Werbung

Nachricht vom 03.09.2019    

Konzert füllte am „Antikriegstag“ Westerburger Schlosskirche

„Virtuos, elegant und göttlich!". Mit diesen Attributen hatte die Kleinkunstbühne Mons Tabor beim 4. Konzert der diesjährigen Reihe von „Musik in alten Dorfkirchen" den Ausnahmegeiger Gjermund Larsen mit seinem Trio aus Norwegen angekündigt. Die vielen Gäste in der fast voll besetzten Schlosskirche in Westerburg wurden nicht enttäuscht und
waren begeistert von dieser bisher weithin unbekannten nordischen Musik auf Weltklasseniveau.

Gjermund Larsen mit seinem Trio aus Norwegen (Foto: Uli Schmidt)

Westerburg. „Meine Seele wird von dieser wunderbaren Musik gestreichelt!“. So fasste eine Besucherin des 4. Konzertes der diesjährigen Reihe von „Musik in alten Dorfkirchen“ in der Pause ihre Eindrücke zusammen. Verantwortlich dafür war das Gjermund Larsen Trio aus Norwegen. Den dazupassenden Rahmen im Kultursommer Rheinland-Pfalz bildete die Westerburger Schlosskirche. Und diese war fast voll besetzt. „Virtuos, elegant und göttlich!“. Mit diesen Attributen hatte die Kleinkunstbühne Mons Tabor als Veranstalter den Ausnahmegeiger aus dem Norden angekündigt. Und die hohen Erwartungen der vielen Konzertgäste wurden nicht enttäuscht.

Gjermund Larsen aus Norwegen spielt die Fiedel, ein der Geige sehr ähnliches Streichinstrument, das aber hauptsächlich in der Volksmusik anzutreffen ist. Er erläuterte, dass sein wertvolles Instrument ein deutsches Fabrikat aus dem 18. Jahrhundert ist. Larsen gehört zu jenen virtuosen nordischen Musikern, in deren Spiel Einflüsse aus der Folklore, dem Jazz und der Klassik hörbar sind. Sein Trio, mit Andreas Utnem (Harmonium) und Sondre Meisifjord (Bass), besteht seit zehn Jahren. Anlässlich des Bandjubiläums hat das Trio sein neuestes Album „Salmeklang“ eingespielt, das überwiegend beim Westerburger Konzert zu hören war. Es gehört zu Larsens bisher persönlichstem Werk. Denn, wie er in englischer Sprache erläuterte, verarbeitete er in einem Großteil der Kompositionen eigene Lebensstationen und Eindrücke. So sind zwei Songs der Geburt seiner Zwillinge gewidmet, eine Komposition schrieb er zu Ehren seines Vaters. Dabei strahlt die leidenschaftlich gespielte Musik eine innere Ruhe aus, eine Einfachheit, die auch die „Wäller“ stark berührte.



In der Schlosskirche musizierten drei gleichberechtigte Virtuosen, jeder ein absoluter Meister seines Instrumentes. Die Dynamik ihres Miteinanders bestimmte den Abend. „Das funktionierte vom ersten Ton an, fühlte sich frisch und aufregend an", so ein Konzertbesucher, der selbst ein Instrument spielt. Dieses blinde Verständnis hat wohl viel mit der Sensibilität der einzelnen Instrumentalisten zu tun. Wandlungsfähigkeit im Ausdruck und minimalistische Virtuosität: es gibt auch stille Feuer, die höllisch brennen. Erstaunlich, wie leicht und logisch Musik wirken kann, wenn Musiker dieser Güte am Werk sind.

Zum Beginn hatte Uli Schmidt als Vorsitzender der Kleinkunstbühne Mons Tabor auf den Tag der Veranstaltung am 1. September, dem „Anti-Kriegstag“, hingewiesen. „Nie wieder Krieg“ ist das Motto des Tages und auch dieses Konzertes“, so Schmidt. Er begrüßte Pfarrer Eckehard Brandt als Hausherrn, dankte der Kirchengemeinde sowie Stadt und VG Westerburg für deren Unterstützung. Dies gilt auch für die Sparkasse Westerwald-Sieg und die EVM als Sponsoren, ohne die die gesamte Weltmusikreihe nicht möglich wäre. Standing Ovations und einige wild erklatschte Zugaben am Ende des denkwürdigen Konzertes waren ein angemessener Lohn für alle direkt und indirekt an der Veranstaltung Beteiligten. (PM)


Lokales: Westerburg & Umgebung
Feedback: Hinweise an die Redaktion

Weitere Bilder (für eine größere Ansicht klicken Sie bitte auf eines der Bilder):
 

Anmeldung zum WW-Kurier Newsletter


Mit unserem kostenlosen Newsletter erhalten Sie täglich einen Überblick über die aktuellen Nachrichten aus dem Westerwaldkreis.

» zur Anmeldung



Aktuelle Artikel aus Kultur


Karibische Klänge in Neuwied: Ana Carla Maza verzaubert die Abtei Rommersdorf

Am 29. Juni wird die Abtei Rommersdorf in Neuwied zum Schauplatz eines besonderen musikalischen Ereignisses. ...

Figurentheater in Hillscheid: Der kleine Maulwurf auf Spurensuche

Am 21. Juni um 16 Uhr verwandelt sich die Alte Schule in Hillscheid in eine Bühne für ein besonderes ...

Industriekultur hautnah erleben - Schülerprojekt an der Sayner Hütte

Schüler der Theodor-Heuss-Schule in Bendorf tauchen ein in die Geschichte der Sayner Hütte. Von Januar ...

Premierenabend der Rommersdorf Festspiele mit Gesang statt "Jedermann"

Ungewohnte Lücken im Publikum der Premierenveranstaltung der Rommersdorf Festspiele am 13. Juni waren ...

Gedenkkonzert für Chaim Taub im Schloss Engers

Ein besonderes Gedenkkonzert zu Ehren von Chaim Taub, dem ehemaligen Konzertmeister des Israel Philharmonic ...

Vadim Neselovskyi bringt "Perseverantia" nach Schloss Engers

Der ukrainische Jazz-Pianist Vadim Neselovskyi präsentiert seine Suite "Perseverantia" im Dianasaal von ...

Weitere Artikel


Einen Blick hinter die Kulissen des Tischlerhandwerks werfen

Traditionelles Handwerk, individuelle Planung und modernste Fertigungstechnik – zum Tag des Tischlerhandwerks ...

Rekordbeteiligung beim Lesesommer in Selters

Noch nie hatten so viele Kinder und Jugendliche in den letzten elf Jahren erfolgreich am Lesesommer in ...

Vorbildliche Personalpolitik: Arbeitsagentur zeichnet Modulbauspezialist Kleusberg aus

Der Wissener Modulbauspezialist Kleusberg GmbH & Co. KG ist von der Agentur für arbeit mit dem Zukunftszertifikat ...

Limesfest versetzte Besucher in die Zeit der Römer zurück

Mit der tatkräftigen Unterstützung des Kannenbäcker-Touristik-Service (KTS) hat sich in Hillscheid das ...

Westerwald-Brauerei lädt ein zum „Tag der offensten Tür“

Für Westerwälder Bier-Liebhaber und alle Neugierigen aus nah und fern, die schon immer wissen wollten, ...

Ist Altersarmut weiblich? Informationstag der Westerwälder Frauenverbände

Die Westerwälder Frauenverbände haben 2019 Altersarmut zu ihrem Jahresthema gemacht und laden am 20. ...

Werbung