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Nachricht vom 01.09.2020    

Umsonst und Draußen funktioniert auch in Corona-Zeiten

Das Musikfest „Umsonst und Draußen“ ist inzwischen eine Institution auf der Basaltbühne des Stöffel-Parks und seit nunmehr vier Jahren gehört die Bühne an diesem Abend den Westerwälder Bands „Walk the Line“ und „Somesongs“. Aber in diesem Jahr war einiges anders. Angefangen vom Termin, der vom letzten Juli-Wochenende auf den letzten Samstag im August verschoben wurde, bis zu den reduzierten Zuschauerrängen.

Live-Musik im Stöffelpark. Fotos: privat

Enspel. Bis Corona kam wer wollte, zuletzt waren es auch bei drohenden Regengüssen zwischen sechs- und siebenhundert Fans der beiden Bands gewesen. Diesmal musste sich anmelden, wer kommen wollte und bei gut 200 meldete der Westerburger Kulturreferent Johannes Schmidt „Ausverkauft“. Mehr Sitzplätze mit Blick zur Bühne sind einfach nicht darstellbar, will man die Auflagen der Corona-Verordnung für Veranstaltungen draußen einhalten. Schade, aber nun mal nicht zu ändern. Die, die da waren, hatten ihren Spaß.

Aus Sicht der Musiker änderte sich ohnehin nicht so viel. Sobald es dunkel wird, sieht man das Publikum nur noch schemenhaft von der beleuchteten Bühne herunter, aber man hört sich und kann kommunizieren. „Walk the Line“ eröffneten kurz vor Acht den musikalischen Reigen, wie gewohnt mit Blues- und Classic-Rock. Ob Clapton, Hendrix oder Robert Johnson: Auf dem rhythmischen Fundament von Schlagzeuger Andre Kurt, Bassist Uli Altrichter und Gitarrist Lutz Neeb konnten Sänger Udo Lietz und Erhard Reichelt an der Sologitarre ihr Können einmal mehr unter Beweis stellen. Bob Segers „Turn the Page“, leitete das Ende des ersten Teils ein. Band und Publikum einigten sich auf noch eine Zugabe, es sollte schließlich noch mehr kommen.

Bei Somesongs hat sich in der Corona-Pause die Besetzung leicht geändert. Der langjährige Bassist und Songwriter Norbert Gundermann trat zurück. Ralf Kortus, der Neue am Bass wurde von Frontfrau PenniJo Blattermann gleich vorgestellt. So blieb keine Zeit für Lampenfieber. Neu war auch die E-Gitarre, die Ralf Grasmehrs gewohnte akustische ersetzte und sein Spiel auf der Bluesharp. Unverändert bedient Achim Wüst die Drums und Günter Weigel kümmert sich um alles, was nach Sologitarre klingt. Somesongs zeigten mit Soulklassikern von Aretha Franklin und Marvin Gay groovige Qualitäten, um dann im Laufe des Abends ihre rockige Seite auszupacken, was in dem sehr intensiven Songdoppel von „Purple Rain“ und „It‘s raining men“ gipfelte. Die Pop-Soulnummer der Weather Girls bekam einen Hardrock-Anstrich verpasst. Die obligatorische Schlussnummer „Papa was a rolling stone“ deklarierte die Band zur ersten Zugabe um, damit der eigentliche Zugabenteil zusammen mit Walk the Line starten konnte, bevor der auch an diesem Abend wieder unerlässliche Stöffelregen einsetzte.



Mit zehn Musikern auf der Bühne war die maximal zulässige Grenze von Personen pro Quadratmeter auf dieser Fläche ausgeschöpft. PenniJo und Udo Lietz hielten den vorgeschriebenen Abstand als Hauptsänger ein und so konnte der kleine gemeinsame Ausflug in die Rockhistorie mit Kultcharakter losgehen. Mit „Honky Tonk Woman“, „Sweet Home Alabama“, „Cocaine“, und „Knocking on Heavens Door“ zeigten beide Bands, dass man auch mit vielen Musikern gut zusammenspielen kann, ohne groß zu proben, wenn jeder zuhört und dem anderen Raum zum Glänzen lässt. Das galt sowohl für die Sänger wie auch für die Gitarristen, die zum Schluss noch einmal instrumental dem kürzlich verstorbenen Peter Green mit einer sehr schönen Version seines Klassikers Albatros huldigten. Kurz nach elf Uhr endete ein sehr stimmiger Abend, der nicht zuletzt den Musikern zeigte, was ihnen im letzten halben Jahr gefehlt hat. (PM)


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