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Nachricht vom 17.06.2010    

Schulbusbegleiter als Streitschlichter ausgebildet

Fliegende Pausenbrote, Sitzplatzverteidigung mit den Ellenbogen oder Kritzeleien auf den Sitzpolstern und Scheiben - das alles gehört zum Alltag vieler Schüler auf ihrem Schulweg in den Bussen. Dies soll laut Unfallkasse Rheinland-Pfalz bald ein Ende haben. Daher finden regelmäßig Schulbusbegleiterausbildungen an Schulen statt. Ausgewählte Schüler sorgen während der Busfahrt zur Schule für Ruhe und Ordnung.

Hachenburg. Diese Woche wurden in Zusammenarbeit mit der Polizei, dem Verkehrsunternehmen Rhein-Mosel-Bus (RMV), der Unfallkasse Rheinland-Pfalz und der Kreisverwaltung rund 50 Schüler aus vier Schulen der Verbandsgemeinde Hachenburg zu Schulbusbegleitern ausgebildet. "Statistisch zählt der Bus zwar zum sichersten Verkehrsmittel in der Schülerbeförderung, denn bei der Fahrt mit dem PKW, dem Fahrrad und zu Fuß verunglücken deutlich mehr Kinder und Jugendliche. Jedoch sind Kinder nur selten auf die Busfahrt zur Schule vorbereitet", so Heike Stanowski von der Unfallkasse Rheinland-Pfalz.
Ziel der Ausbildung ist es, Schüler der Klassen 8 bis 11 der umliegenden Schulen auf Schulbusfahrten so vorzubereiten, dass sie als Schulbusbegleiter Streitereien verbal schlichten und im Notfall sogar wissen, wie der Nothammer benutzt wird, um eine Fensterscheibe einzuschlagen. So setzten sich die einzelnen Teile der zweitägigen Ausbildung unter anderem aus Deeskalations- und Kommunikationstraining sowie der Schulung von Teamfähigkeit zusammen. Über den rechtlichen Aspekt informierte Uwe Lollert von der Polizeiinspektion Hachenburg. Zum letzten Teil der Ausbildung trafen sich alle im Bus. Schulbus-Trainer Juergen Mathis erläuterte den Schülern die Bedeutung der angebrachten Schilder im Bus und zeigte ihnen, was bei einer Vollbremsung passiert.
Die 50 Schüler aus dem privaten Gymnasium Marienstatt, der Graf-Heinrich-Realschule plus, der Realschule plus Hachenburg und der Burggartenschule werden künftig in ihren Schulbussen eingesetzt. Als Erkennungszeichen tragen sie ein Halstuch von der Unfallkasse Rheinland-Pfalz. In einzelnen anderen Regionen des Westerwaldkreises - wie an den Schulen in Rennerod, Nentershausen oder in Salz - läuft die Aktion der Schulbusbegleiter bereits mit großem Erfolg. Wo sonst Vandalismus in Bussen alltäglich war, ist es heute kein Thema mehr. Die Busfahrten laufen zunehmend ruhiger ab, es gibt kaum Streitereien um Sitzplätze.
Von den Schulbusbegleitern profitieren nicht nur Schüler, Fahrgäste und Busunternehmen, sondern auch die Schulbusbegleiter selbst. Die Schüler erlernen Zivilcourage und einen guten Umgangston. Präsenz zeigen und nicht wegschauen ist bereits mehr als die halbe Miete. Am Ende erhalten alle ein Zertifikat für ihre besonderen Dienste und einen positiven Vermerk in den Schulzeugnissen. Die Verkehrswacht des Westerwaldkreises vergibt bei der Entlassung aus der Schule kleine Belohnungen, wie Freikarten fürs Schwimmbad. (jut)
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Praktischer Unterricht in der Busschule: Schulbus-Trainer Juergen Mathis zeigt den Schülern, wie der Nothahn benutzt wird, um im Notfall die Tür zu öffnen. Fotos: Julia Tielmann


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