Werbung

Nachricht vom 25.02.2020    

Misereor Hungertuchwallfahrt hat begonnen

Erstmalig war Hachenburg der Schauplatz einer weitgehend katholisch geprägten Tradition. Und das in einer evangelischen Kirche. Die jährliche Hungertuchwallfahrt des Bischöflichen Hilfswerks Misereor hat in der Evangelischen Hachenburger Schlosskirche offiziell ihren Anfang genommen.

Pfarrerin Elisabeth Huhn und Diakon Michael Krämer gestalteten den Aussendungsgottesdienst. Fotos: Sabine Hammann-Gonschorek

Hachenburg. In einem ökumenischen Gottesdienst gaben Pfarrerin Elisabeth Huhn und Diakon Michael Krämer den Pilgern den Reisesegen. Pfarrerin Huhn sprach in ihrer Predigt über den Sinn des Pilgerns und verglich es mit einer Suche. „Manchmal ist es schwer, Gott im Alltag zu finden. Doch beim Pilgern ist ganz viel Zeit für innere Einkehr“, sagte Huhn. „Auch wenn er sich auf den ersten Blick nicht finden lässt, merkt man plötzlich, dass Gott die ganze Zeit da war.“ Pfarrerin Huhn wünschte den Pilgern eine sichere und friedliche Reise und gestärkte Heimkehr.

Die Gesamtgruppe der Wallfahrer von rund 60 Personen teilt sich in vier Untergruppen auf, die in Etappen zwischen zehn und 20 Kilometern abwechselnd das Hungertuch tragen. Dies ist wie bei einem Staffellauf, auch durch die Nacht hindurch. Das rund zwei mal drei Meter große Hungertuch ist dabei das Staffelholz. Nach der gelaufenen Etappe haben die Gruppen Gelegenheit in Kirchengemeinden über das Hungertuch zu sprechen und über die Anliegen des Hilfswerks Misereor zu informieren. Die erste Etappe führte die Pilger von Hachenburg nach Bad Marienberg, wo sie in der katholischen Kirche einkehrten.

Hungertücher, oder auch Fastentücher genannt, haben in der katholischen Kirche eine lange Tradition. Die Idee ist, das Fasten in der Fastenzeit auch auf die Augen auszudehnen und die Gemeinde vom Schmuck des Altarraums durch das Hungertuch abzutrennen. Zur körperlichen Buße des Fastens kommt so eine geistliche Dimension hinzu. Der volkssprachliche Ausdruck „am Hungertuch nagen“ bezieht sich somit nicht nur auf materielle Armut. Das Tuch verbleibt im Altarraum bis zum Mittwoch der Karwoche.



Die Geschichte der Misereor Hungertuchwallfahrt nahm 1986 ihren Anfang. Im Bistum Hildesheim kam man damals auf die Idee, das Hungertuch in einer Nachtwallfahrt von Hildesheim zur Eröffnungsfeier der Fastenaktion nach Hannover zu tragen. Die Tradition der Hungertuchwallfahrt war geboren.

Das aktuelle Misereor-Hungertuch hat der Flensburger Künstler Uwe Appold entwickelt. Es steht unter dem Motto: "Mensch, wo bist du?": Mit dieser Frage sucht Gott die ersten Menschen im Paradies. Uwe Appold lädt mit dieser Frage ein, eigenen Antworten zu finden: Wo positionierst du Dich? Wofür stehst du auf? Wo zeigst du Gesicht und Zivilcourage?

Die Wallfahrer, die in Hachenburg gestartet sind, wollen am ersten Sonntag in der Fastenzeit an ihrem Ziel in Erfurt ankommen. (shg)



Lesen Sie gerne und oft unsere Artikel? Dann helfen Sie uns und unterstützen Sie unsere journalistische Arbeit im Westerwaldkreis mit einer einmaligen Spende über PayPal oder einem monatlichen Unterstützer-Abo über unseren Partner Steady. Nur durch Ihre Mithilfe können wir weiterhin eine ausgiebige Berichterstattung garantieren. Vielen Dank! Mehr Infos.



Lokales: Hachenburg & Umgebung

Jetzt Fan der WW-Kurier.de Lokalausgabe Hachenburg auf Facebook werden!

Weitere Bilder (für eine größere Ansicht klicken Sie bitte auf eines der Bilder):
   


Anmeldung zum WW-Kurier Newsletter


Mit unserem kostenlosen Newsletter erhalten Sie täglich einen Überblick über die aktuellen Nachrichten aus dem Westerwaldkreis.

» zur Anmeldung



Aktuelle Artikel aus der Region


Peter Stanger zum Verbandsbildungsbeauftragten im Fußballverband Rheinland berufen

Fußballkreis Westerwald/Sieg. Peter Stanger kümmert sich um die Auswahl der Veranstaltungsorte und die Rahmenbedingungen ...

Einbruchversuch in Juweliergeschäft in Rennerod vereitelt

Rennerod. Wie die Polizeidirektion Montabaur berichtet, ereignete sich der Vorfall zwischen 21.40 Uhr und 22.15 Uhr in der ...

Arbeiten an der Kirburger Kirche dauern noch bis Ende des Jahres

Kirburg. Mit dem Dach startet die zweite Phase der umfangreichen Sanierung des vom 1872 bis 1874 erbauten Gebäudes. Die Planungen ...

Blaulichterlebnis beim Girls' Day: Die Polizeiinspektion Hachenburg öffnete die Türen für interessierte Mädchen

Hachenburg. Von 9 bis 14 Uhr erhielten 13 neugierige Mädchen im Alter von 15 bis 18 Jahren aus dem oberen Westerwaldkreis ...

Angriff aus der Luft: Raubvogel attackiert Joggerin zwischen Lützelauer Mühle und Limbach

Limbach. Die Sportlerin, die zu ihrer gewohnten Jogging-Runde aufgebrochen war, erlebte eine böse Überraschung, als hätte ...

Geldautomatensprengungen in Montabaur, Andernach und Köln: 20-Jähriger dringend tatverdächtig

Region. Die Staatsanwaltschaft und die Polizei Köln führen nach mehreren Geldautomatensprengungen umfangreiche Ermittlungen ...

Weitere Artikel


Ausstellungseröffnung in Enspel: „Splitter auf Goldfolie“

Enspel. „Ich fokussiere mich beim Fotografieren auf die detailreiche Wiedergabe von Strukturen im Alltag und in der Umwelt. ...

Karnevalsumzug in Montabaur zog die Massen an

Montabaur. Innerhalb kürzester Zeit wurde die Kleidung der vielen Menschen auf ihre Wasserdichtigkeit getestet. Anscheinend ...

Regionalkonferenz: Digitalisierung im Mittelstand

Siegen. Spannende Vorträge, ein Erfahrungsaustausch mit kleinen und mittleren Unternehmen sowie ein kreativer Beitrag eines ...

Garagenbrand in Hachenburg

Hachenburg. Am 25. Februar gegen 9:37 Uhr wurde die Polizeiinspektion Hachenburg über einen Garagenbrand in der Bleichstraße, ...

Notfallseelsorge: Die Einsatzzahlen im Kreis steigen

Region. „Das bedeutet aber nicht zwingend, dass sich im vergangenen Jahr mehr Menschen das Leben genommen haben“, erklärt ...

Stadtführung, Vortrag und offene Türen

Montabaur. Der Rundgang beschäftigt sich mit der „Befestigung der Stadt Montabaur“. Treffpunkt für die Teilnehmer/innen ist ...

Werbung