Werbung

Nachricht vom 27.07.2019    

Ausstellung „Kelten auf der Dornburg“

Derzeit bereiten die Cousins Joachim und Klaus Habel, beide Vorstandsmitglieder des Kultur- und Geschichtsvereins Frickhofen, eine Ausstellung zum Thema „Kelten auf der Dornburg“ vor. Diese wird am Sonntag, den 4. August, um 11 Uhr im Pfarrzentrum Frickhofen eröffnet. Der Eintritt ist frei.

Fragment eines Goldhalsringes. Fotos: privat

Dornburg-Frickhofen. Allgemein bekannt ist, dass auf der Dornburg in prähistorischen Zeiten, also in den Jahrhunderten vor Christi Geburt, Kelten siedelten. Aber was haben sie hinterlassen? Dem Spaziergänger über das Dornburg-Plateau fallen vielleicht, wenn er sich aufmerksam umsieht, niedrige langgezogene Wälle aus Geröllsteinen und Steinhaufen auf, meist nur schwer erkennbar, da von Buschwerk und Baumbestand verdeckt. Die sogenannte Rödchesmauer, ein heute noch zehn bis elf Meter hoher Abschnittswall im Nordwesten fällt aber sofort ins Auge, ehemals eine gigantische keltische Verteidigungsmauer. Wanderer und Besucher, die von weiter her kommen, um sich die Stollen des Ewigen Eises anzusehen, suchen die Ruinen der Dornburg vergeblich, weil sie meinen, mittelalterliche Reste vorfinden zu müssen.

Den Einheimischen wie den Fremden soll mit der Ausstellung vorgeführt werden, wie man sich die Dornburg zur Zeit ihrer keltischen Besiedlung vorstellen könnte, wie die Häuser aussahen, die Befestigungsmauern konstruiert waren. Darüber hinaus soll aber auch aufgezeigt werden, über welche Handwerkstechniken die Kelten verfügten und welche Kunstwerke sie zu schaffen in der Lage waren (Bronzeguss, Keramik, Glas, Schmuck). Da bisher keine umfassenden Ausgrabungen auf der Dornburg stattgefunden haben (außer der Grabung Prof. Schoppa 1960), muss man, um die handwerklichen und künstlerischen Fähigkeiten der Kelten aufzuzeigen, auf die Funde und Ergebnisse spektakulärer Ausgrabungen an anderen Orten zurückgreifen (zum Beispiel Hochdorf, Glauberg, ...). Die Kelten waren die Begründer der Eisenzeit in Mitteleuropa 750/700 vor Christus, waren Eisenerzeuger und hervorragende Schmiede, schufen Waffen und bäuerliches Gerät aus dem revolutionären Metall.



Neuerdings ist die Dornburg wieder in das Interesse der Archäologie gerückt. Schon die ehemalige Bezirksarchäologin Frau Dr. Schade-Lindig, die Dornburg in einem ihrer jüngsten Vorträge als archäologisches Juwel bezeichnetet, war mit einer Studentengruppe zu Prospektionsarbeiten dort. Die Nachfolgerin Frau Dr. Sosnowski steht mit den beiden Habel-Cousins in Verbindung und war kürzlich mit dem Leiter des Forschungszentrums „Keltenwelt am Glauberg“, Dr. Posluschny, zu einer Begehung auf der Dornburg. Das lässt hoffen. Steht eine neue umfassendere Ausgrabung auf der Dornburg bevor? Jedenfalls ist die Einrichtung eines archäologischen Lehrpfades in Zusammenarbeit des Kultur- und Geschichtsvereines Frickhofen mit der Hessen-Archäologie im Schloss Biebrich Wiesbaden mit Einbezug örtlicher Vereine in Planung.

Wenn Sie mehr über die Kelten auf der Dornburg wissen wollen, kommen Sie am Sonntag, den 4. August, ins Pfarrzentrum Frickhofen. (PM)


Mehr dazu:   Kultur & Freizeit  

Weitere Bilder (für eine größere Ansicht klicken Sie bitte auf eines der Bilder):
 


Anmeldung zum WW-Kurier Newsletter


Mit unserem kostenlosen Newsletter erhalten Sie täglich einen Überblick über die aktuellen Nachrichten aus dem Westerwaldkreis.

» zur Anmeldung



Aktuelle Artikel aus der Kultur


Theater in Montabaur: Terror in der Oase

Montabaur. Der Bundeswehrpilot Major Lars Koch widersetzt sich dem Befehl seines Vorgesetzten und schießt die Maschine im ...

"Filmreif-Kino!" in Hachenburg zeigt: "Der Zopf"

Hachenburg. Im Vormittagsprogramm der besonderen Filmreihe von Cinexx Hachenburg und der Westerwälder Kontakt- und Informationsstelle ...

"Chansons de la rose": Geschichten von der Liebe im Kulturkeller Montabaur

Montabaur. Esther Natalie Hock wird dabei einfühlsam am Klavier begleitet von der großartigen Pianistin Seung-Jo Cha. "Ganz ...

Bewerbungsstart für den Deutschen Buchhandlungspreis 2024

Region. Die Gewinner erwartet ein Gütesiegel verbunden mit einem Preisgeld von bis zu 25.000 Euro. Insgesamt stehen für den ...

Landesmusikverband fordert Kulturfördergesetz für Rheinland-Pfalz

Neuwied/Region. Hallerbach sprach von einem "besorgniserregenden Blick" auf die Kulturszene in Rheinland-Pfalz. Er verwies ...

Sterne des Südens leuchten im Westerwald: hochkarätiges Literatursommer-Programm

Willroth. Stellvertretend für die drei Landräte der Gemeinschaftsinitiative „Wir Westerwälder“, Dr. Peter Enders (AK), Achim ...

Weitere Artikel


Wundertüte: Sommerabend auf dem Biohof

Hachenburg. Wie immer wird der Inhalt nicht verraten, mit einer Ausnahme: Mit seiner Puppen-Comedy wurde René Marik ...

Genießer-Treff „Französischer Markt“ in Neuwied

Neuwied. Der Duft von Flammlachs, Flammkuchen und kräftig-würzigem Käse zog durch die Nasen und machte die Auswahl schwer. ...

Virtuos, elegant und göttlich: Gjermund Larsen aus Norwegen

Westerburg. Larsen gilt als einer der herausragenden Geiger auf dem gesamten Kontinent. Mit seinem Trio präsentiert der mit ...

Nach der Hitze kommen Unwetter

Wissen. Im Laufe des Vormittags entwickeln sich zunächst einzelne Gewitter, die im weiteren Verlauf zu mehreren größeren ...

Fernwärme oder eigene Heizungsanlage

Montabaur. Die Erzeugung der Fernwärme erfolgt üblicherweise in Kraftwerken mit Kraft-Wärme-Kopplung; dort wird Strom erzeugt ...

Erhaltet den Nauberg: Wald vor Basalt

Hachenburg. Der WW-Kurier hatte zuletzt am 25. November 2016 unter der Überschrift „Über Nister braut sich ein Gewitter zusammen“ ...

Werbung