Werbung

Nachricht vom 15.09.2020    

Experiment erfolgreich: Für Zwanzig Euro elektrisch nach Montenegro

Michael Bader ist am Ziel. Seine Mission: mit einem Elektroauto und minimalen Emissionen von der Waterkant bis ans Mittelmeer. Über zweitausend Kilometer legte der gebürtige Westerwälder und Wahlmontenegriner zurück. Am 8. September war er aufgebrochen, um gemeinsam mit der lokalen Tourismusorganisation von Bar (Montenegro) herauszufinden, ob ein Urlaub in Montenegro auch für Besitzer von Elektroautos machbar ist. Drei Übernachtungen und 15 Ladestopps später hat er sein Ziel erreicht.

Foto: privat

Bar/Region. Fazit: Wer elektrisch fährt, reist entspannter. Elektroautos in Deutschlands Städten gehören schon fast zum gewohnten Bild. Über deren Alltagstauglichkeit wird viel diskutiert. Spätestens wenn es um längere Strecken geht, zweifelt manch einer, ob beispielsweise eine Reise in den warmen Süden überhaupt machbar ist. Ein Thema, das auch Emil Kukalj beschäftigt. Er ist Direktor der lokalen Tourismusorganisation von Bar. Die Gemeinde Bar liegt im Süden von Montenegro an der Adria. „Einige unserer Hotels und Unterkünfte haben Ladestationen für Elektroautos eingerichtet“, erläutert Kukalj. In Kürze werde auch an einer Touristinformation eine Lademöglichkeit geschaffen. Die Testfahrt, die einer seiner Apartmentvermieter initiiert hatte, war für ihn daher ein spannendes Experiment.

Mehr Ladestationen als erwartet
Das Elektroauto, das dabei zum Einsatz kam, ist mit einer Reichweite von etwa dreihundert Kilometern eher für die Stadt gemacht. Auf der langen Reise via Österreich, Slowenien und Kroatien hat sich der kleine Elektro-Renault aber souverän geschlagen. Dazu beigetragen hat die sehr gute Ladeinfrastruktur in allen Ländern. Nach seiner Ankunft in Montenegro ist Michael Bader entsprechend positiv überrascht. Als „Elektronovize“ wollte er auf Nummer sicher gehen und hatte ausreichend Puffer bei der Akkuladung eingeplant. Das sei aber gar nicht notwendig gewesen, da genügend Lademöglichkeiten vorhanden sind. Die meisten Ladestationen waren zudem kostenlos. Unterkünfte und Einzelhändler bieten dies als Service an.



Tatsächlich waren am Ende nur zwanzig Euro an Stromkosten angefallen. Hinzu kamen Mautgebühren und der ein oder andere Kaffee oder Einkauf bei den Anbietern der Ladesäulen, um die Wartezeiten zu überbrücken.

Urlaubstauglich? Absolut, aber …
Für Bader steht fest: Wer etwas mehr Zeit mitbringt und die Anfahrt genießen will, braucht sich von einem Urlaub mit dem Elektroauto nicht abhalten lassen. Mit einer guten Routenplanung lassen sich schon bei der Anreise interessante Zwischenstopps einplanen. Die Ladepausen können also sinnvoll genutzt werden. „So entspannt bin ich die Strecke noch nie gefahren“, resümiert Bader, der für die Strecke mit dem normalen Auto sonst einen Tag weniger benötigt. Für sich selbst stellt er fest: „Ich war ausgeruhter und sicherer unterwegs. Schließlich macht man garantiert genügend Pausen.“ Er räumt jedoch ein, dass für Familien die zahlreichen Unterbrechungen auf Dauer für Unmut sorgen können. Sein Renault Zoe sei zu klein für das Urlaubsgepäck von vier Personen.

Wer schnell am Ferienort ankommen will, braucht entweder ein Fahrzeug mit größerer Reichweite oder einen Verbrenner. Oder muss fliegen. Gerade Elektroautobesitzer wollen aber vermutlich auf den damit verbundenen CO2-Ausstoß verzichten. Einen Überblick mit der genauen Route und den Ladestopps sowie das Fazit über die Reise gibt es unter http://elektroauto.utjeha.me. Informationen über das Ziel der Tour, die Gemeinde Bar in Montenegro, finden sich auf der Internetseite www.bar.travel. (PM)



Lesen Sie gerne und oft unsere Artikel? Dann helfen Sie uns und unterstützen Sie unsere journalistische Arbeit im Westerwaldkreis mit einer einmaligen Spende über PayPal oder einem monatlichen Unterstützer-Abo über unseren Partner Steady. Nur durch Ihre Mithilfe können wir weiterhin eine ausgiebige Berichterstattung garantieren. Vielen Dank! Mehr Infos.



Mehr dazu:   Auto & Verkehr  
Lokales: Montabaur & Umgebung

Jetzt Fan der WW-Kurier.de Lokalausgabe Montabaur auf Facebook werden!


Anmeldung zum WW-Kurier Newsletter


Mit unserem kostenlosen Newsletter erhalten Sie täglich einen Überblick über die aktuellen Nachrichten aus dem Westerwaldkreis.

» zur Anmeldung



Aktuelle Artikel aus der Wirtschaft


Plädoyer für Gerechtigkeit: Professor warnt mit düsteren Zukunftsszenarien

Montabaur. Das "Forum Wirtschaftsethik - Zukunft braucht Werte" hatte sich dieses Jahr der Gerechtigkeit verschrieben, einem ...

Zimmerergesellen zu Besuch in Koblenz: Seit viereinhalb Jahren "auf der Walz"

Koblenz. Vor allem spricht dies für die Verbundenheit der "Tippelbrüder" zu ihrem Handwerk und zu alten Bräuchen. Denn die ...

Entdecken Sie die KONEKT Westerwald: Ihre Plattform für regionale Geschäftsvernetzung

Rennerod. Die Westerwaldhalle in Rennerod wird zum Schauplatz der ersten KONEKT Westerwald, einer Veranstaltung, die darauf ...

Entdecken Sie Regionales und Nachhaltiges: Neue Speisekarte im Restaurant Maracana

Altenkirchen. Im Herzen von Altenkirchen erneuert das renommierte Restaurant Maracana sein kulinarisches Angebot mit einer ...

"Forum Wirtschaftsethik - Zukunft braucht Werte": Was ist Gerechtigkeit?

Montabaur. Das gemeinsame Angebot von dem Evangelischen Dekanat Westerwald, der Katholischen Erwachsenen Bildung Westerwald-Rhein-Lahn, ...

Gründungswettbewerb "Pioniergeist 2024" gestartet - Preisgelder im Gesamtwert von 30.000 Euro

Mainz. Der Preis für das beste Gründungskonzept ist mit 15.000 Euro dotiert, der Zweit- und der Drittplatzierte erhalten ...

Weitere Artikel


Französische Chansons mit dem Duo „Blue Eyes“

Selters. Elli Menge (Gesang) und Jürgen Menge (Klavier) geben mit Melodien und Stimmungen die emotionale Bandbreite zwischen ...

Workshop Smartphone für Kids „Handle your Handy“

Rennerod. Die Teilnehmer werden das Smartphone genauer unter die Lupe nehmen und sich mit den Funktionen und Möglichkeiten ...

Situation der Wasserversorgung normalisiert sich – ein Umdenken ist notwendig

Hachenburg. Noch vor drei bis vier Wochen konnte die Wasserversorgung in einigen Gebieten nur mit viel Mühe und dank der ...

Stadt Selters gratuliert LIDL zu Wiedereröffnung

Selters. LIDL-Portfoliomanager Mehmet Eskiocak und Bereichsleiterin Immobilien Anke-Maria Wolfram zeigten die auf den neusten ...

Familienunternehmen wie EWM machen Landkreise stark

Mündersbach. EWM ist ein klassisches Familienunternehmen im ländlichen Raum und das, was allgemein als „Hidden Champion“ ...

23 neue Coronafälle im Kreis - davon fünf am Gymnasium im Kannenbäckerland

Montabaur. Die Kreisverwaltung Montabaur gibt aktuell folgende Zahlen bekannt:
Getestete Personen gesamt 10.363
Positiv ...

Werbung