Mons-Tabor-Bad wird grundlegend saniert
„Erfrischend anders“ lautet der Slogan des Mons-Tabor Bades in Montabaur. Damit daraus nicht eines Tages „Erfrischend ist anders“ wird, soll das kombinierte Hallen -und Freibad ab Mai 2020 umfassend saniert und teilweise umgebaut werden. Nach derzeitigem Stand der Planungen sollen die Arbeiten rund eineinhalb Jahre dauern und im November 2021 abgeschlossen sein.
Montabaur. Von April 2021 bis Fertigstellung wird die Schwimmhalle gesperrt sein; das Freibad wird aber wie üblich im Sommer öffnen, so dass insgesamt nur drei Monate lang gar kein Badebetrieb möglich ist. Rund sechs Millionen Euro werden die Verbandsgemeindewerke in die Sanierung von Haupt- und Nebengebäude, Haus- und Wassertechnik sowie in den Umbau des Kleinkinderbereiches investieren. Das Sanierungskonzept mit Kosten- und Bauzeitenplan hatte der Werkauschuss der Verbandsgemeinde in seiner letzten Sitzung einstimmig beschlossen.
Das Mons-Tabor-Bad wurde Ende der 1960er Jahre erbaut und zuletzt vor der Jahrhundertwende umfassend saniert. Inzwischen sind vor allem die Umkleiden, Duschen, Riesenrutsche und weite Teile der Technik in die Jahre gekommen, Haupt- und Nebengebäude weisen Abnutzung auf, die Personalräume sind zu klein und die Planschbecken innen und außen sind nicht mehr zeitgemäß. Im Jahr 2017 hatten die Werke eine umfassende Sanierungsstudie in Auftrag gegeben, um die einzelnen Schwachpunkte zu benennen und den Sanierungsumfang einschätzen zu können. Aus diesen Grundlagen hat ein Fachbüro in Zusammenarbeit mit Werkleiter Florian Benten, der Badleitung und Mitarbeitern der Verwaltung einen Sanierungsplan erarbeitet. Danach werden Duschen, Umkleiden und Schließfächer komplett erneuert, der Rutschenturm und Rutsche werden abgerissen und neu aufgebaut, die Planschbecken außen und innen werden ebenfalls abgerissen und zu einem gemeinsamen überdachten Kleinkinderbereich zusammengefasst, der im Sommer nach außen geöffnet werden kann. Der Personalbereich wird durch einen Anbau erweitert. Unverändert bleiben hingegen das große Becken mit den Sprungbrettern in der Schwimmhalle, das Außenbecken und der Eingangsbereich mit der Cafeteria.
Offen war in der Vorplanung zunächst, inwieweit die technischen Anlagen zur Be- und Entlüftung des Gebäudes, zur Wasseraufbereitung und zur Brauchwasserverarbeitung in die Planung einbezogen werden. Eine vertiefte Untersuchung brachte Klarheit. „Es macht einfach keinen Sinn, diese Arbeiten zurückzustellen, wenn wir heute schon absehen können, dass die Anlagen spätestens in fünf Jahren erneuert werden müssen“, fasste Werkleiter Florian Benten die Ergebnisse der Technik-Studie zusammen. Der Werkausschuss folgte seiner Einschätzung und nahm die Maßnahmen mit in den Sanierungskatalog auf.
In der Sanierungsplanung war immer wieder ein Knackpunkt, wie die Vollsperrung des Bades möglichst kurz gehalten werden kann. Schließlich wird das Bad ganzjährig neben dem allgemeinen Badebetrieb für Schulschwimmen, Schwimmkurse, Sportkurse, Sportschwimmen, Vereinssport und oft auch von Feriengästen genutzt. Eine Sperrung über die gesamte Sanierungsdauer von geplanten 18 Monaten hätte für alle Nutzergruppen erhebliche Einschränkungen bedeutet. Vor diesem Hintergrund hat der Werkausschuss entschieden, die Sommerumkleiden ebenfalls zu sanieren und so auszustatten, dass sie während der Sanierung der Umkleiden im Hauptgebäude genutzt werden können. „Durch diese Maßnahme können wir die Schließzeit der Schwimmhalle auf sieben Monate reduzieren, also genau auf die Zeit, in der tatsächlich in der Halle gearbeitet wird oder durch Bauarbeiten wesentliche Betriebsteile nicht zur Verfügung stehen“, so Benten. Durch geschickte Zeitplanung sind in diesen sieben Monate die Monate Mai bis August enthalten, in denen das Freibad geöffnet hat. Untern Strich bleiben so im Idealfall nur rund drei Monate, in denen überhaupt kein Badebetrieb möglich ist. Die Sommerumkleiden werden nach der Badsanierung neben dem Freibadbetrieb auch für Sportveranstaltung wie den Schülertriathlon und den Silvesterlauf genutzt, weitere Veranstaltungen und Nutzungen sind denkbar. „Außerdem könnten wir im Sommer nach Bedarf das Freibad länger geöffnet lassen, weil wir dann unabhängig von den Öffnungszeiten der Schwimmhalle sind“, zeigte Benten die Vorteile auf. Die Sanierung der Sommerumkleide schlägt mit 640.000 Euro zu Buche, ist aber in den Gesamtkosten von rund 6 Millionen Euro enthalten.
Nach dem alle Eckpunkte der Sanierung vom Werkausschuss verabschiedet wurden, fängt nun die konkrete Bauplanung an. Den Auftrag dafür haben die Fachbüros Soluto Plan aus Rengsdorf und DTF aus Velbert erhalten. „Wir haben das gesamte Bad gründlich untersucht, die einzelnen Maßnahmen sorgfältig geplant und die Kosten vorsichtig kalkuliert. Trotzdem können wir heute nicht garantieren, dass der Zeit- und der Kostenrahmen eingehalten werden. Wir bauen im Bestand. Da kann es immer zu unerwarteten Wendungen kommen“, stellte Werkleiter Florian Benten abschließend fest. (PM)
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