Experiment geglückt: Zweitägige „Thementour“ führte ins Salmtal
Die geplante Tour de France mit Start am vergangenen Samstag in Montabaur war leider (noch) nicht möglich und wurde um genau ein Jahr verschoben. Als kleiner Ersatz für diese große „MonTon-Etappenfahrt“ starteten die Radsportler der „Equipe France“ in den beiden heimischen Radsportvereinen RSG Montabaur und RSV Oraniern Nassau an diesem Tag zu einer zweitägigen Thementour über 300 Kilometer ins Salmtal bei Trier.
Montabaur/Nassau. Dabei wurde für jede 100 Kilometer über ein aktuelles Thema gesprochen. Also eine ganz neue und experimentelle Tourform, bei der Hobby-Radsport mit dem aktuellen Zeitgeschehen verbunden wurde.
Dabei standen die Zeichen zunächst auf Sturm, zeigte sich doch der Sommer von seiner unheilvollsten Seite: Unwetter mit Starkregen und Gewitter waren fast für die gesamte Republik angekündigt. Doch beim Start am Brunnenplatz in Horbach war es trocken, was leider nicht das gesamte Wochenende so blieb. Trotz drohender Unwetter waren sich alle Teilnehmer einig, dass es an den beiden Tagen um die Themen Verteidigung demokratischer Werte, Einsatz für ein friedliches Europa und den Schutz unseres bedrohten Klimas gehen soll. Dazu wurden unterwegs kurz informiert und nach dem Abendessen unter Einhaltung des Abstandsgebotes beim Bier in lockerer Runde diskutiert.
Im Verlauf der fast 300 gefahrenen Kilometer an zwei Tagen erlebten die Radler auf dem Rennrad ebenso wie den Fahrer des Begleitfahrzeuges mit Versorgungsanhänger, Stefan Wilhelmi, einige besonders schöne Landschaften wie das Höllental von Alf Richtung Wittlich. Besonders erfreulich, dass diese Strecke fast durchgehend auf meist gut ausgebauten Radwegen befahrbar ist. Ein Höhepunkt und besondere Herausforderung auf der Heimfahrt war der Valwiger Berg vom Moseltal bei Cochem hinauf in den Hunsrück. Eine schmale reizvolle Straße führt durch die Wingerte und schlängelt sich an den Weinbergfelsen über viele Höhenmeter nach oben. „Das ist ja hier fast so anspruchsvoll wie am Mont Ventoux“, meinte einer der Radler mit viel Frankreicherfahrung.
Getrübt wurde die gute Stimmung der Radler und des Begleittrosses lediglich von der motorisierten Blechlawine an den Nachmittagen an der Mosel, in Koblenz und auch hinauf in den Westerwald. Viele Autos und zwischendurch einige Motorräder, immer auf der Suche nach einer Überholmöglichkeit, verbunden mit dem dazugehörigen Lärm. Für sportliche Männer, die sich ganz ohne stinkende und lärmende Motoren fortbewegen, kein Vergnügen. Dabei war der Verkehr wetterbedingt noch vergleichsweise überschaubar.
Vor zwei Jahren hatte die Equipe auf einer „Radlerwallfahrt“ nach Klausen bei Wittlich die K 169 ab Oberelbert bis Einmündung in die L 329 Richtung Neuhäusel zur kaputtesten Straße auf den gesamten 300 gefahrenen Kilometern bezeichnet. Damals hatte man angeregt, die Straße für Rennräder wegen der damit verbundenen Gefahr zu sperren. Doch vor wenigen Wochen wurde der Neubau der Straße abgeschlossen und für Radler ist die Befahrung jetzt ein Genuss. Einig waren sich alle, dass der erfolgte Ausbau wohl nicht nur an der damaligen Befahrung und der erfolgten Kritik lag. Aber das fertige Werk wurde von allen gelobt…auch wenn ein Radweg nach wie vor fehlt!
Erstmals bei einer Tour der Equipe France dabei war Markus Lenerz aus Nomborn: „Das hat total Spaß gemacht und es ist sicher nicht meine letzte Etappenfahrt mit euch“, so der begeisterte Radsportler. Dies gilt auch für die gemeinsame Ausfahrt mit anschließendem Radler-Stammtisch am Samstag, 11. Juli ab 14 Uhr im Gelbachtal. Weitere Infos gerne per Mail unter uli@kleinkunst-mons-tabor.de.
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