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Nachricht vom 23.07.2020    

Bauarbeiten Neubau des Zentralen Pfarrbüros in Rennerod gestartet

Mit der Gründung der katholischen Pfarrei St. Franziskus im Hohen Westerwald entstand aus ehemals sieben selbständigen Pfarreien eine Großpfarrei neuen Typs, die am 1. Januar 2017 startete. Hierzu musste, neben der bestehenden Pastorale, eine zentrale Verwaltung geschaffen werden, in der die Abläufe gebündelt werden konnten.

Von links: Helmut Scherer und Gerrit Müller (Verwaltungsrat Pfarrei St.Franziskus), Volker Kraft (Bauleiter vom Architekturbüro Schmidt, Betzdorf), Jörg Kleine (Ingenieurbüro Brendebach, Kirchen), Oliver Falk (Bauingenieur Bauamt Bistum Limburg), Alexander Uselmann (mwe-Ingenieurgesellschaft Rennerod). Foto Willi Simon

Rennerod. Eine Übergangslösung war das frühere Pfarrhaus in Seck, wo ein Zentrales Pfarrbüro eingerichtet wurde. Dies war keine Dauerlösung. Zwei Jahre lang wurden Pläne diskutiert. Ursprünglich war der Umbau des Pfarrhauses in Rennerod in Betracht gezogen. Die schlechte Bausubstanz, fehlender behindertengerechter Zugang, Umsetzung von Brandschutzbestimmungen, nicht zu realisierende Energieeffizienz sowie fehlende Parkplätze führten zur Überlegung eines Neubaus. In alle Gespräche war das Bauamt des Bischöflichen Ordinariats in Limburg einbezogen. Letztendlich ergab eine Gegenüberstellung von Neu- zu Umbaukosten, dass ein Neubau am Standort des Pfarrhauses wirtschaftlicher sei. Demzufolge stand der Abriss des Gebäudes aus dem Baujahr 1964 fest. Ein entsprechender Beschluss des Verwaltungsrates der Pfarrei zum einem Neubau erfolgte am 21. Mai 2019.

Mit der Planung wurde das Ingenieurbüro im Bauwesen, Brendebach in Wissen beauftragt, welches wiederum mit dem Architekturbüro Oliver Schmidt in Betzdorf für dieses Bauvorhaben kooperiert. Für die Ausarbeitung der Haustechnik und energietechnische Anlagen wurde die nwe-Gesellschaft in Rennerod betraut.

Das Konzept für das zweigeschossige neue Zentrale Pfarrbüro sieht Büroräume für das Pastoral- und Verwaltungsteam sowie ein Büro für die KITA-Koordinatorin vor. Hinzu kommen Sozial-, Technik- und Archivraum sowie behindertengerechte WCs. Für Besprechungen steht ein 30 Quadratmeter großer Raum zur Verfügung. Die Nutzfläche beläuft sich auf insgesamt rund 260 Quadratmeter. Dazu werden auf dem Grundstück der Kirchengemeinde 15 Parkplätze für Besucher und Bedienstete geschaffen.

Markanter Blickfang am Gebäude ist die der Bundesstraße B 255 zugewandte Glasfront, die eine gute Belichtung der Räume ermöglicht. Beschattungsanlagen sorgen dabei für eine angenehme Raumtemperatur.

Mit den Abrissarbeiten des alten Pfarrhauses wurde im Juni dieses Jahres begonnen. Dokumente und Gegenstände von sakraler Bedeutung wurden zuvor in das Archiv der Kirchengemeinde eingelagert. Nach Durchführung der Ausschachtungsarbeiten und dem Einbringen einer Sauberkeitsschicht trafen sich nunmehr an der Baustelle Vertreter des Verwaltungsrates der Pfarrei, die beteiligten Ingenieursbüros sowie Oliver Falk, Bauingenieur der Bauabteilung des Bistums. Der stellvertretende Vorsitzende des Verwaltungsrates, Helmut Scherer, gab einen kurzen Rückblick über den Ablauf der Verhandlungen und Gespräche zum Pfarrbüroneubau. Für das Architekturbüro Oliver Schmidt erläuterte Bauleiter Volker Kraft die bisher durchgeführten Maßnahmen.



Mit dem Bezug des neuen Zentralen Pfarrbüros sei im Herbst 2021 zu rechnen. Die Baukosten belaufen sich nach Angaben des Pfarrverwaltungsrates auf circa 900.000 Euro, wovon 90 Prozent durch Zuschüsse des Bistums Limburg gedeckt sind.
Willi Simon

Hintergrund: Geschichtliches zu den ehemaligen Pfarrhäusern in Rennerod
Dort, wo jetzt das neue Zentrale Pfarrbüro der Pfarrei Sankt Franziskus im Hohen Westerwald entsteht, standen zuvor zwei Pfarrhäuser. Als steingewordene Geschichte prägte lange Zeit das alte Pfarrhaus an der Hauptstraße in Rennerod das Ortsbild. Der Ursprung ging auf das 18. Jahrhundert zurück. Die damals oranische Regierung ließ das einstmalige Haus des Zehntgrafen zu einem reformierten Pfarr-, Kirchen- und Schulhaus umbauen und renovieren. In der Folge, so schreibt Michael Holzenthal, diente es auch als Gendarmeriekaserne und Fouragemagazin. 1818 konnte das nunmehr der katholischen Kirchengemeinde verkaufte Anwesen durch einen Pfarrer Peter Hartmann bezogen werden. Zahlreiche Pfarrer haben und hatten dort ihre Spuren hinterlassen. Im Jahr 1964 wurde dann dieses ‚alte‘ Pfarrhaus abgerissen, was wiederum von vielen Renneröder und Historikern bedauert wurde. Wehmut schwingt in den Erzählungen älterer Gläubigen in Bezug auf gerade dieses Pfarrhaus mit. An seine Stelle trat ein eher nüchterner Zweckbau, der nach 56 Jahren allerdings auch schon Geschichte ist.



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