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Nachricht vom 25.11.2020    

Wirtschaft der Region steht vor großen Herausforderungen

„In 2020 haben die unternehmerischen Krisenlagen dramatisch zugenommen – mit weiter steigender Tendenz.“ So lautet die Einschätzung des Beirats der IHK-Regionalgeschäftsstelle Montabaur zur Lage der Wirtschaft im Rhein-Lahn-Kreis und Westerwaldkreis. Auf seiner traditionellen Herbstsitzung stellte das 18-köpfige Unternehmergremium fest, dass „daher die Corona-Hilfsprogramme wirkungsvoller konzipiert werden und schneller zur Verfügung stehen müssen.“

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Montabaur. Als Beispiel dafür wurde der KfW-Schnellkredit angeführt. Es sei zwar viel Hilfe angekündigt worden, doch bei der praktischen Umsetzung hapere es zu oft. Die Beiräte äußerten sich enttäuscht darüber, dass die vergleichsweise entspannten Sommermonate für eine Vorbereitung auf die lange erwartete zweite Pandemiewelle seitens der Politik nicht genutzt wurden. Erst als sich diese im Oktober tatsächlich abzeichnete, wurden die Überlegungen angestellt, so die Beiräte.

Dies galt sowohl für Maßnahmen zur Pandemie-Eindämmung wie auch die zeitnahe Installation von Finanzhilfen für besonders betroffene Unternehmen und Branchen. Hinzu kamen die unterschiedlichen Regelungen in den Bundesländern und sogar auf Kreisebene. Dies trug auch in weiten Teilen der regionalen Wirtschaft zur Verunsicherung und sinkender Akzeptanz für die notwendigen Maßnahmen zur Bekämpfung der Pandemie bei. Letzteres gelte besonders mit Blick auf die extrem betroffenen Gastronomie- und die Freizeit- beziehungsweise Kulturbranchen. Gerade die Unternehmen aus diesen Wirtschaftsbereichen hätten sich mit ihren zwischenzeitlich erfolgreich erprobten Hygienekonzepten von den politischen Entscheidungsträgern eine differenziertere Vorgehensweise in Sachen Lock down gewünscht – inklusive zeitnäherer, effektiverer Hilfsprogramme. Die Folge sei, dass sich diese Unternehmen extrem ungerecht behandelt fühlten und zwischenzeitlich in großer Zahl um ihre Existenz kämpften.

Die Industrie der Region berichtet von einem starken Einbruch des Exports und einer Beeinträchtigung der Lieferketten. Zugleich rechnet man dort wie ebenfalls im Handel auch bei der Binnennachfrage mit einer deutlich rückläufigen Kaufkraft in den nächsten zwei Jahren. Die Beiräte waren sich darin einig, dass jetzt die Zeit genutzt werden müsse, um nötige innerbetriebliche Restrukturierungen vorzunehmen und sich auf die Suche nach neuen Märkten zu begeben. Dabei stehe die Digitalisierung ganz oben auf der Agenda – mehr noch als schon vor der Pandemie. Dies gelte besonders mit Blick auf die Kommunikations- wie auch Produktionsprozesse. Im Vertriebsbereich verzeichne man erste digital abgeschlossene Verträge für Aufträge. Dies zeige, dass die Digitalisierung nicht nur bei der Pflege von Bestandskunden erfolgreich eingesetzt werden könne. Man müsse sich mit Themen wie diesen schon deshalb in den Unternehmen nachhaltig beschäftigen, weil davon auszugehen sei, dass Viren-Ereignisse künftig immer wieder eintreten könnten.



Neben den von Corona dominierten Wirtschaftsthemen beschäftigte sich der Beirat auch mit aktuellen Erfahrungen in Raumordnungsverfahren. Entweder würden auf Drängen von Umweltaktivisten schon genehmigte Bebauungspläne für Gewerbegebiete von Gerichten wieder einkassiert – mit der Begründung, es gebe Formfehler. Oder es würden Pläne zur Ausweisung neuer Gewerbegebiete aus Prinzip abgelehnt. Der Beirat warnte davor, Ideologie und Dogmatismus zu Maßstäben in der Raumordnungsplanung zu machen. Besonders ärgerlich sei es, wenn bereits genehmigte Bebauungspläne für nichtig erklärt würden und damit den betroffenen Unternehmen die nötige Planungssicherheit genommen würde. Derartiges erschüttere die Grundfesten eines Standortes. (PM)


Mehr dazu:   Coronavirus  
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