Werbung

Nachricht vom 31.03.2020    

Schwalben ein Zuhause bieten

Schwalben gehören zu den ersten sogenannten Langstreckenziehern, die aus ihren mehrere Tausend Kilometer entfernten Überwinterungsgebieten südlich der Sahara nach Rheinland-Pfalz zurückkehren. Die als Glückbringer geltenden Vögel verbringen bei uns ihre Brutzeit. Damit sich ihre vielerorts abnehmenden Bestände wieder stabilisieren, sind sie auf die Toleranz und Gastfreundschaft des Menschen angewiesen, darauf weist der Naturschutzbund (NABU) Rhein-Westerwald hin.

Mehlschwabe. Foto: Marcel Weidenfeller

Holler. Im Rahmen des NABU-Projektes „Schwalbenfreundliches Haus“ setzen die NABU-Gruppen in der Region Rhein-Westerwald Schutzmaßnahmen für Mehl- und Rauchschwalben um. Die Naturschützer hängen Nisthilfen auf, beraten Hausbesitzer zum Schwalbenschutz und zeichnen Personen, die Schwalben ein Zuhause bieten, mit einer Plakette für die Hauswand und einer Urkunde aus.

„Neben dem dramatischen Rückgang an Insekten, die gerade während der Jungenaufzucht die Hauptnahrung für Schwalben darstellen, macht den Schwalben insbesondere das Fehlen geeigneter Nistmöglichkeiten zu schaffen“, erklärt Jonas Krause-Heiber von der NABU-Regionalstelle Rhein-Westerwald. Mehlschwalben bauen ihre Nester an Außenfassaden von Häusern und anderen Gebäuden, Rauchschwalben in Gebäuden wie Ställen und Schuppen.

Allerdings fehlt es in der versiegelten Landschaft mittlerweile vielerorts an feuchtem Lehm, den die Tiere zusammen mit Pflanzenhalmen als Baumaterial nutzen. „Durch das Anlegen von Schlammpfützen und das Anbringen dünner Leisten als Nisthilfen an glatten Fassaden, an denen der Lehm sonst nicht haften bleiben würde, kann man die Schwalben beim Nestbau unterstützen. Eine weitere Möglichkeit, den Schwalben unter die Flügel zu greifen, ist das Aufhängen von Kunstnestern. Um eine Fassadenbeschmutzung auf einfache Weise zu verhindern, kann unter dem Schwalbennest im Abstand von 50 bis 70 Zentimetern ein sogenanntes Kotbrett installiert werden“, so Krause-Heiber. Da Mehlschwalben Koloniebrüter sind, sollten Kunstnester nach Möglichkeit in der Nähe bestehender Kolonien und Brutvorkommen aufgehängt werden. Eine Installationsanleitung für Kunstnester und Kotbretter kann unter www.nabu-rhein-westerwald.de heruntergeladen werden.



Der NABU empfiehlt, für die jetzt aus ihren Winterquartieren zurückkehrenden Rauchschwalben die Fenster von Ställen, Schuppen und Garagen zu öffnen oder gekippt zu lassen. Um die Nahrungssituation für die Schwalben zu verbessern, führen die NABU-Gruppen in der Region flächenbezogene Naturschutzprojekte auf gepachteten und vereinseigenen Flächen durch. Tipps für die Aufwertung von Lebensräumen für Insekten als Nahrungsgrundlage für Schwalben und andere Arten gibt es bei der NABU-Regionalstelle Rhein-Westerwald.

Der NABU weist ausdrücklich darauf hin, dass die Nester von Mehl- und Rauchschwalben nach dem Bundesnaturschutzgesetz nicht beseitigt werden dürfen, auch nicht außerhalb der Brutzeit. Auch bei geplanten baulichen Veränderungen an Dach und Fassade stellt das unerlaubte Entfernen von Nestern gebäudebrütender Arten eine Straftat dar. Geplante Vorhaben, die zu Konflikten mit Gebäudebrütern führen, sind deshalb vorab mit der Unteren Naturschutzbehörde der jeweiligen Kreisverwaltung abzustimmen. Weitere Informationen zum Schwalbenschutz und zum NABU-Projekt „Schwalbenfreundliches Haus“ sind bei der NABU-Regionalstelle Rhein-Westerwald unter Tel. 02602/970133 erhältlich. (PM)


Lokales: Montabaur & Umgebung
Feedback: Hinweise an die Redaktion

.: Neu bei Instagram :. => @kuriere_news

Weitere Bilder (für eine größere Ansicht klicken Sie bitte auf eines der Bilder):
 

Anmeldung zum WW-Kurier Newsletter


Mit unserem kostenlosen Newsletter erhalten Sie täglich einen Überblick über die aktuellen Nachrichten aus dem Westerwaldkreis.

» zur Anmeldung



Aktuelle Artikel aus Vereine


Blasorchester Mehrbachtal erkundet den Stöffel-Park

Das Blasorchester Mehrbachtal machte sich auf den Weg zu einem gemeinsamen Ausflug in den Stöffel-Park ...

Fehler beim Mietvertragsabschluss vermeiden: Expertenrat in Hamm (Sieg)

Am Donnerstag, 6. November 2025, findet im Kulturhaus Hamm eine Veranstaltung für Vermieter statt. Der ...

Gymnastikverein Luckenbach spendet 1.000 Euro an Betzdorfer Hospiz

Der Gymnastikverein Luckenbach engagiert sich seit Jahren für wohltätige Zwecke. Nun überreichten Mitglieder ...

333 Millionen Euro für die Sanierung kommunaler Sportstätten

Die Bundesregierung hat ein neues Förderprogramm ins Leben gerufen, um den Sanierungsstau bei Sportstätten ...

Kreativ, bunt und generationsübergreifend: Wie Nistkästen in Rothenbach entstehen

In Rothenbach haben die Jungen Helden des Vereins Wäller Helfen e. V. eine kreative Aktion mit Vorschulkindern ...

Elmar Deneu als Ehrenmitglied des Bezirks 13 ausgezeichnet

Am Bezirksschützentag 2025 in Betzdorf wurde Elmar Deneu eine besondere Ehre zuteil. Der langjährige ...

Weitere Artikel


Online-Gottesdienste in Montabaur erleben

Auch in diesem Jahr müssen die Evangelischen Christen in der Kreisstadt nicht auf die Gottesdienste an ...

Die Limburger Pfarrhausermittler: Klara trotzt Corona, V. Teil

Die Unterhaltung zwischen der schrulligen Haushälterin Klara Schrupp und Pfarrer van Kerkhof geht weiter. ...

Dem Zoo Neuwied fehlen die Einnahmen

Auf behördliche Anweisung musste der Zoo Neuwied ab dem 18. März seine Türen für die Besucher schließen. ...

„KULTUR ZU HAUS“: Live-Konzerte daheim erleben

Kontaktsperre, geschlossene Läden, Arbeiten im Home-Office, abgesagte Events: Die Corona-Krise legt das ...

Initiative Hachenburg Plastikfrei coacht Workshops

„Gutes tun und anderen helfen“ - für Mitmenschen und Umwelt. Unter diesem Motto fanden Ende Februar drei ...

Auch in Zeiten von Corona: Service der Deutschen Rentenversicherung

Das Versicherungsamt der Verbandsgemeinde Hachenburg informiert: Auch in Zeiten von Corona bleibt die ...

Werbung