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Nachricht vom 28.08.2020    

DGB Westerwald unterstützt Initiative zum Lieferkettengesetz

„Ein Lieferkettengesetz ist in unseren Augen unabdingbar, denn es müssen die Menschenrechte gelten von der Rohstoffgewinnung, über Produktion und Transportwege, bis hin zu Verkauf und letztlich zum Recyclen“, so fordert Achim Trautmann, Regionaler Fachpromotor für ökosoziale Beschaffung. Den anwesenden Gewerkschaftern ist die Bedeutung von Lieferketten sehr bewusst, arbeiten sie doch zum Teil in Branchen, die auf funktionierende Zulieferung von Rohstoffen angewiesen sind, sowie auf den Transport der Produkte zum Kunden.

Vortrag des DGB zum Lieferkettengesetz. Foto: privat

Koblenz/Montabaur. Der DGB Westerwald hatte eingeladen zum Thema „Wozu brauchen wir ein Lieferkettengesetz?“, um sich zu informieren.

Im Moment gehe es darum, die Initiative bekannter zu machen, damit die Bevölkerung Druck auf die Politik ausübe, um sich auf Bundesebene für ein solches Gesetz stark zu machen, berichtet Achim Trautmann. Er zeigte an einigen Beispielen auf, wie verzahnt wirtschaftliche Prozesse sind: Mangelhafter Brandschutz beim KiK-Zulieferer Ali Enterprises in Pakistan führte 2012 dazu, dass 258 Menschen qualvoll starben. Oder: Jährlich gibt es in Brasilien mehr als 3.000 Fälle von Pestizidvergiftungen. Dafür ist auch die deutsche Bayer AG verantwortlich: Bayer verkauft in Brasilien sowohl Glyphosat als auch weitere fünf Pestizide, die in der EU nicht mehr zugelassen sind.

Das von der Initiative geforderte Gesetz hat folgende Grundsätze wie Trautmann darstellt. Der wichtigste ist: Wer Schäden anrichtet, muss Verantwortung übernehmen! Ein weiterer ist die Forderung danach, dass Menschen, die geschädigt wurden, Zugang zu deutschen Gerichten erhalten, um hier ihr Recht einzuklagen.

Trautmann weist darauf hin, dass es bereits einige Ansätze für Lieferkettengesetze gibt: "Wir werben vor allem für ein nationales Gesetz. Dies hat für uns zurzeit Vorrang, auch wenn ein Gesetz auf EU -Ebene sinnvoll wäre."



Helmut Glöckner, der Vorsitzende des Kreisverbandes Westerwald fasst den Abend für sich so zusammen: „Das war richtig interessant und ich unterstütze die Initiative für ein Lieferkettengesetz uneingeschränkt. Es geht darum, dass für unseren billigen Konsum nicht irgendwo Menschen ausgebeutet werden und unter unwürdigen Umständen leben.“ Sein Kollege Michael Heine von der IG BAU ergänzt: „Ja, und dabei müssen wir auch an die LKW -Fahrer denken. Sie sind wochenlang unterwegs und können sich nicht duschen oder ihre Notdurft verrichten, wenn wegen Corona die Raststätten geschlossen haben. Da müssen wir gar nicht so weit gehen, das passiert hier vor unserer Haustür.“

Die Gewerkschafter beschließen, in ihren Betrieben und ihren Kreisen für ein Lieferkettengesetz zu werben und danken Trautmann für den informativen Vortrag.

Mehr Infos zum Lieferkettengesetz: www.lieferkettengesetz.de. (PM)


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