Werbung

Nachricht vom 13.06.2020    

Kardiologe bittet: Gehen Sie bei Beschwerden zum Arzt!

Dr. Markus Reinartz, Facharzt für Kardiologie und Chefarzt der Medizinischen Klinik I des Herz-Jesu-Krankenhauses Dernbach, appelliert an die Menschen, Beschwerden ernst zu nehmen. Die Corona-Pandemie hat uns alle im Griff - auch die Krankenhäuser. Deutschlandweit wurden die Krankenhauskapazitäten deutlich reduziert, um Betten für schwer erkrankte Covid-19-Patienten freizuhalten. Durch die positiven Entwicklungen können diese Maßnahmen nun langsam gelockert werden und auch die Krankenhäuser kehren zu einem geregelten Betrieb zurück.

Symbolfoto

Dernbach. Dennoch zeichnet sich aus Sicht der Herz- und Kreislaufmedizin momentan ein besorgniserregendes Bild ab: In den letzten Wochen sind viele Menschen mit Herz- und Kreislaufbeschwerden nicht zu ihrem Hausarzt und auch nicht zu ihrem Kardiologen gegangen. Ein Grund dafür ist sicherlich die Sorge vor einer möglichen Ansteckung in den Institutionen des Gesundheitswesens.

Leider haben wir festgestellt, dass durch diese Zurückhaltung Patienten mit Grunderkrankungen aus dem Bereich der Herz- und Gefäßmedizin viel zu spät einen Arzt aufsuchen. Besonders sichtbar wird dies zum Beispiel bei akuten Herzinfarkten. Der Herzinfarkt gehört nach wie vor zu den gefährlichsten Akuterkrankungen in Deutschland. Eine schnelle Diagnose und Behandlung einschließlich einer Herzkatheter-Untersuchung ist für das Überleben essentiell. Und so fällt es auf, dass in den letzten Wochen deutlich weniger Menschen mit Herzinfarkt in die Krankenhäuser kommen. Es steht somit zu befürchten, dass aus – zumeist unbegründeter – Sorge vor einer Infektion lebensbedrohliche Erkrankungen nicht mehr oder zu spät behandelt werden.



Die Auswirkungen sind drastisch. Es kommen mehr Patienten mit schweren Infarkten ins Krankenhaus und müssen teilweise reanimiert werden. Wären sie bei ersten Anzeichen eines Herzinfarktes (zum Beispiel Brustschmerz, kalte Schweißausbrüche) ins Krankenhaus gekommen, so wäre eine Behandlung sehr viel leichter gewesen. Beim Herzinfarkt ist jede Minute entscheidend! Die Menschen dürften nicht zögern, bei den oben genannten Beschwerden einen Arzt zu konsultieren oder den Rettungsdienst zu rufen.

Das gilt auch für den akuten Schlaganfall. Hier ist die zeitnahe Behandlung für das Überleben und die Vermeidung schwerer Folgeschäden ebenfalls entscheidend. Deshalb Reinartz‘ dringlicher Appell: „Bitte gehen Sie zum Arzt, wenn Sie Beschwerden haben. Die Praxen und Krankenhäuser sind bestens vorbereitet und das Infektionsrisiko ist hier nicht erhöht!“ (PM)



Lesen Sie gerne und oft unsere Artikel? Dann helfen Sie uns und unterstützen Sie unsere journalistische Arbeit im Westerwaldkreis mit einer einmaligen Spende über PayPal oder einem monatlichen Unterstützer-Abo über unseren Partner Steady. Nur durch Ihre Mithilfe können wir weiterhin eine ausgiebige Berichterstattung garantieren. Vielen Dank! Mehr Infos.



Mehr dazu:   Coronavirus  
Lokales: Wirges & Umgebung
Feedback: Hinweise an die Redaktion

Anmeldung zum WW-Kurier Newsletter


Mit unserem kostenlosen Newsletter erhalten Sie täglich einen Überblick über die aktuellen Nachrichten aus dem Westerwaldkreis.

» zur Anmeldung



Aktuelle Artikel aus Region


Geführte Wanderung durch den Hillscheider Wald im Kannenbäckerland

Am 21. Juni 2025 lädt das Hotel Hüttenmühle in Hillscheid zu einer geführten Wanderung durch den örtlichen ...

Infoabend in Wahlrod erklärt Förderprogramme für umweltschonende Landwirtschaft

Landwirte im Westerwald und darüber hinaus können sich am 23. Juni in Wahlrod über die AUKM-Förderprogramme ...

Umgestürzter Baum verursacht Verkehrsunfall in Wied

Ein unerwarteter Zwischenfall ereignete sich am Sonntag in der Mühlentalstraße in Wied. Ein Baum fiel ...

Buchtipp: "Die Kannenbäckerin" von Annette Spratte

In ihrem historischen Roman "Die Kannenbäckerin" entführt die Westerwälder Autorin Annette Spratte ihre ...

Michael Weidenfeller aus Müschenbach bleibt Vizepräsident des DStI

Michael Weidenfeller aus Müschenbach wurde erneut in ein bedeutendes Ehrenamt gewählt. Der Deutsche Steuerberaterverband ...

Bad Marienberg: ChorAktiv 2025 bringt Chorgesang auf den Marktplatz

Am Samstag, 28. Juni, wird der Marktplatz in Bad Marienberg zur Open-Air-Bühne für Chormusik. ChorAktiv ...

Weitere Artikel


Wandertipp: Fünf-Weiher-Wanderung an der Westerwälder Seenplatte

Auf dieser elf Kilometer langen Rundwanderung, die fast ausschließlich über ebenes Gelände und gut begehbare ...

Deutsche Spitzenwege führen bundesweit neue, digitale Wandernadel ein

Wiesen und Wälder durchqueren, Berge erklimmen und die landschaftlich schönsten Aussichtspunkte besuchen: ...

Strauß oder Phönix? Wie reagiert die Wäller Wirtschaft auf Corona?

Dass die aktuelle Situation für unsere Gesellschaft außergewöhnlich ist steht außer Frage und man sagt: ...

In Blumenbeet gefahren und abgehauen

Die Polizeiinspektion Hachenburg bittet um Zeugenaussagen zu einem Unfall, der sich Samstagnacht in Alpenrod ...

Corona: Umgang mit Plexiglas, Flatterband und Gesichtsmaske

Provisorien für Abstand und Hygiene stehen uns überall in den Füßen herum – Wie lange werden sie uns ...

Verkehrsunfall mit verletztem Motorradfahrer - Zeugenaufruf

Die Polizeiinspektion Hachenburg sucht Zeugen eines Unfalls am Freitag, 12. Juni auf der B 414, Abfahrt ...

Werbung