„Wege aus der Angst ..."
Bereits zum neunten Mal luden der italienische Förderverein Palliative Care in Meran und die Dernbacher Gruppe Katharina Kasper aus Deutschland zur Internationalen Fortbildungswoche „Palliativ ohne Grenzen". Mit fast 400 gemeldeten Teilnehmenden aus fünf Ländern erfreut sich die berufsgruppenübergreifende Weiterbildungsveranstaltung eines immer größer werdenden Interesses.
Dernbach. Die Fortbildungswoche wurde am Abend des 9. Mai im Meraner Stadttheater feierlich eröffnet. „Wege aus der Angst..." lautete das Schwerpunktthema des diesjährigen Kongresses. International renommierte Referenten sind in den Meraner Tagen den Todesängsten von Schwerstkranken und Sterbenden, den Verlustängsten der An- und Zugehörigen, aber auch den Versagensängsten der Begleitenden auf die Spur gegangen. Es ist mittlerweile schon ein Charakteristikum der Meraner Fortbildungswochen, dass die sogenannten „Haltungsthemen" bewusst in den Vordergrund des multiprofessionellen Austausches rücken.
Mit einer bewegenden Szene aus dem Musical „Jenseits des Flusses" von Richard J. Sigmund und einfühlsamer Umrahmung durch das Musikensemble Cordes Y Buttons wurden die Teilnehmenden im Stadttheater auf die Thematik eingestimmt. Festredner war der international bekannte Philosoph, Psychologe und Altersforscher Prof. Dr. Dr. Andreas Kruse aus Heidelberg mit einem charismatischen Vortrag über die Angst vor dem Verlust an Autonomie und Würde im Alter. Seine Festrede mit dem Titel: „Nur noch gefüttert und abgeputzt ...?!" war gleichzeitig sein Plädoyer für eine „Medizin der Sorge" und ein Würdeverständnis auch und gerade in der Angewiesenheit.
Für die beiden Veranstalter sprachen die Präsidentin des Fördervereins Palliative Care in Meran und Ärztliche Direktorin des palliativen Versorgungsnetzes der Hospizgemeinschaft Tirol in Innsbruck, Dr. Andrea Gabis und der Ärztliche Direktor des Herz-Jesu-Krankenhaus in Dernbach und Fachbereichsleiter Palliative Care der mitveranstaltenden Katharina Kasper Akademie, Dr. Christoph Lerchen, die beide seit neun Jahren die inhaltliche Leitung und Moderation der gesamten Kongresswoche innehaben.
Dem Symposium gingen sechs interprofessionelle Workshops in der ersten Wochenhälfte voraus, die sehr verschiedene Themenbereiche aus dem palliativen und hospizlichen Begleitkontext behandelten und in der für „Palliativ ohne Grenzen" einzigartigen Begegnungsebene über die eigene Berufsgruppe hinaus stattfanden. (PM)
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