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Nachricht vom 25.03.2020    

„Eine Katastrophe“: Corona-Krise hat Sportclub Optimum fest im Griff

Körperliche Ertüchtigung allein oder in der Gruppe und unter dem Dach eines Fitness-Studios: verboten! Der Sportclub Optimum mit seinen Dependencen in Altenkirchen, Hachenburg und Selters leidet unter der Corona-Krise und den damit verbundenen restriktiven Maßnahmen zur Eindämmung der Pandemie wie viele andere Branchen auch.

Nix geht mehr im Altenkirchener Sportclub Optimum: Die Mitglieder müssen auf das Online-Angebot zurückgreifen. (Foto: hak)

Altenkirchen. Nichts für die Ausdauer, geschweige denn für die Steigerung der Kraft und/oder der Beweglichkeit kann etwas unter dem Dach getan werden: Die drei Standorte des Sportclub Optimum in Altenkirchen, Hachenburg und Selters sind geschlossen, die Vorgaben zur Eindämmung der Ausbreitung des Corona-Virus machen es möglich. "Alles ist eine Katastrophe", bringt Christian Betzle, Geschäftsführer und neben Michael Henneberg Mitbegründer, die aktuelle Lage seines Unternehmens auf den Punkt, "wir kämpfen ums Überleben." Er hofft inständig, dass die von der Politik gemachten Versprechen, was finanzielle Unterstützungen betrifft, wirklich eingehalten werden.

Kurzarbeit wurde beantragt
Für die Mitarbeiter wurde, so führt Betzle weiter aus, inzwischen Kurzarbeit beantragt. "Das glich einer Odyssee", berichtet er, "zunächst einmal muss man in der Arbeitsagentur überhaupt jemand erwischen ob der zahlreichen Anträge." Was folgte, war eine Schreiben der Behörde, in dem sie mitteilte, dass sie überlastet sei. Banken wüssten zudem noch nichts über Förderprogramme, "wir hängen total in der Luft", lautet sein wenig Hoffnung machendes Fazit. Als schönen Aspekt bei all dem Umgemach führt Betzle die Stundungen der Gema, des Stromanbieters und von Leasingesellschaften an, wohl wissend, dass das Geld doch irgendwann trotzdem bezahlt werden muss.

Aufmunternde Botschaften
Wenigstens sorgen die Mitglieder dank aufmunternder Botschaften via Mail und Facebook dafür, dass die schlechte Stimmung in Führungskreisen hin und wieder in den Hintergrund treten kann. "Sie schreiben, dass sie zu uns halten, sie schreiben, dass ihnen ohne uns etwas fehlt. Das ist gut zu wissen", freut sich Betzle. Dennoch werden nicht alle Sportbegeisterten an Bord bleiben. Die ersten wenigen Kündigungen liegen auf dem Tisch, die ersten Androhungen, den Monatsbeitrag nicht zu zahlen, sind ebenfalls schon eingegangen. "Man weiß jedoch nicht, wann die Situation kippt und sich immer mehr von uns abwenden. Das kann passieren, je länger die Schließung fortdauert", ergänzt er. Aktuell gilt es, die April-Gehälter für die rund 40 festangestellten Voll- und Teilzeitkräfte vorzufinanzieren, von Mai an, so Betzle, könnte eine staatliche finanzielle Unterstützung fließen. Die Beiträge (und teils die Getränkepauschalen) werden noch von den Konten der Mitglieder abgebucht. "Wer ein Problem damit hat, sollte sich direkt an uns wenden", bietet er an.



Zwei Kurse täglich im Live-Stream
Wer an Leibesertüchtigungen im Zusammenspiel mit dem Sportclub Optimum interessiert ist, kann sie in abgespeckter Form und in den eigenen vier Wänden problemlos bewältigen. Inzwischen stehen zwischen 80 und 90 Videos auf Facebook und Youtube zur Auswahl, die helfen, das Verlangen nach körperlicher Betätigung zu stillen. Seit Montag (23. März) werden Übungseinheiten sogar live aus einem der Kursräume gestreamt, für die einige Trainer vor der von Sven Iserlohe geführten Kamera die Übungen erklären und zeigen. Der erste Kurs beanspruchte Bauch, Oberschenkel und Po, der zweite widmete sich der Stärkung des Rückens. "Wir wollen den Rhythmus von zwei pro Tag beibehalten", hofft Betzle, dass sich das Angebot auch als Kundenbindung herausstellt. Dass Bedarf vorhanden ist, beweist die Klickzahl. 125 waren bei der Premiere als "Nachturner" mit von der Partie.

Über 20 Jahre am Markt
Der Sportclub Optimum wurde vor nunmehr über 20 Jahren in Altenkirchen von Christian Betzle und Michael Henneberg gegründet, nachdem beide sich an der Uni Mainz kennengelernt und ihr jeweiliges Studium zum Diplom-Sportlehrer (Prävention und Rehabilitation) erfolgreich abgeschlossen hatten. Der auserwählte Weg, sich in der Fitnessbranche anzusiedeln und über sie sich das Auskommen zu sichern, erwies sich trotz vielfach geäußerter Skepsis als der richtige. 2003 wurde der Standort in Hachenburg, 2011 der in Selters eröffnet. Das Domizil in der Kreisstadt wurde im Laufe der Jahre von 1300 auf 1600 Quadratmeter erweitert. Zudem ist das Optimum anerkannter Ausbildungsbetrieb für einen Lehrberuf (Sport- und Fitnesskaufmann/-frau) und bietet die Möglichkeit, den praktischen Teil eines dualen Studiums (Bachelor of Fitnesstraining) zu absolvieren. (hak)


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