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Nachricht vom 29.10.2020    

Chancen für Berufsstarter auch noch im Spätherbst

Das Ausbildungsjahr 2019/20 ist statistisch beendet. Jetzt wird Bilanz gezogen – auch in der Agentur für Arbeit Montabaur, deren Bezirk die beiden Landkreise Westerwald und Rhein-Lahn umfasst. Natürlich hinterlässt die Corona-Pandemie auch auf dem Ausbildungsmarkt ihre Spuren: Weil die Entscheidungsprozesse sich verzögert haben, eröffnen sich auch im Spätherbst noch Chancen für Betriebe und Bewerber/innen.

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Montabaur. Ein Ausbildungsjahr dauert jeweils vom 1. Oktober des einen bis zum 30. September des nächsten Kalenderjahres. In diesem Zeitraum meldeten sich 2019/20 bei der Agentur für Arbeit Montabaur 2.117 junge Menschen mit dem Wunsch, eine Ausbildung zu absolvieren; das ist ein Plus von 74 Personen (3,6 Prozent) gegenüber 2018/19. Zeitgleich boten die Betriebe 1.898 Ausbildungsstellen an - hier steht ein Minus von 191 Stellen (- 9,1 Prozent).

„Die steigende Bewerberzahl spricht für ein großes Interesse an der klassischen dualen Ausbildung“, stellt Elmar Wagner, Chef der Agentur für Arbeit Montabaur, fest. „Das ist bemerkenswert angesichts des demografischen Wandels, der mit sinkenden Schulabgänger-Zahlen einhergeht. Und es ist erfreulich aus Sicht der Unternehmen, die ihre Zukunftssicherung im Blick haben und auch in dieser Krisenzeit daran festhalten, ihre Fachkräfte von morgen im eigenen Betrieb zu qualifizieren.“

Die überwiegende Mehrheit der jungen Menschen hat inzwischen eine Perspektive gefunden. Die Hälfte derer, die die Berufsberatung in Anspruch nahmen, hat eine Lehre begonnen; das sind mehr als 1.000 Jugendliche. Andere entschieden sich zum Beispiel für einen weiteren Schulbesuch, ein Studium, ein freiwilliges soziales Jahr oder gingen als Ungelernte direkt in Arbeit. Zum Stichtag 30. September galten 104 Bewerber/innen laut Statistik als „unversorgt“. Das ist keine große Zahl, aber es sind doch 23 Betroffene mehr als ein Jahr zuvor.

Ungleich höher ist der Bestand der Ausbildungsstellen, die immer noch nicht besetzt werden konnten. Es gibt 272 offene Angebote; im Vorjahr waren es lediglich 24. „Dass so spät noch so viele Betriebe auf der Suche nach dem passenden Azubi sind, ist hauptsächlich Corona geschuldet“, sagt Elmar Wagner. „Der Lockdown hat den gesamten Alltag und die Wirtschaft massiv beeinträchtigt. In den Unternehmen haben sich Bewerberauswahl und –einstellung nach hinten verschoben. Deshalb steht die Nachvermittlung so stark wie nie im Fokus – auch in den kommenden Wochen noch.“



Die Arbeitsagentur engagiert sich gemeinsam mit ihren Partnern, damit noch möglichst viele junge Leute ins Berufsleben starten können. Als Beispiel nennt Wagner zwei Info- und Beratungsaktionen der Agentur für Arbeit Montabaur, der Wirtschaftsförderungsgesellschaft Westerwaldkreis, der Handwerkskammer Koblenz, der Industrie- und Handelskammer Koblenz sowie der Kreishandwerkerschaft Rhein-Westerwald. Sie fanden unter dem Stichwort „Azubi-Spot“ samstags vor dem Alten Rathaus und im Style Outlet Montabaur statt.

Die Berufsberatung empfiehlt Schülern und Schülerinnen, sich möglichst früh und breit gefächert über berufliche Wege zu orientieren und sich – wenn die Richtung feststeht – zeitig zu bewerben. Dieser Rat kommt offenbar an: Aktuell haben sich mehr junge Leute mit Ausbildungswunsch bei der Arbeitsagentur gemeldet als vor einem Jahr. Hier geht es um bereits diejenigen, die im Sommer 2021 ins Erwerbsleben starten möchten.

Bei den Betrieben hingegen zeichnet sich eine deutliche Zurückhaltung ab. Denn die Corona-Krise ist noch lange nicht ausgestanden. Im Gegenteil: Die Situation verschärft sich gerade. Viele Unternehmen haben keine Planungssicherheit und verhalten sich abwartend – auch, was das Angebot an Ausbildungsplätzen angeht. Ob dafür im Frühjahr vermehrt Lehrstellen gemeldet werden, wird von der Entwicklung der Pandemie und den Einschränkungen für die Wirtschaft abhängen.

Grundsätzlich appelliert der Agenturchef an die Personalverantwortlichen, frühzeitig Kontakt mit dem Arbeitgeberservice aufzunehmen: „Wer zu lange wartet, muss damit rechnen, dass viele geeignete Jugendliche bereits anderweitig fündig geworden sind.“

Informationen, Beratung und Vermittlung bekommen Jugendliche über die Berufsberatung (lokale Hotline 02602 123 222 oder Telefon 0800 4 5555 00), Betriebe beim Arbeitgeberservice (Telefon 0800 4 5555 20). Das gesamte Angebot ist kostenfrei.


Mehr dazu:   Coronavirus  
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