Schule abgeschlossen – wie geht es weiter?
Pläne für die Zukunft zu schmieden ist in der aktuellen Situation eine Herausforderung. Nichtsdestoweniger warten unzählige Möglichkeiten auf Schulabgänger und Berufseinsteiger, sodass es sinnvoll ist, sich rechtzeitig mit dem eigenen Berufswunsch auseinanderzusetzen – und nicht erst kurz vor Semester- oder Ausbildungsbeginn. Schulabgänger haben die Qual der Wahl: Ausbildung, Studium oder vielleicht sogar ein freiwilliges soziales Jahr? Wir haben die wichtigsten Informationen auf einen Blick.
Wirtschaftsbereiche im Westerwald
Viele Schulabgänger zieht es in der Ferne, dabei hat die Region in Sachen Berufe und Wirtschaftszweige auch einiges zu bieten. Besonders der Dienstleistungssektor ist im Westerwaldkreis gut aufgestellt. 26 Prozent der Erwerbstätigen arbeiteten 2016 für öffentliche Dienstleister, in der Erziehung und Gesundheit; in Handel, Verkehr, Gastgewerbe, Information und Kommunikation waren 25 Prozent der Erwerbstätigen beschäftigt. Wer hingegen mit dem Gedanken spielt, in der Natur zu arbeiten, muss sich außerhalb der Region umsehen: Nur 0,9 Prozent der Beschäftigten sind im Westerwald in der Land- und Forstwirtschaft sowie in der Fischerei anzutreffen.
Welche Ausbildung passt zu mir?
Für diejenigen, die schnell in den Beruf einsteigen und praktische Erfahrung sammeln wollen, empfiehlt sich eine Ausbildung. Und damit sind sie nicht allein: Über eine halbe Million neue Ausbildungsverträge wurden 2019 abgeschlossen. Um zu wissen, welche Berufszweige für einen in Frage kommen, eignen sich Praktika während der Schulzeit. Diese dauern in der Regel zwei bis drei Wochen und bieten einen groben Einblick in den Beruf. Auch die Berufsberatung der Bundesagentur für Arbeit hilft mit wertvollen Informationen aus. Zudem kann man das Gespräch mit Menschen suchen, die tatsächlich den Beruf ausüben, den man sich für die eigene Zukunft vorstellen kann. Aktionen wie „Tag der offenen Tür“ oder Interviewreihen wie etwa von der Nassauischen Sparkasse zu Berufen in der Region zeichnen ein authentisches Bild von Berufen.
Immer neue Studiengänge
Ähnlich viele Menschen haben 2019 das erste Hochschulsemester begonnen: 508.689 Studienanfänger und –anfängerinnen wurden vom Statistischen Bundesamt verzeichnet. Viele Studiengänge sind in Bachelor- und Masterstudium aufgebaut, Diplomstudiengänge findet man trotz Bologna-Prozess nach wie vor an manchen Unis. Die Wahl des Studienfachs will gut überlegt sein, ist im Vergleich zu einer Ausbildung jedoch flexibler, da der Wechsel des Studienfachs vor allem bei thematischen Überschneidungen in der Regel unkompliziert möglich ist. Dennoch gilt auch hier, dass man sich rechtzeitig und intensiv mit der Auswahl des Studiengangs beschäftigt. Hier kann es sinnvoll sein, den Arbeitsmarkt zu beobachten und zu gucken, wie die Nachfrage in den jeweiligen Branchen ist. Doch all das hilft nichts, wenn man nicht gerne in dem Feld tätig ist. Deshalb sollte man bei der Entscheidung nicht die eigenen Interessen außer Acht lassen.
Freiwillig im Dienst für andere
Wer noch nicht weiß, welcher Berufsweg in Frage kommt, braucht nicht den Kopf in den Sand zu stecken. Schließlich geht es darum, den Horizont zu erweitern, die eigenen Fähigkeiten zu verbessern und Erfahrungen zu sammeln – all das bietet auch ein freiwilliges soziales Jahr. Junge Erwachsene, die die Vollzeitschulpflicht erfüllt und noch nicht das 27. Lebensjahr vollendet haben, können im sozialen Freiwilligendienst tätig werden und in sozialen Einrichtungen wie Altenheimen erste Berufserfahrung sammeln. Man unterstützt also die Bevölkerung und arbeitet mit Menschen zusammen. Egal, wohin es einen verschlägt: Man sollte die Entscheidung über die eigene Zukunft nicht übereilt treffen und sich umfangreich informieren. (prm)
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