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Nachricht vom 31.10.2019    

Smart City klappt auch in Koblenz und im Westerwald

Können Montabaur, Koblenz oder Sinzig Smart Citys werden oder ist das nur etwas für Millionenstädte wie Köln oder Berlin? Beim Zukunftsforum der Energieversorgung Mittelrhein (evm) gab es auf diese Frage eine klare Antwort: Smart City ist keine Frage der Größe, sondern der Einstellung.

Diskutierten über Smart Citys: (von links) Christian Jochemich, Christian Schröder, Stefan Kapferer, Schirmherr Roger Lewentz, Josef Rönz, Prof. Dr. Chirine Etezadzadeh, Bernd Wieczorek, David Langner und Norbert Tessmer. Foto: Sascha Ditscher/evm

Koblenz. Mehr als 600 kommunale Vertreter aus dem evm-Versorgungsgebiet zwischen Westerwald und Eifel verfolgten mit großem Interesse zunächst einen Impulsvortrag der Gründerin des Smart-City-Instituts, Prof. Dr. Chirine Etezadzadeh, sowie die anschließende Podiumsdiskussion. Das war Rekord: Noch nie gab es ein größeres Interesse am evm-Zukunftsforum.

„Gehen Sie strategisch an das Thema heran“, lautete am Ende die Empfehlung von Chirine Etezadzadeh, die sich seit zehn Jahren damit beschäftigt, wie Städte und Gemeinden smart werden können. „Smart“ – damit meint die Expertin eine nachhaltige Stadt, die ein gutes Zusammenleben ihrer Bewohner fördert und die Möglichkeiten der Digitalisierung nutzt, ohne sich dabei den Innovationen oder bestimmten Firmen auszuliefern. In vielen Fragen der Daseinsvorsorge können Smart-City-Lösungen einen echten Nutzen für die Allgemeinheit entfalten, wie die Institutsgründerin betonte. Als Beispiele nannte sie die Ver- und Entsorgung, ein effektives Transportsystem, Fragen der Sicherheit sowie die Schonung unserer natürlichen Ressourcen.

Genau darum ging es auch dem Vorstandsvorsitzenden der evm, Josef Rönz: „Gefragt sind sinnvolle Lösungen. Es gibt hierzu in der Region schon eine Vielzahl von Ideen.“ Als Beispiel nannte Rönz die geplante 24-Stunden-Servicestation, die die kleine Gemeinde Wassenach einführen möchte. Mit dieser Idee hatte sich der Ort beim Smart-City-Wettbewerb der evm beworben, den ersten Preis gewonnen und sich damit 15.000 Euro Fördergeld gesichert. Die neuen digitalen Möglichkeiten ermöglichen es der evm-Gruppe nach Auskunft von Josef Rönz auch, die Energienetze intelligent zu steuern und die Netzstabilität zu gewährleisten. In Richtung der kommunalen Vertreter sagte Rönz: „Wir verstehen uns hier als Umsetzungspartner und entwickeln gerne mit Ihnen maßgeschneiderte Smart-City-Strategien.“

Der Koblenzer Oberbürgermeister David Langner möchte die Hilfe der evm in Anspruch nehmen und erklärte in seinem Grußwort: „Smart City bietet uns riesige Möglichkeiten. In Koblenz wollen wir zum Beispiel das Thema Mobilität ganz anders angehen und den Verkehr besser steuern.“ Als Empfehlung gab Prof. Etezadzadeh allen Teilnehmern mit auf den Weg, sich genau zu überlegen, wie smart man als Kommune werden möchte: „Wir brauchen eine Vorstellung davon, wie wir in Zukunft leben wollen.“

Den Bürgermeistern und Kommunalverwaltungen kommt dabei bedeutende Rolle zu, wie die Wissenschaftlerin ausführte. Nach ihrer Überzeugung sind sie es, die die erforderliche Vernetzung der Akteure herstellen müssen. Ein zentraler Partner müssten dabei die Energieversorger sein: „Smart-City-Konzepte funktionieren nicht ohne Energieversorger.“ Ihre These: „Energieversorger und Stadtwerke realisieren die urbane Energiewende.“ Und Chirine Etezadzadeh ging sogar noch einen Schritt weiter: „Stadtwerke und Energieversorger fungieren als City-Manager und bilden das dezentrale Gegenmodell zur Versorgung durch transatlantische Technologiekonzerne.“



Nach dem Impulsvortrag war es an den Teilnehmern der Podiumsdiskussion, das Thema auf die örtliche Ebene herunterzubrechen. Moderator Christian Schöder konnte dazu unter anderem den Coburger Oberbürgermeister Norbert Tessmer begrüßen, der mit seiner Stadt bereits diverse Auszeichnungen erhalten hat und als eine der vier digitalsten Städte Deutschlands gilt. „Wir müssen die Leute begeistern“, sagte Tessmer und warb für Lösungen, die einen echten Nutzen für die Bürger darstellen – wie etwa schnellerer Bürgerservice oder eine digitale Wohnungsvergabe. Stefan Kapferer, Hauptgeschäftsführer des Bundesverbands der Energie- und Wasserwirtschaft (BDEW), nannte als weiteres Beispiel die Lokalisierung von Betten in einem Krankenhaus mithilfe digitaler Möglichkeiten. Auch Kapferer sieht in den Energieversorgungsunternehmen ganz zentrale Gestalter von Smart-City-Konzepten.

Ganz konkrete Beispiele konnte auch Christian Jochemich beisteuern, der das Innovationsmanagement bei der evm leitet: So konnte er ein Projekt zur Messung von Besucherströmen in Mayen sowie das Smart-Parking-Konzept für Koblenz erwähnen, wo die evm jeweils als Umsetzungspartner fungiert.

Zu Beginn des Zukunftsforums galt die Aufmerksamkeit den Nachwuchsforschern: Drei erfolgreiche Teilnehmer des Wettbewerbs „Jugend forscht“ präsentierten ihre Arbeiten. Michael Groß, Schwimmsportlegende und Unternehmensberater, stellte Benedikt May, Ferdinand Krämer und Julian Lange vor, die von CO2-Messung, biologischem Porzellan und einem Sprachassistenten berichteten. Genau dieser könnte auch in einer Smart City eine Rolle spielen. Wer weiß: Vielleicht entwickeln Ferdinand Krämer und seine Schwester Klara, die Erfinder des Sprachassistenten, ja in Zukunft Smart-City-Anwendungen.



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