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Nachricht vom 13.04.2019    

Modernste Therapieoptionen für die Lunge

Stabwechsel an der Sektion Pneumologie des St. Vincenz-Krankenhauses: Dr. Melek Schnack wird Nachfolgerin von Dr. Michael Beyer, der den pneumologischen Schwerpunkt der Abteilung Kardiologie drei Jahre lang aufgebaut und geleitet hatte. Während Dr. Beyer sich in den Ruhestand verabschiedet, freut sich Dr. Schnack über die neue Herausforderung.

Dr. Melek Schnack. Fotos: Krankenhausgesellschaft St. Vincenz

Limburg. Die 41jährige Fachärztin für Innere Medizin und Pneumologie, ebenso wie ihr Vorgänger unter Prof. Dr. Joachim Bargon am Elisabethen-Krankenhaus Frankfurt ausgebildet, hatte „mit viel Energie und Herzblut“ gemeinsam mit einem Kollegen in Usingen eine Abteilung für Pneumologie aufgebaut. Nun will sie den am St. Vincenz bereits bestens aufgestellten Bereich weiter ausbauen. Warum sie von Usingen nach Limburg gewechselt ist? „Ich schätze dieses Krankenhaus und sehe das Potential und seine Bedeutung für den Landkreis, weil es so ein breites Spektrum aufzuweisen hat! Es ist einfach toll, so etwas vorzufinden“, so Dr. Melek Schnack. Andernorts müssten die Menschen für solch ein differenziertes Leistungsspektrum sehr weit fahren.

Auch im Bereich der Pneumologie findet die neue Sektionsleiterin dank des Engagements ihres Vorgängers eine sehr gute medizintechnische Basis vor: „Die Ausstattung ist gut und ausbaufähig“, so Dr. Schnack. Hier könne sie ihre Visionen besser umsetzen und interdisziplinär Hand in Hand zusammenarbeiten. Dazu gehört für sie als besonderer Schwerpunkt die unterstützende Tätigkeit in der onkologischen Therapie: „Die Tumorpatienten liegen mir besonders am Herzen“, so Dr. Melek Schnack. Um betroffenen Patienten in Zukunft längere Fahrten ersparen zu können, plant sie langfristig den Aufbau der internistischen Thorakoskopie (endoskopisches Verfahren zur Untersuchung der Pleurahöhle, das zum Beispiel bei Verdacht auf spezifische Pleuramalignomen (Lungenkrebs) oder bei Pleuraergüssen unklarer Ursache zum Einsatz kommt). Generell will sie die pneumologische Diagnostik weiter vorantreiben und auch das Spektrum therapeutischer Interventionen erweitern. Einen Schwerpunkt ihrer Arbeit sieht sie auch in der Betreuung von COPD*- und neurologisch erkrankten Patienten insbesondere im Blick auf die nicht invasive Beatmung (*Patienten mit chronisch obstruktiver Lungenerkrankung).

Zu ihrer ganz individuellen Philosophie von Medizin befragt nennt die Frankfurterin zwei Leitmotive: „Mir ist der Mensch wichtig! Und zufriedenes Arbeiten miteinander und untereinander ist mir wichtig!“ Denn allein könne man bei dieser Arbeit gar nichts erreichen. Dass sie am St. Vincenz mit ihrem Engagement für die Patienten nicht allein sein wird, dessen ist sich die neue Sektionsleiterin sicher: „Ich bin hier gut aufgenommen worden und habe ein fruchtbares, schönes Miteinander vorgefunden. Deshalb habe ich hier ein sehr gutes Bauchgefühl!“

Hintergrund Pneumologie: Erkrankungen der Atmungsorgane zählen mittlerweile zu den großen Volkskrankheiten in Deutschland. Nach Herzkrankheiten und Krebserkrankungen sind diese die dritthäufigste Todesursache. Diesem Faktum trägt die Weiterentwicklung des pneumologischen Schwerpunkts am St. Vincenz nachhaltig Rechnung. Die Sektion Pneumologie, unter dem Dach der Kardiologie unter Chefarzt Prof. Dr. Stephan Steiner angesiedelt, wurde seit ihrem Start vor vier Jahren kontinuierlich mit modernstem medizintechnischem Equipment für spezialisierte Untersuchungsmöglichkeiten gestärkt. Neben der bronchoskopischen Diagnostik (unter anderem endobronchialer Ultraschall) sind spezielle Lungenfunktionstests etabliert. Onkologische Diagnostik ist auf dem Niveau hochspezialisierter Kliniken möglich: Bis auf den chirurgischen Part kann bei Lungentumor-Erkrankungen die gesamte Diagnostik und in Kooperation mit Onkologen und Strahlentherapeuten auch das gesamte Spektrum der nichtoperativen Therapien angeboten werden.

Nicht nur organisatorisch, auch medizinisch sind die Fachgebiete Kardiologie und Pneumologie eng verbunden: „Die Organsysteme des Herz-Kreislaufsystems und der Atmungsorgane weisen enge anatomische, physiologische und krankheitsbezogene Zusammenhänge auf“, erläutert Prof. Dr. Steiner die enge Verbindung der beiden Fachgebiete. So gebe es nicht nur übereinstimmende Symptome wie beispielsweise Atemnot, sondern auch wechselseitige Auslöser und gemeinsame Diagnostik. Ferner wiesen zunächst auf Herzinsuffizienz behandelte Patienten sowie Patienten nach Herzinfarkt sehr häufig auch pneumologisch zu behandelnde Lungenerkrankungen auf: Chronische Bronchitis, Lungenembolie oder Lungenemphysem seien typische Begleiterkrankungen kardiologischer Patienten. Daher ist die Lungenfunktionseinheit auch räumlich unmittelbar der Herzkreislaufdiagnostik angegliedert – so kann eine eventuell nötige Zusatzdiagnostik unmittelbar angeschlossen werden. (PM)


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