Unternehmensrundreise im Westerwaldkreis
Verkehrsgünstig zwischen Ballungszentren gelegen ist der Westerwaldkreis eine attraktive und kraftvolle Region. Das wirkt sich auch auf den heimischen Arbeitsmarkt aus, der sich immer weiter in Richtung Vollbeschäftigung entwickelt. Leider gilt dies nicht für Menschen mit einer Behinderung, die weit weniger vom boomenden Arbeitsmarkt profitieren. Von ihnen haben trotz Fachkräftemangels noch zu wenige eine echte Chance auf einen Job, mit dem man das eigene Leben bestreiten kann. Darauf weist das Forum Soziale Gerechtigkeit hin und versucht etwas dagegen zu tun.
Westerwaldkreis. Tatsache ist, dass auch die Unternehmen im Westerwald einen weiterhin wachsenden Personalbedarf - nicht nur an Fachkräften - haben werden. Je kleiner das Unternehmen, desto deutlicher werden die Auswirkungen des Personalmangels spürbar. Vor diesem Hintergrund sollten auch Menschen mit einem Handicap stärker in den Fokus der heimischen Wirtschaft kommen.
Das Forum Soziale Gerechtigkeit will mit dazu beitragen, diese Tendenz zu verstärken und hat für den 1. Oktober wieder eine Unternehmensrundreise zum Thema „Beschäftigung von Menschen mit einer Behinderung im Westerwald“ organisiert. Dabei wird diesmal an fünf Stationen das gesamte Spektrum von zwei normalen Wirtschaftsunternehmen über zwei Inklusionsfirmen bis zu einer Werkstatt für Menschen mit Behinderung (WfbM) in der Praxis erkundet. Der Tag endet mit einem auswerten-den Abschlussgespräch unter Einbeziehung aller an der Rundreise beteiligten Fachleute und Gastgeber.
Mit dabei sind am 1. Oktober Landesbehindertenbeauftragter Matthias Rösch sowie einige Experten und Expertinnen aus der Region. Der Gast aus Mainz will sich mit den beteiligten „Wällern“ dafür einsetzen, dass die Zahl der arbeitslosen Schwerbehinderten in der Region spürbar zurückgeht. Das Forum Soziale Gerechtigkeit will zudem weiterhin dafür werben, das sich im Westerwald etwas bewegt und sich nicht dauerhaft ein Großteil der Unternehmen durch die Zahlung einer „Ausgleichsabgabe“ von der Verpflichtung zur Beschäftigung von Menschen mit einem Handicap freikauft. Es soll auch darüber gesprochen werden, woran die Beschäftigung „Behinderter“ in der heimischen Wirtschaft und in Verwaltungen allzu oft scheitert. Es sollen jedoch gelungene Beispiele der Integration im Mittelpunkt der Unternehmensbesuche stehen.
Die Initiatoren wollen vor allem deutlich machen, dass auch schwerbehinderte und gleichgestellte behinderte Menschen Potentiale haben, die zur Deckung des Arbeits- und Fachkräftebedarfs genutzt werden können und müssen. Menschen mit Behinderung sind meist nicht weniger leistungsfähig. Vielmehr sind sie – richtig eingesetzt – meist sehr motivierte Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter und nutzen ihre Chance. Gut qualifizierte Arbeitslose mit Behinderung sind in vielen Berufsgruppen, auch in Engpassberufen, zu finden.
Weitere Infos gerne bei Forumssprecher Uli Schmidt per Mail unter uli@kleinkunst-mons-tabor.de.
Zeitplan der Unternehmensrundreise zum Thema „Beschäftigung von Menschen mit Behinderung im Westerwald“ am Dienstag, 1. Oktober von 10 bis 16 Uhr
Teilnehmer/innen: Landesbehindertenbeauftragter Matthias Rösch sowie einige wenige ausgewählte fachkundige Personen, die mit dem Thema des Tages zu tun haben. „Reiseführer“ ist Uli Schmidt (Forumssprecher).
Ziel: es sollen verschiedene Ansätze der Integration von Menschen mit unterschiedlichen Behinderungen oder einem anderen Handicap in verschiedenen Beschäftigungsformen vom normalen Unternehmen bis zur Inklusionsfirma und der Werkstatt für Menschen mit einer Behinderung (WfbM) vorgestellt werden. Die Teilnehmer wollen in der Praxis aber auch darüber sprechen, weshalb im Einzelfall etwas nicht klappt und wo im Umfeld der zuständigen Behörden und betreuenden Organisationen Verbesserungsbedarf besteht.
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Ablauf der Betriebsbesuche : Begrüßung durch die Geschäftsführung mit kurzer Vorstellung des Unternehmens (10 Minuten), kurzer Rundgang (20 Minuten), Gespräch über die Chancen und Probleme bei der Beschäftigung behinderter Menschen (25 Minuten). Für andere Themen bleibt leider keine Zeit. Eine Sitzgelegenheit für das Gespräch wäre prima. Erwünscht ist die Einbeziehung von Menschen mit Behinderungen im Betrieb – falls vorhanden gerne auch jemand von der Schwerbehindertenvertretung beziehungsweise dem Werkstattrat.
Station 1, 10 Uhr OptiServ Dienstleistungen in Bad Marienberg – Inklusionsfirma (sozialer Träger) Adresse: Vor der Heeg 1 a; 56470 Bad Marienberg-Eichenstruth; 02661 / 98 08 79-5. Gesprächspartner: Jürgen Borniger, GF AWO-Gemeindepsychiatrie Otmar Schneider, Einrichtungsleiter OptiServ. Ende: 11 Uhr.
Station 2, 11.15 Uhr Deimling Garten und Landschaft in Astert – Inklusionsfirma (privatwirtschaftlich) Adresse: Nisterfeld 9 57629 Müschenbach (Betriebsgebäude) Telefon 02688 / 1209 www.jdeimling.de. Gesprächspartner: Jörg Deimling, Eigentümer und Geschäftsführer Sowie die beiden Beschäftigten mit einem Handicap Ende: 12.15 Uhr.
Station 3, 12.30 Uhr REWE Supermarkt in Hachenburg - normales Wirtschaftsunternehmen Adresse: Koblenzer Straße 38, 57627 Hachenburg. Gesprächspartner: Thomas Diefenbach, Marktleiter Sowie Sophie Alterauge, PR-Referentin. Ende: 13.30 Uhr.
13.30 bis 14 Uhr Pause mit kleinem Mittagsimbiss.
Station 4, 14.15 Uhr SIGNUM Fahrzeug-Sicherheits-Technik GmbH in Unnau - normales Unternehmen Adresse: Schulstraße 2, 57648 Unnau, Telefon 02661 6280. Gesprächspartner: Jan Prause, Prokurist und Mitinhaber Ende: 15 Uhr.
Station 5, 15.30 Uhr Zweigwerkstatt der Caritaswerkstätten Westerwald-Rhein-Lahn in Rotenhain - Werkstatt für Menschen mit Behinderung (WfbM) Adresse: Bahnhofstraße 9, 56459 Rotenhain. Gesprächspartner: Günter Keßler, Betriebsleiter Rotenhain Dagmar Theis, Leitung Viweca, Abteilung für Arbeitsmarktintegration der Caritas-Werkstätten Westerwald-Rhein-Lahn Vertreter des Werkstattrats: Egzon Isufi und Joachim Stahl.
Danach in der WfbM Rotenhain: Gegen 16 Uhr: Abschlussgespräch mit Gastgebern, Teilnehmenden der Rundreise und interessierten Pressevertreter/innen. Ende: gegen 16 Uhr An der Tour nehmen als Experten und Expertinnen teil: 1. Matthias Rösch, Landesbehindertenbeauftragter Rheinland-Pfalz, Mainz (Rollstuhlfahrer!) 2. Simone Wehmeier, Rehateam Agentur für Arbeit, Montabaur 3. Dagmar Theis, Leiterin Viweca der Caritas-Werkstätten, Montabaur 4. Lothar Lehmler, Medizinisch-Berufliche Reha des BDH 5. Uli Schmidt, Sprecher Forum Soziale Gerechtigkeit.
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