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Nachricht vom 18.03.2020    

Wie Corona die Solidarität in der Gesellschaft wachsen lässt

Von Regina Morkramer

Das aktuelle Coronavirus hat unübersehbare Konsequenzen: von geschlossenen Schulen über leere Supermarktregale bis hin zur Meidung sozialer Kontakte spüren wir die Auswirkungen der Gesundheitskrise in unserem Alltag. Doch es gibt auch Positives zu beobachten. So unterstützen und helfen sich die Menschen gerade so offensiv wie selten.

(Symbolbild: Anemone123/Pixabay)

Kreisgebiet. Corona hinterlässt seine Spuren: Um die Verbreitung des Virus zu verlangsamen und Ansteckungen so weit wie möglich zu verhindern, rät die Bundesregierung den Bürgern derzeit, soziale Kontakte so weit wie möglich einzuschränken und im Idealfall gleich ganz zu Hause zu bleiben. Besonders Menschen mit Vorerkrangungen, wie z.B. Diabetes, und alte Menschen sollten diesen Rat beherzigen, denn sie gehören zur Risikogruppe: Während die Ansteckung mit dem Coronavirus bei gesunden Menschen oftmals einen nicht allzu schweren Verlauf nimmt, kann sie bei Alten und Kranken zum Tod führen.

Sie sollten daher dringend jegliches Risiko, sich anzustecken, vermeiden - und das bedeutet in aller Konsequenz, das Haus nicht zu verlassen. Doch gerade Alleinstehenden, womöglich ohne Angehörige, ist das nicht unbedingt möglich, schließlich müssen auch sie sich mit Lebensmitteln versorgen oder in die Apotheke. Diesen Menschen, die momentan zur Hochrisikogruppe zählen, beizustehen und unter die Arme zu greifen, ist das Ziel zahlreicher aktueller Hilfsangebote.

Hilfsangebote über Facebook
Nicht nur im privaten Bereich findet man sich zusammen, bringt beispielsweise der alten Nachbarin den Einkauf von Supermarkt mit oder macht Besorgungen für den immungeschwächten Onkel. Selbst wildfremde Menschen bieten einander Hilfe an. Dies ist beispielsweise in Gruppen auf Facebook auch im Westerwald zu beobachten.

„Ich möchte hiermit meine Hilfe denjenigen anbieten, die aktuell nicht selbst einkaufen können oder dürfen! (...) Ich bin mehrmals wöchentlich mit dem Auto unterwegs, so dass ich das gut verbinden kann“, liest man zum Beispiel in der Facebookgruppe „Unser schönes Altenkirchen“ und in den Kommentaren zum Post schließen sich gleich weitere Hilfsangebote an.



Die Facebook-Gruppe „Wäller helfen“ wurde eigens zu dem Zweck gegründet, „um in der Corona-Epidemie Hilfe anzubieten oder Hilfe zu finden“ - von Einkaufshilfe bis Kinderbetreuung. Auch private Posts wie diese sieht man derzeit immer öfter: „Hallo ihr Lieben! Angesichts der aktuellen Lage möchte ich allen Personen im Umkreis von Norken (über größere Entfernungen entscheide ich je nach Situation), die nicht mehr selbst dazu in der Lage sind, egal ob alters- oder krankheitsbedingt, anbieten einige Einkäufe zu übernehmen. Ich bin mobil und möchte dafür natürlich kein Geld haben!“

Die Stadt Altenkirchen ist stellvertretend dafür zu nennen, wie von offizieller Seite aus Hilfsangebote organisiert werden. Sie möchte in Kooperation mit der katholischen Kirche Altenkirchen und der Caritas Menschen helfen, die im Notfall nicht über ihre Nachbarschaft unterstützt werden können. Hierzu wird derzeit ein Helfernetzwerk für Hilfe bei Einkauf und Alltag oder Auskunft über wichtige Kontaktadressen aufgebaut.

Gut zu wissen also, dass die Gesellschaft in schweren Zeiten zusammen halten kann. Oder wie es diese Facebook-Nutzerin auf den Punkt bringt: „Du kommst aus dem Westerwald, wenn Du siehst, wie sich die Westerwälder auch um die Menschen, die alt und gebrechlich oder immungeschwächt sind, sorgen in der momentanen Situation.“



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