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Nachricht vom 01.11.2020    

Straßennamen erhitzt die Gemüter

In der nächsten Gemeinderatssitzung steht ein brisantes Thema auf der Tagesordnung. Eine nach dem ehemaligen Bürger der Gemeinde benannte Ortsstraße soll nach dem Willen von Antragsteller Paul Nagelkrämer umbenannt werden. Mit Unterstützung von Dr. Uli Jungbluth wurde die politische Vergangenheit von Paul Dickopf analysiert und geschichtlich belegt, dass Paul Dickopf als hochrangiges Mitglied der SS und nach dem Krieg als Chef des BKA (Bundeskriminalamt) aktiv gewesen sei. Diese Tatsache rechtfertige nicht, dass man ihm zu Ehren eine Straße benennt.

Dieser Straßennamen sorgt für Ärger. Foto: Reinhard Panthel

Müschenbach. In einer vergangenen Ratssitzung war dieses Thema, ohne auf der Tagesordnung gestanden zu haben, überraschend angesprochen worden. Um diesem Begehren Nachdruck zu verleihen, wurde etwas später noch eine Dienstaufsichtsbeschwerde gegen die Ortsbürgermeisterin Birgitta Käckermann wegen Untätigkeit bei der Kreisverwaltung in Montabaur nachgereicht. In der nächsten Sitzung wird das Thema im Rat behandelt.

Diese Paul-Dickopf-Straße existiert nur schon seit Jahren ohne Beanstandung der betroffenen Anwohner. Und diese Anwohner wehren sich gegen die geforderte Umbenennung. Unverständnis herrscht in der Bevölkerung darüber, weil sie sich keinen Reim darauf machen können, dass 75 Jahre nach Kriegsende ein solches Thema den Gemeinderat beschäftigen soll. Im Rahmen einer kurzen nicht repräsentativen Meinungsumfrage wurde auf die gezielte Frage nur mit Kopfschütteln geantwortet … repa

Kommentar von Reinhard Panthel: Sinn oder Unsinn?
Das tausendjährige Reich hat zum Glück nicht so lange gedauert. Millionen von Toten und eine veränderte Weltordnung waren die Quittung für einen faschistischen Wahnsinn. Verzeihen und Vergeben darf man niemals. Aber es sei die Frage erlaubt, wem nützen heute noch juristische Auseinandersetzungen, wenn man 96-jährige SS-Schergen und KZ-Aufseher aburteilt? Wenn ein Hakenkreuz auf einer Kirchenglocke die Gemüter erhitzt…



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Wie und mit wem hätte der Neuanfang der Bundesrepublik Deutschland erfolgen können? Juristen. Lehrer, Polizeibeamte, sie alle waren im Dritten Reich Mitglied der NSDAP und damit mitschuldig. Aber ohne sie hätte Adenauer kein neues Deutschland aufbauen können.

Alle die, die eine bessere Welt fordern, sollen nicht vergessen, aber sie sollten sich mit den Problemen der Jetztzeit befassen und engagieren, das ist effektiver als in der Vergangenheit zu verharren. Es gibt genug Arbeit …



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