Werbung

Nachricht vom 08.04.2020    

Rücksichtnahme in Naturschutz- und Natura-2000-Gebieten

Wenn der Frühling beginnt und die Temperaturen steigen, zieht es viele Menschen in die Natur. Bedingt durch die Corona-Pandemie und die damit verbunden Notwendigkeit, die meiste Zeit zu Hause zu bleiben, dürfte dieses Bedürfnis sogar noch gestiegen sein. Doch bei aller Freude über ein wenig frische Luft, sollte man auch Vorsicht walten lassen. Denn für Vögel ist diese Zeit entscheidend. Die Struktur- und Genehmigungsdirektion (SGD) Nord ruft daher als Obere Naturschutzbehörde dazu auf, Rücksicht zu nehmen.

Unter anderem wegen Vögeln wie dem Wiesenpieper sollte man Rücksicht nehmen, wenn man im Frühjahr in der Natur unterwegs ist. Foto: SGD Nord

Koblenz. Denn mit den frühlingshaften Temperaturen beginnt auch die Brut- und Aufzuchtzeit: Vögel bauen ihre Nester, bringen ihre Jungen zur Welt und ziehen sie auf. „Insbesondere die gesetzlich ausgewiesenen Naturschutzgebiete und Natura-2000-Gebiete haben als Nahrungs-, Rast- oder Brutgebiet eine lebenswichtige Funktion für Vögel und andere Wildtiere", erklärt Dr. Ulrich Kleemann, der Präsident der SGD Nord.

Vogelschutzgebiete wie das „Neunkhausener Plateau", das „Engerser Feld" oder der „Jungfernweiher" bei Ulmen sind etwa für Kraniche, Kiebitze und Goldregenpfeifer wichtige Rastgebiete auf dem langen Weg von Afrika und Südeuropa in ihre Brutgebiete in Skandinavien oder dem Baltikum. Daneben fungieren die Schutzgebiete auch als Brutgebiete für seltene Wiesenbrutvögel wie Wiesenpieper und Feldlerche, die ihre Nester, geschützt von der Vegetation, am Boden anlegen. In diesen Bereichen ist besonders zur sensiblen Brut- und Aufzuchtzeit, von April bis Juli, Rücksicht zu nehmen, um die Tiere nicht zu stören.

Zu dieser Zeit verbrauchen die Wiesenbrüter nämlich viel Energie, und jede Störung bedeutet einen unnötigen Energieverlust, der dem Nachwuchs am Ende gefährlich werden könnte. Im schlimmsten Fall kann das Aufschrecken der Elterntiere dazu führen, dass die Gelege schutzlos auskühlen oder Fressfeinden zum Opfer fallen. Vor allem frei laufende Hunde, die von den Vögeln als Feind wahrgenommen werden, stellen in dieser Hinsicht ein großes Problem dar. Die SGD Nord bittet daher darum, insbesondere in Wiesenlandschaften und in Wacholdergebieten die Wege nicht zu verlassen und Hunde an der Leine zu führen, was letztlich auch den anderen Wildtieren zugutekommt.

Auch Sandbänke an Flüssen, die gerne als Ausflugziel dienen, wie die im Naturschutzgebiet „Auf der Schottel" in Osterspai, sind wichtige Rast- und Brutgebiete für Vögel. Aktuell werden in den Naturschutzgebieten „Dr.-Heinrich-Menke-Park" sowie „Wacholderheiden Raßberg und Heidbüchel" und „Hohe Acht" im Landkreis Mayen-Koblenz Schilder aufgestellt, die auf die Anleinpflicht von Hunden hinweisen.

Die Abgrenzungen aller rheinland-pfälzischen Schutzgebiete sind einsehbar im Landschaftsinformationssystem der Naturschutzverwaltung unter www.naturschutz.rlp.de.

„Bitte leisten Sie Ihren Beitrag zum Schutz unserer Arten", bittet SGD-Nord-Präsident Dr. Ulrich Kleemann.

Weitere Infos unter: www.sgdnord.rlp.de.


Mehr dazu:   Wandern  
Feedback: Hinweise an die Redaktion

Anmeldung zum WW-Kurier Newsletter


Mit unserem kostenlosen Newsletter erhalten Sie täglich einen Überblick über die aktuellen Nachrichten aus dem Westerwaldkreis.

» zur Anmeldung



Aktuelle Artikel aus Region


Umstrittenes Klimaschutzgesetz in Rheinland-Pfalz verabschiedet

Im rheinland-pfälzischen Landtag wurde an einem der heißesten Tage des Jahres ein neues Klimaschutzgesetz ...

Unfallflucht in Dreifelden: Polizei sucht Zeugen

Am frühen Dienstagnachmittag (1. Juli) kam es in Dreifelden zu einem Verkehrsunfall, bei dem ein Kleinbus ...

Doppelmord in Bad Breisig: Zusammenfassung der letzten Verhandlungstage beim Landgericht Koblenz

Da die Kuriere nicht von jedem Verhandlungstag des aufsehenerregenden Prozesses beim Landgericht Koblenz ...

Eichenprozessionsspinner breitet sich aus: Vorsicht vor den Brennhaaren

In mehreren Gemeinden im Westerwald wurden kürzlich auffällige Gespinste in Eichen entdeckt. Der unscheinbare ...

Neue Chefärztin für Neurologie am Evangelischen Krankenhaus Dierdorf/Selters

Das Evangelische Krankenhaus Dierdorf/Selters erhält eine neue Leitung in der Klinik für Neurologie. ...

Stromabschaltung in mehreren Wäller Gemeinden am 13. Juli

Am Sonntag, dem 13. Juli, müssen sich die Bewohner von Elgert, Marienhausen und weiteren Gemeinden auf ...

Weitere Artikel


A 48: Kleintransporter total überladen

Am Mittwoch, 8. April wurde der Polizeiautobahnstation Montabaur gegen 7:40 Uhr ein Kleintransporter ...

Apollo Theater: „Prinzip Hoffnung“ im Siegener Stadtbild

Das öffentliche Leben steht seit Mitte März weitestgehend still. In ganz Deutschland mussten die Kulturstätten ...

Klara trotzt Corona, XI. Folge

Die Limburger Pfarrhausermittler lassen sich nicht unterkriegen, denn die Autoren Christiane Fuckert ...

Notfall-Kinderzuschlag in der Corona-Krise

Der Notfall-Kinderzuschlag ist für alle Familien mit Kindern interessant, die wegen der Corona-Krise ...

Radfahren im Straßenverkehr – was gibt es zu beachten

Wie jedes Jahr werden im Frühjahr die Fahrräder aus dem Winterschlaf geweckt, denn das Fahrradfahren ...

Wirtschaftslage: deutliche Eintrübung der Handwerkskonjunktur

Die Auswirkungen der Corona-Pandemie haben im Handwerk deutlich Spuren hinterlassen. Die Wirtschaftslage ...

Werbung