Werbung

Nachricht vom 11.08.2020    

Standortschießanlage Seck saniert

Der Betrieb der Standortschießanlage Westerburg/Seck ist nach einer Grundsanierung nun wirtschaftlicher und noch sicherer. Statt wie bisher in eine meterdicke Sandschicht, schießt die Bundeswehr jetzt in 50 Zentimeter Polyurethan-Granulat in den Geschossfangkammern. Das Kunststoff-Granulat soll etwa dreimal so vielen Schüssen standhalten und ist deutlich weniger wartungsintensiv als Sand.

Standortschießanlage Seck: sanierter Schießstand. Fotos: Landesbetrieb LBB Diez

Westerburg/Seck. Rund 1,5 Millionen Euro investierte der Bund in die Sanierung der drei Schießstände, an denen mit Handfeuerwaffen aus bis zu 25 Metern Entfernung trainiert werden kann. Ausgeführt wurden die Arbeiten von 2019 bis 2020 durch die Niederlassung Diez des Landesbetriebs Liegenschafts- und Baubetreuung (LBB) unter der Fachaufsicht des Amtes für Bundesbau Rheinland-Pfalz (ABB). In den sanierten Schießständen wird von nun an in eine 50 Zentimeter dicke Schicht aus Polyurethan in der Körnung 12,5 bis 25 Millimeter geschossen. Das Granulat soll eine Schussbelastung von etwa eine Millionen Schuss aushalten. Ist diese Grenze erreicht, wird das Material ausgebaut und gesiebt. Lediglich das zerschossene Granulat von weniger als 12,5 Millimeter Größe muss durch frisches Granulat ersetzt werden, danach kann die komplette Masse wieder eingefüllt werden. Die vieleckige Struktur des Granulates reduziert außerdem die Gefahr, dass sich abgefeuerte Munition in sogenannten Geschossnestern sammelt. An diesen Stellen konnten Ab- und Rückpraller früher zum Problem werden.

Keine kostspielige Entsorgung mehr
Der bisher in den Geschossfangkammern verwendete Sand hielt lediglich einer Schussbelastung von etwa 300.000 Schuss stand, bevor er unbrauchbar wurde. Da er mit Blei aus der Munition belastet war, fielen Entsorgungskosten von circa 150 Euro pro Tonne an. Außerdem musste der Sand zur Vermeidung von Staubentwicklung, Sichtbehinderungen und Gesundheitsgefahren feucht gehalten werden. Beim Granulat ist das nicht erforderlich. Dadurch wird auch einem Verfaulen der Holzeinbauten in den Ständen vorgebeugt und die Kosten für Wasser, Leitungen, Schieberarmaturen und Wasseruntersuchungen entfallen.



An den Betonmauern der Schießstände wurde bei den Baumaßnahmen außerdem die Holzverkleidung zum Schutz vor Rückprallern gegen gefalztes Lärchenholz getauscht, das beim Nachtrocknen kaum schrumpft. Das verringert eine Fugenbildung zwischen den Brettern deutlich, die Schießsicherheit bleibt über einen längeren Zeitraum gewährleistet und die Intervalle der Holzsanierung verlängern sich. Die Betonteile der um 1970 gebauten Geschossfangkammern wurden für die kommenden 30 Jahre saniert und die Dächer instandgesetzt.

Mehr Platz: Übungskapazität steigt
Zwischen den Schießständen und an deren äußerer Begrenzung waren bisher Erdwälle aufgeschüttet, die verhinderten, dass Projektile den Schießstand unkontrolliert verließen. Diese Erdwälle wurden entfernt und durch holzverkleidete Betonwände ersetzt. Die Vorteile sind ein Rückgang der Unterhaltungs- und Pflegekosten, da die Erdwälle aufwendig gemäht werden mussten. Des Weiteren entstand durch den Wegfall der Erdwälle mehr Platz, so dass pro Schießstand jetzt drei, anstatt - wie bisher - zwei Schützen gleichzeitig Schießübungen ausführen können. Dies erhöht die Effektivität, spart dadurch Aufsichtspersonal und Zeit. Auf der Standortschießanlage Westerburg/Seck können unter anderem die Soldatinnen und Soldaten des Sanitätsregimentes 2 aus Rennerod und des Kommandos Regionale Sanitätsunterstützung aus Diez ihre Übungen durchführen. (PM)


Lokales: Rennerod & Umgebung
Feedback: Hinweise an die Redaktion

WW-Kurier Newsletter: Immer bestens informiert

Täglich um 20 Uhr kostenlos die aktuellsten Nachrichten, Veranstaltungen und Stellenangebote der Region bequem ins Postfach.

Weitere Bilder (für eine größere Ansicht klicken Sie bitte auf eines der Bilder):
     

Anmeldung zum WW-Kurier Newsletter


Mit unserem kostenlosen Newsletter erhalten Sie täglich einen Überblick über die aktuellen Nachrichten aus dem Westerwaldkreis.

» zur Anmeldung



Aktuelle Artikel aus Region


Bauarbeiten auf der K 57 zwischen Nisterau und Fehl-Ritzhausen: Freigabe vor den Feiertagen

Die umfassenden Bauarbeiten auf der K 57 zwischen Nisterau und Fehl-Ritzhausen nähern sich dem Ende. ...

13-jährige Laura F. aus Neuwied vermisst

Seit Mittwoch (17. Dezember 2025) wird die 13-jährige Laura F. aus Neuwied-Oberbieber vermisst. Trotz ...

Brand auf dem Pfefferkuchenmarkt: Kinder als Verursacher ermittelt

Nach dem Brand auf dem Pfefferkuchenmarkt in Westerburg sind die Ermittlungen der Polizei abgeschlossen. ...

Wenn Gaming zur Kostenfalle wird: Risiken für Kinder und Jugendliche beim Zocken

Viele Spiele kosten mehr als gedacht – besonders für Kinder können Lootboxen und versteckte Kaufanreize ...

Kindeswohl im Fokus: 15. Netzwerkkonferenz thematisiert unterschätzte Folgen von Vernachlässigung

Über 400 Fachkräfte folgten der Einladung des Kreisjugendamtes zur Netzwerkkonferenz. Im Mittelpunkt ...

Ein Haus, ein Boot, ein Auto: Jugendfotowettbewerb thematisiert soziale Realität

Junge Fototalente können bis 2. Februar 2026 am Deutschen Jugendfotopreis teilnehmen – mit kritischen, ...

Weitere Artikel


Die Kurfürsten in ihren Kutschen kannten keine Kreisel

Dieser Knotenpunkt in der Stadt hat sich schon oft gewandelt: Einst stand im Kreuzungsbereich Fürstenweg ...

Westerwälder Rezepte: Fruchtiger Nudelsalat für warme Tage

Heimat tut gut und schmeckt gut! Aus diesem Grund wollen wir regelmäßig Rezepte aus dem Westerwald veröffentlichen ...

Digitalisierung auch in der Tourismusentwicklung dringend fördern

Mit der Tourismusstrategie 2025 des Landes Rheinland-Pfalz befassten sich die Tourismusexperten und die ...

NI fordert: Flächennutzungsplan Heiligenroth aufheben!

„Der geplante Autohof Heiligenroth wird nicht gebaut. Dies ist nach über sieben Jahren ein großer Erfolg ...

Ausbildung in der Westerwald-Brauerei begonnen

Das Traditionsunternehmen setzt auf modernste Kommunikationstechnik, Digitalisierung, viel Eigenverantwortung ...

Freigabe der Wege auf dem Stegskopf zügig angehen

Nachdem das neue Konzept zur Sondierung der Wege auf dem Gelände des ehemaligen Truppenübungsplatzes ...

Werbung