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Nachricht vom 01.04.2020    

Engel leben mitten unter uns

GASTBEITRAG | Die Corona-Pandemie schüttelt unser Leben kräftig durcheinander. Das hektische Treiben der Geschäftswelt hält inne und das bisher praktizierte Miteinander ist über Nacht ein Spielfeld der Individuen geworden. Da erscheinen plötzlich Menschen im Blickwinkel der Öffentlichkeit, die sonst in der Masse der Gesellschaft unbeachtet blieben.

Fotos: Reinhard Panthel

Hachenburg. Ein solcher Mensch ist Dunja Engel, sie heißt nicht nur so, sondern ihr ehrenamtliches Engagement und uneigennütziges Schaffen für die Allgemeinheit, macht sie zu einem wahren Engel. Sie schließt kurzerhand ihren kleinen weißen Laden „Shabby Chic“ in der Mittelstraße der Hachenburger Innenstadt, setzt sich daheim an die Nähmaschine und näht Gesichtsmasken für alle die, die Hilfe benötigen. Alte, Alleinstehende und den großen Teil ihrer Nachbarn beliefert sie spontan und kostenlos.

Diese lobenswerte Hilfsaktion hat sich herumgesprochen… und plötzlich flattern Bestellungen und Hilferufe in ihren Briefkasten, so dass sie bisher bereits 800 Gesichtsmasken genäht und verschickt hat. Kosten für Material und Porto, auch das geht – wie sie versprochen hatte - zu ihren Lasten. Sie freut sich natürlich über kleine Spenden, aber der Grundsatz gilt: „kostenlos“. Ärgern kann sich Dunja auch, wenn rücksichtslose Menschen ihre Gutmütigkeit ausnutzen. „Dann fordern Leute spontan nicht ein einzelnes Paar, sondern gleich zehn Stück und mehr. Meckern sogar über Farbe und Stoffwahl“. Das stimmt sie traurig, aber sie gibt nicht auf! Andererseits kommen auch Dankesbriefe, oder ein lieber Anruf, über den sie sich freut.

So ist die hilfsbereite Dunja der ganze Stolz ihrer Mutter, die auch nicht immer auf der Sonnenseite des Lebens stand. Dunja hat, wie ihre Mutter auch, die Wahlsprüche des Großvaters zu ihrem eigenen gemacht: „Alle Menschen sind gleich! Sie müssen nur das Herz am richtigen Fleck haben!“



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„Wer strauchelt muss auch wieder aufstehen“ und genau das hat Dunja sich zum Ziel gesetzt und vor zwei Jahren in der Mittelstraße im Zentrum der Innenstadt ein eigenes Geschäft eröffnet. Obwohl das Geschäft wegen Corona vorübergehend geschlossen ist, durften wir mal einen Blick ins Innere werfen, denn wir wollten wissen, wer sich derzeit so sehr mit dem Mundschutz-Nähen mächtig ins Zeug legt (Dunja war heute bereits seit 5 Uhr aktiv und hat 80 Masken genäht).

Accessoires aller Altersgruppen werden durch die Methode Shabby Chic unter den geschickten Händen von Dunja in neue kleine Kunstwerke verwandelt. Eine wahre, schier unerschöpfliche Fundgrube für alle die, die das Besondere suchen. Stolz zeigt Dunja das älteste Stück ihrer Exponate: Ein Stück Seife aus dem Jahr 1812 in einem Glas geschützt. Kerzenständer, Kronleuchter, Möbel… alles erstrahlt im matten Weiß. Sogar Möbel werden der geschickten Dunja zur Aufarbeitung gebracht. Ihren Kunden gefällt das Lädchen und sie warten schon jetzt darauf, dass es bald wieder geöffnet ist. repa



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