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Nachricht vom 13.05.2019    

Gospelgesang eroberte „Maria Himmelfahrt“ in Hachenburg

Ein solches musikalisches Freudenfest erlebt die altehrwürdige katholische Kirche „Maria Himmelfahrt“ in Hachenburg nicht alle Tage. Die Sängergruppe Nord des Chorverbandes Westerwald hatte zu einem freien Gospel Workshop eingeladen, insgesamt meldeten sich 24 sangesbegeisterte Sängerinnen und Sänger zu diesem Workshop an. Vom Ergebnis konnten sich viele Zuschauer in der gut gefüllten Kirche überzeugen.

Impressionen von wear

Hachenburg. Doch zunächst der Reihe nach, denn vor den Erfolg haben die Götter den Schweiß gesetzt. Um neue Wege zu gehen, auch junge Menschen anzusprechen, um sie für den Chorgesang zu begeistern, entschloss sich die Chorgruppe Nord, diesen Gospel Workshop zu organisieren. Dieser Schritt bedurfte natürlich einer intensiven Vorbereitung, wen kann man gewinnen, der den Workshop musikalisch begleitet, werden sich überhaupt genügend Interessenten melden? All diese Sorgen waren unberechtigt, es meldeten sich ausreichend Sängerinnen und Sänger, um einen stattlichen Gospel-Chor zu bilden.

Zudem bewiesen die Verantwortlichen ein goldenes Näschen, als es ihnen gelang, Darnita und Kirk Rogers zur Leitung des Workshops zu verpflichten. Dem Kenner und Liebhaber der Gospelmusik läuft bei der Erwähnung der Namen das Wasser im Mund zusammen, denn beide gehören zur absoluten Creme de la Creme der internationalen Szene. Seit mehreren Jahrzehnten bereisen beide Künstler die ganze Welt, um den Menschen die Freude am Singen, auf der Basis des Gospels, näherzubringen. Als die Vorbereitungen abgeschlossen waren, trafen sich die Sänger im Pfarrsaal der katholischen Kirche, um mit den Proben zu beginnen. Sehr schnell gewöhnte man sich aneinander, es entstand gegenseitige Sympathie, eine der Voraussetzungen für das Gelingen des Projektes.

Trotz der sehr intensiven Proben, die allen Beteiligten viel abverlangten, kam der Spaß nicht zu kurz, da man in einem Deutsch-Englischem Kauderwelsch miteinander kommunizierte, weil Darnita und Kirk nur begrenzt Deutsch beherrschen. Am Samstag vor dem Konzert wurde von 10 bis 18 Uhr geprobt, am Sonntag bis eine Stunde vor Beginn der Aufführung von 10 bis 15 Uhr. Im Nachhinein gaben die Sänger unumwunden zu, dass sie vor Beginn des Konzertes großen „Bammel“ und Lampenfieber hatten. Bekanntermaßen sind das aber nicht die schlechtesten Voraussetzungen, weil damit Spannung und Konzentration hochgehalten werden.

Ja, dann war es endlich soweit, die Sängergruppe Nord betrat das riesige Kirchenschiff, alle adrett in Schwarz gekleidet, der aufmunternde Applaus der Besucher war bestimmt nicht die schlechteste Motivation. Nachdem die Sänger sich vor dem Altar formiert hatten, trat eine imposante Persönlichkeit vor den Chor, nämlich Darnita Rogers, gewandet in einem kanariengelbem Kleid, als Kontrast zu dem Chor. Ohne viele Umschweife legte der Chor los, die Anspannung fiel ab, das war deutlich zu spüren.



Beim Gospelgesang steht man ja bekanntlich nicht stur herum, die Bewegung durch rhythmisches Klatschen, oder eine Art Schunkeln, gehört einfach dazu. Vor allen Dingen wurde es dem Chor leicht gemacht, weil der Funke sofort auf das Publikum übersprang, den Leuten blieb ja auch nichts anderes übrig, da Darnita ohne Pause zum Mitmachen animierte. Darnita und Kirk zeigten sich als eingespieltes Team, das den Auftritt absolut im Griff hatte, sie ergänzten sich blind, Kirk mit seiner Begleitung am Keyboard und Darnita mit ihrem unbändigen Temperament.

Der Chor lief regelrecht „warm“, die Freude am jetzt schon feststehenden Erfolg des Konzertes, war den Beteiligten im Gesicht abzulesen. Sehr schnell entwickelte sich eine unglaubliche Atmosphäre, vergleichbar mit der afroamerikanischen spirituellen Musik, so wie man es aus Amerika kennt. Mit der Freude am Singen fielen auch die Hemmungen, sich selbst darzustellen, was aber nichts mit Egoismus zu tun hat. Entscheidend ist, dass die Botschaften Jesus Christi gesanglich interpretiert werden.

„“You are god alone“, „King Jesus is listening“, „Everybody clap your hands“, „Awesome“ und „Now I’m on my way“ sind nur einige Titel, die hier genannte werden, aber die Palette des gesamten Konzertes widerspiegeln. Darnita und Kirk ernteten rauschenden Beifall, als beide, jeder für sich, mit ihren wundervollen Stimmen Soloauftritte hinlegten. Der Chor hatte zwischenzeitlich alle Bedenken abgelegt, die Sänger feuerten sich gegenseitig an, winkten ins Publikum und strahlten um die Wette. Jetzt hätte nur noch gefehlt, dass sie zu tanzen begonnen hätten. Die Zuschauer ertrotzten dem glücklichen Chor sogar eine Zugabe ab, diesem Wunsch kamen Darnita und Kirk, sowie der Gospelchor, freudestrahlend nach. Wenn Beifall das Brot des Künstlers ist, dann wurden die Sänger gut gesättigt.

Das Wagnis, ein solches Projekt anzugehen, hat sich für die Sängergruppe Nord, und dem Chorverband Westerwald, durch den überwältigenden Erfolg mehr als ausgezahlt. Wenn man weiter konsequent und modern für den Chorgesang wirbt, dann werden sicherlich auch wieder mehr jüngere Menschen die Freude daran gewinnen. wear



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