Season-Spiel gegen die favorisierten Hildesheim Invaders ...

Zukunft von PAuL e.V. im Kannenbäckerland auf der Kippe

Der Verein Projekt Arbeit und Lernen (PAuL) e.V., einst ein gewichtiger Träger sozialer Projekte im Kannenbäckerland, ...

Zukunftsbäume im Wildpark Bad Marienberg gepflanzt

In Bad Marienberg wurden die Bäume der Jahre 2024 und 2025 feierlich gepflanzt. Die Veranstaltung fand ...

20 Jahre Kinderkleider-Lädchen des Kinderschutzbundes

Das Kinderkleider-Lädchen in Höhr-Grenzhausen feiert im Mai sein 20-jähriges Bestehen. Seit seiner Gründung ...

Marathon an der Wied: Ein sportlicher Höhepunkt in Waldbreitbach

Der VfL Waldbreitbach hat mit dem "Marathon an der Wied" ein besonderes Sportereignis ins Leben gerufen. ...

Jugendrotkreuz Meudt sucht dringend freiwillige Helfer

Das Jugendrotkreuz in Meudt ist das größte im Kreisverband Westerwald und leistet beeindruckende Arbeit. ...

Weitere Artikel


Neugestaltung des Tennenplatzes an der Realschule plus

Sport und Bewegung gewinnen in unserer Gesellschaft immer mehr an Bedeutung. Ein möglichst lebenslanges ...

Landkost-Metzgerei Hüsch spendet für Kirchturm-Sanierung

Über die großzügige Spende von 1500 Euro von der Familie Hüsch konnte sich jüngst der Förderverein der ...

Corona im Westerwaldkreis – 53 neue bestätigte Fälle

Am Freitag, den 4. Dezember meldet die Kreisverwaltung Montabaur 1.949 (+53) bestätigte Corona-Fälle. ...

Birgit Wolf: 40 Jahre am Anna-Haus

Es sind viele einzelne Mitarbeiter und Mitarbeiterinnen, die das „Gesicht“ eines Unternehmens prägen ...

Sicheres Kinderspielzeug unter dem Weihnachtsbaum

Auch im Dezember hat die Empfehlung weiter Bestand: Abstand halten und nach Möglichkeit zu Hause bleiben. ...

Am Vorlesetag lesen die jüngeren den älteren Menschen vor

Besondere Zeiten erfordern kreative Ideen! Geplant war es zu Beginn des Jahres anders: Jugendliche der ...

Werbung