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Kultur |


Nachricht vom 20.07.2010    

"In Sachen Kultur gibt es noch viel zu tun"

Die besondere Bedeutung kulturellen Engagements für den Wirtschaftsstandort Westerwald unterstreicht Uli Schmidt (Horbach), SPD-Kreistagsmitglied und Vorsitzender der Kleinkunstbühne Mons Tabor. Schmidt begrüßt die positive Entwicklung bei der Kulturförderung in den vergangenen Jahren, sieht im Westerwald aber noch weiteren Handlungsbedarf.

Uli Schmidt, Vorsitzender der Kleinkunstbühne Mons Tabor, plädiert für noch mehr Zusammenarbeit mit der Wirtschaft.

Westerwaldkreis. “Nicht nur die Landespolitik, sondern auch viele Kommunalpolitiker haben die Bedeutung des Kulturangebotes einer Region längst erkannt und wissen um deren Rolle für die Standort- und Lebensqualität der Kommunen”, meint Uli Schmidt (Horbach), Vorsitzender des Vereins “Kleinkunstbühne Mons Tabor” und SPD-Kreistagsmitglied, mit Blick auf die kulturelle Entwicklung der vergangenen Jahre im Westerwaldkreis. Dies sei ein Grund dafür, weshalb sich das Kulturangebot im Westerwald in den zurückliegenden 25 Jahren quantitativ aber auch qualitativ gut entwickelt hat. Auch in den beiden Jahren der Finanz- und Wirtschaftskrise, so Schmidt weiter, sei der Kulturauftrag von politisch Verantwortlichen und vielen Vereinen, Organisationen und freien Kulturinitiativen erfüllt worden und es habe keine schwerwiegenden Einbrüche bei der Anzahl der Veranstaltungen oder der Besucher gegeben.

„Ohne diese positive kulturelle Tendenz wären zwischen Lahn und Sieg bei wirtschaftlich schwierigen Rahmenbedingungen mehr Menschen von Arbeitslosigkeit betroffen, wäre das Klima für neue Unternehmensgründungen schlechter“, zieht Schmidt Bilanz als Vorsitzender der im unteren Westerwaldkreis seit fast 25 Jahren tätigen Kulturinitiative und weist auf den bedeutsamen Zusammenhang von wirtschaftlicher Entwicklung im Westerwald und dem Angebot von Kunst und Kultur in der Region hin.

Der Vereinsvorsitzende weist auf eine Studie des Deutschen Industrie- und Handelskammertag (DIHK) hin, in der festgestellt wurde, dass Kultur und kulturelles Engagement in den Regionen immer mehr zum Schrittmacher der Standortpolitik wird. Die Studie der IHK verdeutliche, dass Kulturförderung einen immer größeren Stellenwert bei Unternehmen sowie unternehmerischen Organisationen erhält. Unternehmen leisteten heute als Kultursponsoren und Mäzene einen nicht mehr wegzudenkenden Beitrag zur kulturellen Vielfalt und hätten kulturelle Anliegen zu einem bewussten Bestandteil ihrer Unternehmenspolitik gemacht, betont Schmidt. Die IHKs wollen sich demnach in verstärktem Maße als Vermittler zwischen den Kulturträgern, Kulturschaffenden und den Unternehmen der gewerblichen Wirtschaft einsetzen. Dies könne im Westerwald allerdings noch etwas intensiviert werden.



Die Wirtschaftskammern forcieren laut Studie ihr Engagement für die Kulturarbeit in den Regionen aus gutem Grund: Arbeitsplatz- und Standortwechsel werden zunehmend auch unter dem Blickwinkel getroffen, welche kulturellen Angebote vor Ort anzutreffen sind und welche Möglichkeiten der Entfaltung eine aktive und passive Kulturteilnahme in einer Stadt oder einer Region bietet. Auch für die Tourismuspolitik wird der Ausbau der Kulturszene in den Regionen zu einem zentralen Anliegen. Entsprechende Initiativen der Zusammenarbeit sind in Rheinland-Pfalz und auch im Westerwald bereits erkennbar.

“Für die Kleinkunstbühne Mons Tabor, die mit bekannten Veranstaltungen wie „Musik in alten Dorfkirchen“, dem „Festival of Folk & Fools“ und der „Westerwälder Kabarettnacht“ den Standortfaktor Kultur im Kreis bereits seit vielen Jahren stärkt, sind die wirtschaftlichen Potenziale der heimischen Kulturpolitik bei weitem noch nicht ausgeschöpft”, sagt Schmidt. Die Kulturaktivisten hoffen darauf, “mit Hilfe der regionalen Wirtschaft, der Kommunen und vielen Kulturorganisationen den Prozess der Kulturförderung auch in Zukunft konstruktiv mitgestalten zu können”.

Noch immer verschärfe sich der Konkurrenzkampf unter den Wirtschaftsstandorten in Deutschland, so der Vorsitzende der Kleinkunstbühne Mons Tabor. Dabei erhielten die weichen infrastrukturellen Faktoren Kunst und Kultur eine immer stärkere Ausprägung. Als “Mut machend” bezeichnet Schmidt in diesem Zusammenhang Aussagen des aus dem Westerwald stammenden Autors Prof. Dr. Hans-Josef Ortheil, der kürzlich bei einem Westerwälder Geldinstitut über das kulturelle und touristische Potenzial der Region referierte. Er habe zu einem unverwechselbaren Angebot für den Verbund Westerwald mit den drei Kreisen Altenkirchen, Neuwied und Westerwaldkreis ermutigt. Ortheil warb unter anderem für überregional bedeutende Musikfestivals, Kunst- und Kulturforen, einen Kunst-Atlas-Westerwald, ein Literaturfestival und Literaturtage. “Es gibt also noch was zu tun für Kommunen, Wirtschaft und Kutlurschaffende im Westerwald”, schlussfolgert Schmidt.


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