Kunst trifft Milch: Surreale Welten auf realem Fahrsilo
Ende Juni kreierten zwei Künstler ein einzigartiges Kunstwerk auf dem Hubertushof von Matthias Müller in Irmtraut. Damit erhielt auch der Westerwald als eine der wichtigsten Milcherzeugerregionen in Rheinland-Pfalz ein milchwirtschaftliches Kunstwerk. Entstanden ist eine fantastische, surreale Welt auf einem Fahrsilo – im Mittelpunkt steht natürlich eine Kuh.
Irmtraut. Die   Milchwirtschaftliche   Arbeitsgemeinschaft   Rheinland-Pfalz   e.V.   (kurz:   Milag) finanzierte   auch   in   diesem   Jahr   eine   große   Mural-Gestaltung   zum   Thema Landwirtschaft. In Irmtraut (Westerwald) auf dem Hubertushof von Milchviehhalter Matthias Müller arbeiteten vergangene Woche bei tropischen Temperaturen Carl KENZ (Kaiserslautern) und Kram (Barcelona) bevorzugt bis spät nachts, um ihre Visionen   einer   fantastischen,   surrealen   Welt   auf   das   Fahrsilo   zu   malen.   
Im Mittelpunkt eine geteilte Kuh umgeben von einzelnen Inseln mit Milchprodukten. Für manche wirkt es düster, andere sehen Hoffnung und einen Weg in die Zukunft in dem Kunstwerk. „Wir Milchbauern sind wie die letzten Mohikaner und kämpfen ums Überleben.“ so Michael Horper, Vorsitzender der Milag, nach einem ersten Blick auf das noch unfertige Gemälde. 
„Das Kunstwerk erinnert mich an Dalí, wie alles ineinander fließt, die Unsicherheiten. Dazwischen die sichere, gleichbleibende Kuh“, überlegt eine vorbeischauende Zuschauerin. Kunst verbindet, regt zum Nachdenken und zu Gesprächen an – und genau das möchten die Künstler erreichen. Die Hintergründe der Künstler machen schnell klar, dass es ihnen um mehr als nur schöne Bilder geht: Carl KENZ aus Kaiserslautern kreiert nahezu realistische Utopie-Welten, immer begleitet von Tentakeln. Seine surrealistischen Bilder implizieren meistens eine Gesellschaftskritik, die zum Nachdenken anregt (www.arsvivenda.com).
Der   Stil   von   Kram   aus   Barcelona   beinhaltet   Einflüsse   aus   verschiedenen Richtungen wie z.B. Comic, Cartoon und klassischer Kunst. Seine Motive stellen häufig vermenschlichte Tiere mit Charakter dar, die das Leben mit seinen Höhen und Tiefen abbilden (www.kram.es). 					
					
Matthias Müller freut sich indessen über die Aufwertung des Hofbildes und hofft, dass möglichst viele Menschen Notiz von der nun bunten Silofläche nehmen: „Meine Tochter Laura führt Klassen und Kindergruppen über den Hof, aber auch Wanderer können hier vorbeilaufen und sich das Kunstwerk betrachten.“ Die ersten Bewunderer waren jedoch die Kühe, die auf der gegenüberliegenden Weide als Trockensteher   (Kühe,   die   momentan   nicht   gemolken   werden)   neugierig   das ungewöhnliche Geschehen betrachteten. Auf dem Familienbetrieb (neben Matthias Müller   arbeiten   hier   u.a.   auch   seine   Töchter   Laura   und   Caroline   sowie   sein Schwiegersohn) werden derzeit ca. 250 Kühe gemolken. Daneben versorgt der Betrieb noch die trockenstehenden Kühe und die weibliche Nachzucht. „Das hört sich für manche Menschen erst einmal viel an. Aber wir bauen das Futter in der unmittelbaren Umgebung an. Dadurch passt die Größe unseres Betriebes optimal in unsere Gegend – und wer in den Stall geht erkennt schnell, dass es den Kühen gut geht.“ berichtet der Milchbauer.  
Das Kunstwerk in Irmtraut (Westerwald) entstand im Rahmen des Projektes „Kunst trifft Milch“, das erstmals 2016 in Rheinland-Pfalz durchgeführt wurde. Insgesamt existieren Rheinland-Pfalz-weit 5 Muralarbeiten von international renommierten Künstlern auf Siloflächen von Milchviehbetrieben: Je eines in Matzenbach (Pfalz), in Biesdorf (Eifel), in Münstermaifeld (Mayen-Koblenz), in Bodenheim (Rheinhessen)und nun auch in Irmtraut (Westerwald). Mit den bunten Werken rund um Kühe und Milch möchte die Milag auf die Belange der Milchwirtschaft aufmerksam machen,zum Nachdenken anregen und die Höfe der Milchbauern im Dorfbild aufwerten. (PM)
									
				
							
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