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Nachricht vom 30.09.2019    

Weniger Seelenleiden in Montabaur und dem Westerwald

Der Krankenstand in der Stadt Montabaur und dem Landkreis Westerwald ist 2018 gestiegen. Die Ausfalltage aufgrund von Erkrankungen nahmen um 0,2 Prozentpunkte zu. Mit 4,7 Prozent gab es in der Region einen höheren Krankenstand als im Landesdurchschnitt (4,5 Prozent). Laut DAK-Gesundheitsreport waren damit an jedem Tag des Jahres von 1.000 Arbeitnehmern 47 krankgeschrieben.

Die Fallzahlen psychischer Erkrankungen wie Depressionen und Angstzustände sind in der Region gesunken. (Symbolbild)

Montabaur. Der höchste Krankenstand in Rheinland-Pfalz wurde mit 5,4 Prozent in den Landkreisen Birkenfeld und Kusel verzeichnet, der niedrigste mit 3,9 Prozent in Neustadt.

Die aktuelle Analyse der DAK-Gesundheit für die Stadt Montabaur und den Landkreis Westerwald zeigt die wichtigsten Veränderungen bei der Zahl und Dauer der Krankschreibungen: Die Fehltage bei den psychischen Erkrankungen wie Depressionen und Angstzustände sanken um 23 Prozent und damit am stärksten von allen Diagnosen in der Region. Sie lagen zudem unter dem Landesschnitt. Um zehn Prozent gestiegen sind hingegen die Ausfallzeiten aufgrund von Atemwegserkrankungen wie Bronchitis und Mandelentzündung. Sie waren zweithäufigster Krankheitsverursacher in der Region. Ihr Anteil am gesamten Krankenstand beträgt mittlerweile rund 15 Prozent. Mehr als jeder fünfte Ausfalltag hatte erneut eine Muskel-Skelett-Erkrankung als Ursache. Rückenschmerzen und Co. lagen demnach auf Platz eins. Die Krankschreibungen blieben konstant.

„Mit unseren Analysen zum Krankenstand in der Stadt Montabaur und im Landkreis Westerwald setzen wir gezielt beim Betrieblichen Gesundheitsmanagement an und bieten Arbeitgebern konkrete Hilfe,“ sagt Alexander Greco, Chef der DAK-Gesundheit in Montabaur.

Hunderttausende Rheinland-Pfälzer haben ein Suchtproblem


Die DAK-Gesundheit untersucht in ihrem aktuellen Gesundheitsreport mit dem Schwerpunkt „Sucht 4.0– Trinken, Dampfen, Gamen in der Arbeitswelt“, wie viele Erwerbstätige im Südwesten mit gravierenden Problemen durch Alkohol, Zigaretten und Computerspiele zu kämpfen haben. Die Kasse wirft dabei einen Blick auf Ursachen und Risikofaktoren. Für das Schwerpunkthema wertete das IGES Institut die Fehlzeiten aller erwerbstätigen Mitglieder der DAK-Gesundheit in Rheinland-Pfalz aus – flankiert von Analysen der ambulanten und stationären Versorgung. Eine repräsentative Befragung von 5.600 Beschäftigten sowie eine Expertenbefragung geben Aufschluss über die Verbreitung und den Umgang mit den verschiedenen Suchtmitteln und Verhaltensweisen. Das Fazit: Hunderttausende Beschäftigte in Rheinland-Pfalz haben ein Suchtproblem. Konkret bedeutet das: 184.000 Arbeitnehmer zeigen einen riskanten Alkoholkonsum – das ist jeder zehnte Beschäftigte. 19,3 Prozent der Arbeitnehmer hierzulande sind zigarettenabhängig. Erstmals untersucht der DAK-Report das Thema Computerspielsucht in der Arbeitswelt. Ergebnis: Rund 120.000 Erwerbstätige in Rheinland-Pfalz zeigen ein riskantes Nutzungsverhalten.

Laut DAK-Gesundheitsreport 2019 haben Arbeitnehmer in Rheinland-Pfalz mit Hinweisen auf eine so genannte Substanzstörung deutlich mehr Fehltage im Job als ihre Kollegen ohne auffällige Probleme. Der Krankenstand der Betroffenen ist mit acht Prozent mehr als doppelt so hoch. Sie fehlen aber nicht nur im Job, weil sie wegen ihrer Suchtproblematik krankgeschrieben werden. Vielmehr zeigen sich bei ihnen in allen Diagnosegruppen mehr Fehltage. Besonders deutlich ist der Unterschied bei den psychischen Leiden. Hier sind es 3,6 mal so viele Fehltage. Bei Muskel-Skelett-Erkrankungen wie Rückenschmerzen gibt es ein Plus von rund 90 Prozent und damit fast doppelt so viele Ausfalltage, bei Atemwegserkrankungen sind es 49 Prozent. Insgesamt ergibt eine Hochrechnung der Studienergebnisse unter den Erwerbstätigen in Rheinland-Pfalz 356.000 abhängige Raucher, 18.000 erfüllen die Kriterien einer Internet Gaming Disorder (Computerspielsucht), rund 7.000 Erwerbstätige sind alkoholabhängig.



Alkohol: 184.000 Arbeitnehmer trinken riskant

Der Großteil der direkten Krankmeldungen bei Suchtproblemen ist in Rheinland-Pfalz auf Alkohol zurückzuführen (58 Prozent). Laut Studie der DAK-Gesundheit haben zehn Prozent der Arbeitnehmer hierzulande einen riskanten Alkoholkonsum. Bei Männern beginnt das beispielsweise bei täglich mehr als zwei 0,3 Liter-Gläsern Bier, bei Frauen schon bei einem 0,3 Liter-Glas Bier pro Tag. Mit ihrem Trinkverhalten setzen sich rund 184.000 Erwerbstätige in Rheinland-Pfalz Risiken aus, krank oder abhängig zu werden. „Keine Droge verursacht so umfangreiche soziale und gesundheitliche Schäden in der Gesellschaft wie Alkohol. Das riskante Trinken bleibt daher ein zentrales Problem im Land, das auch gravierende Folgen in der Arbeitswelt hat“, sagt Alexander Greco, Chef der DAK-Gesundheit in Montabaur. „Sucht ist eine Krankheit, die jeden treffen kann. Wir wollen eine breite und offene Debatte anstoßen. Wir müssen hinsehen, hinhören und handeln, um Betroffene nicht allein zu lassen. Ist es Genuss, Gewohnheit oder bereits Sucht?“ Beim Thema Alkoholprävention fehlen auch in Rheinland-Pfalz flächendeckende und wirksame Angebote. Die DAK-Gesundheit schließt diese Versorgungslücke ab sofort mit einem neuen kostenlosen Online-Selbsthilfeprogramm bei Alkoholproblemen. Eine Anmeldung ist auf www.dak.de/vorvida möglich.

120.000 Beschäftigte in Rheinland-Pfalz spielen riskant am Computer

Erstmals untersucht der Report auch das Thema Gaming und seine Auswirkungen auf die Arbeitswelt. Demnach spielt die Hälfte der Erwerbstätigen in Rheinland-Pfalz Computerspiele. 6,5 Prozent der Erwerbstätigen gelten als riskante Gamer. Das heißt: 120.000 Beschäftigte zeigen auffälliges Nutzungsverhalten. Vor allem junge Beschäftigte zwischen 18 und 29 Jahren sind laut DAK-Report riskante Computerspieler (11,6 Prozent). Jeder zwölfte Mitarbeiter mit riskantem Spielverhalten gab bei der Analyse an, in den letzten drei Monaten wegen des Spielens abgelenkt oder unkonzentriert bei der Arbeit gewesen zu sein. Von den Erwerbstätigen mit einer Computerspielsucht war es sogar jeder Dritte (34,1 Prozent).

Rauchen ist verbreitetste Sucht

Das Rauchen von Zigaretten ist laut DAK-Report in Rheinland-Pfalz die verbreitetste Sucht, die auch die Arbeitswelt betrifft. 19,3 Prozent der Erwerbstätigen sind zigarettenabhängig. Unter den jungen Erwerbstätigen zwischen 18 und 29 Jahren gibt es mit 16,3 Prozent den geringsten Anteil.
Bei den 60- bis 65-jährigen Berufstätigen raucht fast jeder Vierte (23,7 Prozent). Etwa jeder zweite Raucher raucht auch während seiner Arbeitszeit, also außerhalb der Arbeitspausen.

Dampfen – nicht ohne Nikotin

Derzeit dampfen fast sechs Prozent der Erwerbstätigen in Rheinland-Pfalz E-Zigarette. Raucher von E-Zigaretten greifen oft parallel zur herkömmlichen Zigarette, belegt der DAK-Report. Dampfer finden sich deshalb fast ausschließlich unter Rauchern und Ex-Rauchern.

Die DAK-Gesundheit ist eine der größten Krankenkassen Deutschlands. Sie hat 350.000 Versicherte in Rheinland-Pfalz, davon rund 33.000 in der Stadt Montabaur und im Landkreis Westerwald. (PM)


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