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Nachricht vom 08.09.2020    

Der Wasserknappheit durch lokales Handeln begegnen

Nach dem dritten trockenen Sommer zeigen sich die Folgen an vielen Stellen. Besonders augenfällig ist das Fichtensterben im Wald. Auch die viel zu frühe Herbstfärbung vieler Laubbäume ist ein Anzeichen für Wassermangel. Aber ganz besonders beschäftigt der starke Rückgang der Quellschüttungen die örtlichen Wasserversorger. Die Verbandsgemeindewerke verzeichnen teilweise 60 Prozent weniger Schüttungen als in den „normalen“ Jahren.

SPD-Fraktionen aus dem Kreistag sowie Stadt- und Verbandsgemeinderat Hachenburg am neuen Hachenburger Hochbehälter. Foto: privat

Hachenburg. Grund genug für die SPD-Fraktionen aus dem Kreistag und den Räten von Verbandsgemeinde und Stadt Hachenburg, die Verbandsgemeindewerke Hachenburg aufzusuchen und sich vor Ort ein Bild vom Zustand der Wasserversorgung zu machen. Bürgermeister Peter Klöckner begrüßte die interessierten Besucher am Hochbehälter Hachenburg. Er hatte sich bereits in den SWR-Landesnachrichten äußerst besorgt wegen der – nicht nur in der Verbandsgemeinde Hachenburg – kritische Lage gezeigt. Inzwischen hat sich die Situation zwar aufgrund der Wetterlage etwas entspannt, Grund zur Sorge besteht allerdings nach wie vor.

„Noch vor fünf Jahren wäre eine Situation wie die, in der wir uns heute befinden, für uns alle unvorstellbar gewesen.“ erläutert Klöckner zu Beginn. „Der Westerwald ist eine wasserreiche Gegend. Dass wir einmal kurz vor dem Zusammenbruch unserer Versorgung stehen, hätten wir damals nicht für möglich gehalten.“

Werkleiter Marco Dörner weist darauf hin, dass nicht nur die Verknappung des Wasserdargebotes zu einer dramatischen Situation am Wochenende des 8. und 9. August geführt hat, sondern auch – und vor allem - das Nutzerverhalten.

„Zur Verknappung der Reproduktion kam ein hoher Wasserverbrauch hinzu, den wir sonst auch an heißen Tagen nur stundenweise verzeichnen. Diese Kombination von fehlendem Angebot und überdimensionaler Nachfrage hat letztendlich dazu geführt, dass wir nur mit Glück und mit Hilfe der Verbraucher, die wir über alle verfügbaren Medien zum Wassersparen angehalten haben, das „Leerlaufen“ aufhalten konnten“, so Dörner.

Dabei wurden bereits zahlreiche Überlegungen und Maßnahmen zu einer Verbesserung der Angebotsseite seitens der Verantwortlichen vorgenommen. Die Verbindungsleitung zwischen Hachenburg und Müschenbach, die auch Astert versorgt, hat sich bereits bewährt. Die Verbandsgemeindewerke stehen außerdem im Kontakt mit den Werken von Nachbarverbandsgemeinden sowie angrenzenden Wasserversorgern, um Konzepte zur Verbesserung der Versorgungssituation zu entwickeln und möglichst kurzfristig umzusetzen.

Die Mitglieder der SPD-Fraktionen zeigten sich betroffen von der Situation, die an anderen Stellen in vergleichbarer Dramatik auftritt. Gleichwohl weist Michael Birk, Vorsitzender der SPD-Verbandsgemeinderatsfraktion, nachdrücklich darauf hin, dass die anspruchsvolle Aufgabe der Wasserversorgung mit beeindruckender Professionalität und auf höchstem Niveau in Hachenburg umgesetzt wird.



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„Wir müssen die Versorgung unserer Bürgerinnen und Bürger sicherstellen,“ betont Birk, „Wasser darf kein Luxusgut werden. Einer Verschwendung müssen wir allerdings unbedingt vorbeugen!“

Auf die besondere Verbindung zwischen Wald und Wasser wies die Erste Beigeordnete der Verbandsgemeinde Hachenburg und Vorsitzende der SPD-Kreistagsfraktion Gabriele Greis hin. „Der Westerwald ist bundesweit eine der am stärksten vom Waldsterben betroffenen Regionen.“ erläutert sie. „Es ist sehr wahrscheinlich, dass mit dem Absterben des bodenschützenden Waldes die Reproduktionsfähigkeit der Quellen weiter nachlässt. Hier müssen wir auf vielen Ebenen schnell und entschieden gegensteuern!“

Der heimische Landtagsabgeordnete Hendrik Hering, Präsident des rheinland-pfälzischen Landtages, sagte Unterstützung aus Mainz zu, sowohl was die betroffenen Waldflächen als auch Maßnahmen zur Verbesserung der Wasserversorgung betrifft. „Wir erkennen das Problem und arbeiten gezielt an Lösungen,“ so Hering. „Klimaschutz muss das beherrschende Zukunftsthema sein!“

Die Genossinnen und Genossen werden sich zukünftig der Thematik um Wald und Wasser intensiv annehmen. Die Verwaltung soll in der nächsten Ratssitzung damit beauftragt werden, zu ermitteln und vorzustellen, welche weiteren Ressourcen genutzt werden können und welche Transportschlüsse möglich sind. Darüber hinaus soll ein Konzept erarbeitet werden, das Bürgerinnen und Bürgern Anreize zu wassersparenden Maßnahmen bietet oder diese dabei aktiv unterstützt.

Spontan entwickelt wurde die Idee der Beantragung einer Stelle für ein „freiwilliges ökologisches Jahr“ bei den Verbandsgemeindewerken, die Unterstützung bei Klimaschutzmaßnahmen auf Ortsgemeindeebene leistet. Denn die SPD ist sich sicher: Klimaschutzmaßnahmen sind der Schlüssel für eine gesunde Umwelt und Natur.

„Wir müssen auf kommunaler Ebene den Klimaschutz voranbringen,“ so Gemeinderatsmitglied Simone Conrad, Wahlrod. „Jammern, dass sich global wenig tut, nützt nichts. Aber vor Ort haben wir es in der Hand!“ (PM)

Veranstaltungshinweis:
Am 18. September 2020 planen das Forstamt Hachenburg und die Verbandsgemeindewerke eine gemeinsame Veranstaltung mit Waldbegang zum Thema „Wald und Wasser“ im Rahmen der Waldtage 2020. Die Veranstaltung ist für alle interessierten Bürgerinnen und Bürger offen und beginnt um 16.30 Uhr am Hochbehälter Hachenburg, Dauer circa zwei Stunden.


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