Krankenhaus-Neubau: Enders und Jüngerich „mehr als irritiert“
Ist der Standort für das neue Verbundkrankenhaus Hachenburg-Altenkirchen nun gefunden oder nicht? Nachdem zunächst alle geklärt schien, kocht doch wieder die Diskussion um ein geeignetes Areal hoch. Denn am anvisierten Standort ist die Grundstücksfrage offenbar nicht abschließend geklärt.
Altenkirchen. Anfang Dezember des letzten Jahres schien alles klar: Der Standort des künftigen Krankenhauses, der die beiden bisherigen Standorte AItenkirchen und Hachenburg ersetzen soll, war gefunden: Der von Gesundheitsministerin Sabine Bätzing-Lichtenthäler verkündete Standort Hattert/Müschenbach wurde von allen Beteiligten respektiert.
Die neuerlichen Diskussionen im Westerwaldkreis allerdings sorgen bei Landrat Dr. Peter Enders und dem Bürgermeister der Verbandsgemeinde AItenkirchen-Flammersfeld, Fred Jüngerich, für Unmut. Beide waren nach der Entscheidung im Dezember davon ausgegangen, dass die Grundstücksfragen zeitnah durch die Hachenburger Verantwortlichen geklärt würden. Unterdessen haben etliche Landwirte, deren Besitz betroffen ist, klar gemacht, dass sie nicht verkaufen werden. Sie schlagen stattdessen das Areal unmittelbar an der Bundesstraße B 413 vor, also quasi in Hachenburger Stadtrandlage.
Verfahrensfragen blieben unbeantwortet
„Wir sind mehr als irritiert“, formulieren Enders und Jüngerich dazu. Man wolle niemandem etwas unterstellen. Allerdings fehlt beiden hier die Offenheit, da bereits bei der Gesprächsrunde im Altenkirchener Kreishaus im Dezember einige Verfahrensfragen an die Westerwälder Kollegen unbeantwortet blieben, beispielsweise, warum die Verbandsgemeinde Hachenburg lediglich Flächen am ursprünglich favorisierten Standort Hof Kleeberg aufkaufen und an das DRK als Träger übertragen könnte, nicht aber an einem anderen Standort. Den nun in Rede stehenden Standort an der B 413 werde man nicht akzeptieren. Wenn jetzt die Grundstücke für den Standort Hattert/Müschenbach anders als bislang suggeriert nicht verfügbar sind, bleibe der Standort Giesenhausen nahe Bahnhof Ingelbach als einzig sinnvolle Alternative. Der liege im Bereich der Verbandsgemeinde Hachenburg, allerdings zentral zwischen den Städten Hachenburg und AItenkirchen, und die Grundstücke befinden sich laut Enders und Jüngerich zu zwei Dritteln in kommunaler Hand und sind daher einfacher zu erwerben.
Für den Fall, dass es doch nicht zu einem Neubau kommen sollte, erneuern die beiden Verwaltungschefs den Vorschlag von Peter Enders, den er bereits vor den Neubau-Diskussionen gemacht hatte: Man solle in die beiden derzeitigen Standorte Altenkirchen und Hachenburg fachspezifisch investieren und dazu notfalls auf politischer Ebene auch Investitionshindernisse aus dem Weg räumen. (PM)
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