Ökumenischer Aids-Gottesdienst
Am 29. November fand der Ökumenische Aids Gottesdienst zum 14. Mal statt. Viele Interessierte und Betroffene waren gekommen. Obwohl Therapieerfolge groß sind, infizieren sich im Nördlichen Rheinland Pfalz immer wieder Menschen. Mit besserer Information oder Verwendung der neu zugelassenen PrEp (Präexpositionsprophylaxe – Pille davor) könnte eine Neuinfektion womöglich vermieden werden.
Montabaur. Wenn eine frische Infektion nicht bekannt ist und keine Therapie erfolgt, schreitet die Infektion fort. Sie bewegt sich hin zu einem lebensbedrohlichen Gesundheitszustand. In dieser Zeit besteht außerdem ein hohes Ansteckungsrisiko. Das Robert Koch-Institut geht davon aus, dass circa 10.600 Menschen in Deutschland nicht wissen, dass sie infiziert sind.
Nach einem Therapiebeginn sinkt die Virenmenge bis unter die Nachweisgrenze. Dadurch reduziert sich die Gefährdung für andere! Ein medikamentös gut eingestellter HIV/Aids-Patient ist nicht ansteckend. Er ist arbeitsfähig und hat eine nahezu normale Lebenserwartung.
Dennoch muss er Diskriminierung fürchten und erlebt diese im Alltag. Von diesen Erfahrungen berichteten Mitglieder der WW-Gruppe in der an den Gottesdienst folgenden Gesprächsrunde. Gestärkt durch Gemeinschaft entsteht Potential gut weiter zu leben, mit Abschieden umgehen zu können und selbst bei der Prävention mitzuwirken.
Wie in den Vorjahren erlebten alle einen bewegenden Gottesdienst mit musikalischer Unterstützung des Chores „DaCapo“ und Gitarrenmusik von Albert Schuck. Organisiert wurde die Veranstaltung durch das Team der Aids/STI-Beratungsstelle des Gesundheitsamtes Montabaur. Das Gesundheitsamt Westerwaldkreis bietet weiterhin Begleitung von Betroffenen und Interessierten, wie kostenfreie Testungen auf Aids und andere sexuell übertragbare Erkrankungen (STIs) sowie Präventionsveranstaltungen an. (PM)
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