Werbung

Nachricht vom 09.04.2020    

Wann kommen endlich die versprochenen Finanzhilfen?

Von Wolfgang Tischler

Die versprochenen schnellen und unkomplizierten Finanzhilfen für die kleinen rheinland-pfälzischen Unternehmen sorgen zunehmend für Ärger und Frust bei den Betroffenen. Nicht nur in den sozialen Medien gibt es harsche Kritik an der Landesregierung und dem zuständigen Wirtschaftsminister Wissing.

Symbolfoto

Region. Allenthalben wird die schleppende Antragsbearbeitung kritisiert. Die Kuriere hatten noch am Sonntagabend, den 29. März direkt berichtet, dass die Anträge heruntergeladen werden können. Ein uns bekannter Unternehmer hatte noch am gleichen Abend den Antrag gestellt. „Ich hatte alles in Erwartung der Hilfe schon vorbereitet und konnte so direkt reagieren, als ich den Artikel las“, erzählte er uns. Obwohl sein Antrag einer der ersten gewesen sein muss, bekam er erst am Mittwoch, den 8. April, eine Eingangsbestätigung. Geldeingang ist auch aktuell noch keiner zu verzeichnen.

Aus Nordrhein-Westfalen wird berichtet, dass die Finanzhilfen schon nach wenigen Tagen auf dem Konto waren. Das ärgert natürlich besonders Betriebe, welche im nördlichen Rheinland-Pfalz beheimatet sind. Sie sprechen von einem Standortnachteil und dass Mainz den Norden von Rheinland-Pfalz schon immer stiefmütterlich behandelt hat.

Weitere Kritik bezieht sich auf das komplizierte Antragsverfahren. Wer Soforthilfe beantragen will, muss einen PDF-Antrag erst herunterladen, ausfüllen, einscannen und dann per Mail an die zuständige Investitions- und Strukturbank des Landes (ISB) zurückschicken. Bei vielen Unternehmen herrsche große Unsicherheit, weil sie keine Eingangsbestätigung erhalten hätten, geschweige denn eine Zu- oder Absage für die Finanzhilfen, wird uns mitgeteilt. Etliche Firmen berichten in den sozialen Medien, dass sie davon ausgegangen sind, dass der Antrag nicht angekommen sei, weil kein Feedback kam. Dies führte dazu, dass weitere Anträge gestellt wurden.



In Nordrhein-Westfalen könne man den Antrag komplett digital ausfüllen und erhalte eine automatische Bestätigung, dass dieser eingegangen sei. Auch in Bayern sei die Antragsbearbeitung moderner und schneller. In Berlin war die Antragsstellung bereits viel früher möglich und nach Beiträgen in den sozialen Medien war das Geld teilweise schon nach 24 Stunden auf dem Konto.

Kritik aus der Wirtschaft kommt auch an der Qualität der Beratung über die ISB-Hotline. Schwer erreichbar und nicht kompetent, könnte man es zusammenfassen.

„FDP-Wirtschaftsminister Volker Wissing hat 2016 bei der Vorstellung des Koalitionsvertrags erklärt, Digitalisierung sei ein Schwerpunkt seiner zukünftigen Politik. Dabei ist er jetzt noch nicht mal in der Lage, ein digitales Verfahren für die Beantragung der Finanzhilfen in der Corona-Krise hinzubekommen“, ärgert sich die Landtagsabgeordnete Jenny Groß aus dem Westerwaldkreis.

Bleibt abzuwarten, ob die Landesregierung nach der heftigen Kritik nun endlich Gas gibt und die sehnsüchtig und dringend erwarteten Gelder anweist. woti



Lesen Sie gerne und oft unsere Artikel? Dann helfen Sie uns und unterstützen Sie unsere journalistische Arbeit im Westerwaldkreis mit einer einmaligen Spende über PayPal oder einem monatlichen Unterstützer-Abo über unseren Partner Steady. Nur durch Ihre Mithilfe können wir weiterhin eine ausgiebige Berichterstattung garantieren. Vielen Dank! Mehr Infos.



Mehr dazu:   Coronavirus  
Feedback: Hinweise an die Redaktion

.: Neu bei Instagram :. => @kuriere_news

Anmeldung zum WW-Kurier Newsletter


Mit unserem kostenlosen Newsletter erhalten Sie täglich einen Überblick über die aktuellen Nachrichten aus dem Westerwaldkreis.

» zur Anmeldung



Aktuelle Artikel aus Wirtschaft


Hochschulpreis der WWA Region Koblenz: Acht Nachwuchswissenschaftler ausgezeichnet

Am Dienstag (2. Dezember 2025) wurden in Hachenburg acht herausragende wissenschaftliche Arbeiten mit ...

Neun weitere Windräder geplant: SGD Nord prüft Antrag zum Windkraftausbau in Dierdorf und Sessenhausen

Die Firma Vattenfall wiwi consult Erneuerbare Energie Südwest GmbH plant den Bau und Betrieb von neun ...

Evm-Spendenprogramm unterstützt Vereine in Bad Marienberg

Zwei Vereine aus der Verbandsgemeinde Bad Marienberg erhalten finanzielle Unterstützung durch das Spendenprogramm ...

Weihnachten kann kommen – Sparkasse Westerwald-Sieg lud zum „traditionellen“ Adventsempfang ein

Beim Adventsempfang der Sparkasse Westerwald-Sieg in Bad Marienberg standen Begegnung, Musik und weihnachtliche ...

Traditioneller Nikolaus-Flohmarkt in Geisweid lockt mit Trödel und Charme

Am Samstag, 6. Dezember 2025, wird der letzte Geisweider Flohmarkt des Jahres veranstaltet, passend zum ...

Autohaus Hottgenroth und Bald bündeln Kräfte: Neues Autozentrum Altenkirchen

ANZEIGE | Unter dem Motto „Vielfalt leben, Vielfalt gestalten – miteinander Ressourcen und Vorteile nutzen“ ...

Weitere Artikel


Covid-19: Welche Schutzmasken sind nun sinnvoll?

In der momentanen Corona-Krise liegt der Fokus derzeit darauf, die Ausbreitung von Covid-19 einzudämmen. ...

Naturpfad Weltende gesperrt

Die aktuelle Corona-Krise erfordert nicht nur in Supermärkten einschneidende Verhaltens-Maßnahmen. Auch ...

Kindergeld gibt es auch noch nach dem Abitur

Viele Jugendliche haben kürzlich mit der Abiturprüfung ihre Schulzeit beendet. Oft sind die Eltern verunsichert ...

Oster-Wandern oder Basteln - der Wald macht's möglich

Sonnige Oster-Feiertage stehen bevor und das Corona-Virus verhindert so manche geplante Reise oder Familienzusammenkunft. ...

Kolumne „Themenwechsel“: Mit weniger Müll der Umwelt helfen

Die Coronakrise ist allgegenwärtig, derzeit bleibt kein Bereich unseres Alltags davon unberührt. Jeden ...

Kultur lohnt sich im Westerwald

Ob Literatur, Bildende Kunst, Musik, Theater oder auch aus einem anderen kulturschaffenden, regional ...

Werbung