Werbung

Nachricht vom 06.04.2020    

Kolumne „Themenwechsel“: Was hat der Hase mit Ostern zu tun?

Von Rabea Weller

GASTBEITRAG | Die Coronakrise ist allgegenwärtig, derzeit bleibt kein Bereich unseres Alltags davon unberührt. Jeden Tag gibt es neue Schlagzeilen, und das überall. Das ist gut so, denn Information ist wichtig. In unserer Kolumne wollen wir jedoch auch einen Blick auf die Themen werfen, die trotz Corona gerade aktuell sind, oder solche, die unsere Leser bewegen. Ein Gastbeitrag von Rabea Weller.

(Foto: Rebekka D / Pixabay)

Bekanntlich ist es kommenden Sonntag wieder soweit: Ostersonntag. Den Tag, den viele von uns als Fest der Auferstehung Christi kennen – oder auch: der erste Sonntag nach dem Vollmond ab dem 21. März. Jedes Jahr fragt man sich irgendwann wieder, wann denn nun eigentlich Ostern ist. Wie kommen solche Regelungen zustande? Immer wieder tauchen sie in unseren Feiertagsberechnungen auf, denn die Daten beinahe aller kirchlicher Feiertage richten sich nach dem Osterfest.

So findet der Aschermittwoch 46 Tage vor Ostern statt, Christi Himmelfahrt 39 Tage und Fronleichnam 60 Tage danach. Das alles liegt daran, dass zur Zeit der Kreuzigung Christi im Judentum ein Kalender verwendet wurde, der auf dem Mond basierte. Unser Kalender heute jedoch orientiert sich an der Sonne. Daher legte die katholische Kirche im Rahmen eines vatikanischen Konzils im Jahr 325 nach Christus fest, dass der 21. März der Frühlingsbeginn sei.

Und woher dieser Name?
Wenn wir „Ostern“ sagen, lesen oder hören, dann hört sich das ganz und gar nicht nach dem jüdischen Pessachfest an, das am Abend vor der Kreuzigung stattfand und in zahlreichen Sprachen der Namensgeber für unser Osterfest ist. Lediglich die deutsche und die englische Sprache bilden eine Ausnahme – und es ist nicht klar, warum. Eine mögliche Erklärung besteht in der Ähnlichkeit des Wortes zu „Osten“, welcher in seiner ursprünglichen Bedeutung die Morgenröte beschreibt. Das könnte auf eine germanische Göttin zurückgehen – oder auf eine Lehnübersetzung ins Lateinische, die mit der Taufe zusammenhängt. Man ist sich hier uneinig, da das Deutsche die einzige germanische Sprache ist, deren Begriff für das Osterfest nicht auf das Pessachfest zurückzuführen ist.



WW-Kurier Newsletter: So sind Sie immer bestens informiert

Täglich um 20 Uhr kostenlos die aktuellsten Nachrichten, Veranstaltungen und Stellenangebote der Region bequem ins Postfach.

Woher läuft der Hase?
Unsere Ostereier haben eine nachvollziehbare Bedeutung: Sie sind ein Symbol für neues Leben. Außerdem wurden sie früher zum Ende der Fastenzeit an Kinder verschenkt, die sich besonders artig an die Regeln hielten. Aber warum werden sie uns nun von einem hüpfenden Tier mit langen Ohren überreicht? Und wieso versteckt dieses Tier die Eier in unserem Garten oder dem Haus? Auch hier gibt es mehrere Ansätze; angefangen beim frühen Christentum, das den Hasen als Lotsen in den Himmel sah, über die byzantinische Symbolik des Hasen für Jesus bis hin zu der Vermutung, dass das Dreihasenmotiv, wie es beispielsweise im Paderborner Dom zu finden ist, als Symbol der Dreifaltigkeit die Vorlage für den Osterhasen lieferte.

Und in anderen Ländern?
Gerade jetzt, da unsere Welt solidarisch zusammenrückt, lohnt es sich, einen Blick über den Tellerrand zu werfen. In Lettland ist es beispielsweise Tradition, an Palmsonntag Schläge mit Weidenkätzchenzweigen zu verteilen – das soll den Geschlagenen Gesundheit bescheren. Außerdem schaukeln die Letten an Ostern auf einer Osterschaukel, die danach verbrannt wird. Das stellt den Tanz der Sonne dar. In Spanien hingegen findet sich eher Gesang als Tanz. Mancherorts wird eine mit Feuerwerkskörpern bestückte Strohpuppe entzündet – sie stellt Judas dar, der Jesus verraten haben soll.

Setzt man sich mit unseren Osterbräuchen auseinander, so klingen die von anderen vielleicht gar nicht mehr so skurril, wie wir es zunächst wahrnehmen. Haben Sie eine schöne Osterwoche – wir lesen uns am Donnerstag!



Lesen Sie gerne und oft unsere Artikel? Dann helfen Sie uns und unterstützen Sie unsere journalistische Arbeit im Westerwaldkreis mit einer einmaligen Spende über PayPal oder einem monatlichen Unterstützer-Abo über unseren Partner Steady. Nur durch Ihre Mithilfe können wir weiterhin eine ausgiebige Berichterstattung garantieren. Vielen Dank! Mehr Infos.



Feedback: Hinweise an die Redaktion

.: Neu bei Instagram :. => @kuriere_news

Anmeldung zum WW-Kurier Newsletter


Mit unserem kostenlosen Newsletter erhalten Sie täglich einen Überblick über die aktuellen Nachrichten aus dem Westerwaldkreis.

» zur Anmeldung



Aktuelle Artikel aus Region


Wenn das Gelenk schmerzt: Arthrose-Vortrag in Hachenburg

Arthrose kann die Lebensqualität erheblich beeinträchtigen. Dr. Patrick Löhr, Chefarzt der Orthopädie ...

Memorabilia VI: Eine fatale Schnapsidee

In der zweiten Hälfte des 17. Jahrhunderts fassen zwei Betrunkene einen bemerkenswert dämlichen Plan: ...

Neuwied: Zoo feiert Zuchterfolg bei bedrohten Saruskranichen

Im Zoo Neuwied gibt es erneut erfreuliche Neuigkeiten aus dem Vogelrevier. Auch in diesem Jahr ist es ...

Jubiläumsfest im Katholischen Familienzentrum Hachenburg

Das Katholische Familienzentrum der Pfarrei Maria Himmelfahrt in Hachenburg feiert im November sein zehnjähriges ...

Brandstiftung in Montabaur: Polizei nimmt 35-jährige Frau fest

Am Morgen des 2. November 2025 kam es in der Innenstadt von Montabaur zu einem Vorfall, der die Einsatzkräfte ...

38. Modellspielzeug-Schau in Rennerod: Bahnen, Börse und Familienspaß

ANZEIGE | Am 8. und 9. November 2025 findet in der Westerwaldhalle Rennerod die 38. Modellspielzeug-Schau ...

Weitere Artikel


Ein bunter Frühlingsgruß vom Bürgerverein Montabaur

Einen bunten Frühlingsgruß in Form von Samen für bienennützliche Blumen lässt der Bürgerverein Montabaur ...

„KULTUR ZU HAUS“ kommt live aus der Stadthalle Montabaur

Kultur tut gut – gerade jetzt. Weil die Kontaktsperre den Aktionsradius der Menschen erheblich und noch ...

Office-Seminare im Homeoffice?

Das neue Online-Angebot der IHK-Akademie macht’s möglich! Die bereits bewährten Office-Seminare vermitteln ...

Klangvolle Farbe zu Corona-Zeiten

Das kulturelle Zentrum der Region verfügt zwar noch immer nicht über einen langersehnten Stadthallen-Neubau, ...

Corona: Zwei weitere Todesfälle im Westerwaldkreis

Die Kreisverwaltung gibt die aktuellen Zahlen vom 5. April bekannt. Das Kreisgesundheitsamt hat ein Infotelefon ...

Flüssigkeitszufuhr: Wichtig für Konzentration, Leistung und Wohlbefinden

Ob im Home Office, am normalen Arbeitsplatz oder in der Freizeit: Ausreichende Flüssigkeitsaufnahme ist ...

Werbung