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Nachricht vom 31.07.2019    

Saisoneffekt im Sommer lässt Arbeitslosigkeit leicht steigen

Im Bezirk der Arbeitsagentur Montabaur werden 5.058 Personen ohne Job gezählt – Quote klettert auf 2,8 Prozent – Viele junge Leute müssen sich nach Abschluss einer Ausbildung neu orientieren - 3.438 Jobangebote im Juli - hoher Bedarf an qualifiziertem Personal - noch 736 freie Ausbildungsstellen

Montabaur. Erstmals seit Februar gibt es einen kleinen Anstieg der Arbeitslosenquote im Bezirk der Agentur für Arbeit Montabaur: Mit 2,8 Prozent liegt sie Ende Juli 0,1 Prozentpunkte über dem Juni-Wert. In absoluten Zahlen bedeutet das: Im Westerwald- und im Rhein-Lahn-Kreis sind insgesamt 5.085 Menschen ohne Job gemeldet; das sind 177 Personen mehr als im Vormonat. Gegenüber dem Vorjahr bleibt es wie in den vergangenen Monaten bei einer deutlichen Verbesserung. Im Juli 2018 wurden bei einer Quote von 3,1 Prozent 554 Arbeitslose mehr gezählt als aktuell.

Die saisonale Spitze im Hochsommer kommt nicht überraschend. Ein Blick auf die Gruppen, nach denen die Statistik aufgeschlüsselt ist, liefert die Erklärung. Allein bei den unter 25-Jährigen wird innerhalb eines Monats ein Anstieg um mehr als ein Drittel verzeichnet, sprich von 407 auf nun 552 Arbeitslose. „Viele junge Leute beenden um diese Zeit ihre Ausbildung, und wer nicht vom Betrieb übernommen wird oder sich neu orientieren möchte, sucht jetzt eine Stelle“, erläutert Dieter Knopp, Geschäftsführer der Agentur für Arbeit Montabaur.

Im zu Ende gehenden Monat meldeten sich 258 Personen nach einer Ausbildung arbeitslos. Die meisten haben eine klassische Lehre im dualen System gemacht, andere einen schulischen oder überbetrieblichen Weg gewählt. Eine gute Ausbildung schützt vor Arbeitslosigkeit und daher ist Dieter Knopp zuversichtlich, dass diese jungen Menschen rasch einen neuen Arbeitsplatz und damit zugleich ihren Platz im Berufsleben finden: „Angesichts einer ausgezeichneten Beschäftigungslage bieten sich diesen jungen Fachkräften vielfältige Möglichkeiten in der näheren Umgebung. Der Arbeitsmarkt bleibt auch angesichts der erwarteten konjunkturellen Eintrübung erfreulich stabil.“ Bei jungen Leuten ist auch die Studierneigung nach wie vor hoch; so dürften zahlreiche Ausbildungsabsolventen weiterführende Schulen besuchen oder ein Studium beginnen.

Auf dem Stellenmarkt geht es allerdings deutlich verhaltener zu. Im Juli meldeten die Betriebe dem gemeinsamen Arbeitgeberservice der Agentur und der Jobcenter 676 Stellen; das sind 115 weniger als im Vormonat und 303 weniger als vor einem Jahr. Die Rückgänge sind vor allem in der Zeitarbeit und der öffentlichen Verwaltung zu verbuchen. Der Stellenbestand hat sich dagegen im Vergleich zum Juni geringfügig (plus 83) auf 3.438 Jobangebote erhöht und liegt nur leicht (minus 72) unter dem Wert des Vorjahresmonats. „Auch darin spiegelt sich der hohe Bedarf der Unternehmen an qualifiziertem Personal“, sagt der Geschäftsführer.



Teilnehmer an Qualifizierung und Förderung werden laut Gesetz nicht als Arbeitslose gezählt. Um hier Transparenz zu schaffen, publiziert die Bundesagentur für Arbeit jeden Monat die so genannte Unterbeschäftigungsquote. Sie bezieht zu den Erwerbslosen unter anderen all jene ein, die zur Erhöhung ihrer Integrationschancen arbeitsmarktpolitisch gefördert werden. Auf dieser Basis kommt der Agenturbezirk Montabaur auf eine Quote von 4,2 Prozent; das sind 0,1 Prozentpunkte mehr als vor einem Monat, aber 0,3 Prozentpunkte weniger als vor einem Jahr.

Der Ausbildungsmarkt entspannt sich weiter. Auch dies passt laut Dieter Knopp in die Jahreszeit: „Viele junge Leute haben ihre Lehrstelle gefunden oder sich anderweitig entschieden, zum Beispiel für einen weiterführenden Schulbesuch.“ Innerhalb eines Monats ist die Zahl der versorgten Bewerber von 1.265 auf 1.531 gestiegen, während die der unversorgten von 636 auf 449 zurückging. Es sind aber auch jetzt noch Jugendliche auf der Suche. Und sie haben weiterhin Chancen, im gerade beginnenden Ausbildungsjahr ins Berufsleben zu starten: Aktuell sind im Agenturbezirk Montabaur noch 736 freie Ausbildungsstellen zu besetzen.“ Allen, die auf den „anfahrenden Zug“ aufspringen möchten, rät Dieter Knopp, sich schnellstmöglich bei der Berufsberatung zu melden. Die kostenlose Servicenummer: 0800 4 5555 00.

Seit Beginn des laufenden Berichtsjahres im Oktober 2018 haben sich 1.980 junge Menschen mit einem Ausbildungswunsch gemeldet; das sind 269 weniger als im Vorjahreszeitraum. Zugleich boten die Betriebe 2.025 Lehrstellen an; hier gibt es ein Minus von 153.

Wie im Gesamtbezirk ist die Arbeitslosenquote auch in den beiden Landkreisen, die er umfasst, innerhalb eines Monats um 0,1 Prozent nach oben gegangen und beträgt hier wie dort 2,8 Prozent. Der Rhein-Lahn-Kreis hat sich gegenüber dem Juli 2018 um 0,5 Prozent verbessert, der Westerwaldkreis um 0,2 Prozent. Aktuell werden an Rhein und Lahn 1.826 Menschen ohne Job gezählt – 64 Personen mehr als im Juni und 381 weniger als im Juli 2018. Im Westerwaldkreis sind 3.232 Männer und Frauen arbeitslos – 113 Personen mehr als im Juni und 173 weniger als im Juli 2018. (PM)


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