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Nachricht vom 26.03.2019    

Ehrenabend für die Freiwilligen Feuerwehren der VG Montabaur

Ende März war es wieder so weit: Die Feuerwehrfamilie der Verbandsgemeinde Montabaur trifft sich einmal im Jahr, um verdiente Feuerwehrkameraden zu ehren. Dabei wurde vor allem denjenigen Feuerwehrangehörigen Respekt gezollt, die sich weitergebildet haben, die dem Feuerwehrdienst jahrzehntelang treu geblieben sind und denen, die aus Altersgründen in die Ehrenabteilung wechseln. Und wie es sich bei einem Familientreffen gehört, war das Vergangene ein Thema, doch es wurden erneut Zukunftspläne geschmiedet.

Ralf Kuhnes war sichtlich überrascht als er bei Ehrenabend das Deutsche Feuerwehr-Ehrenkreuz in Silber erhielt. Für die Überraschung hatten gesorgt (v.l.) Landrat Achim Schickert, Ralf Felix Kespe und Andree Stein. Fotos: Ingrid Ferdinand

Nentershausen. Andree Stein, Erster Beigeordneter und Brandschutzdezernent, sowie Wehrleiter Jens Weinriefer, übernahmen in der Freiherr-von-Stein-Halle in Nentershausen die Begrüßung der rund 350 Gäste. Grußworte sprachen außerdem Achim Schwickert, Landrat des Westerwaldkreises, Ulrich Richter-Hopprich, Bürgermeister der Verbandsgemeinde Montabaur, und als Hausherr Thomas Weidenfeller, Ortsbürgermeister von Nentershausen. An oberste Stelle setzten sie ausnahmslos ein dickes Dankeschön für das freiwillige Engagement und die Unterstützung der Wehren in den Ortsgemeinden.

Insbesondere auf die Einsätze der Feuerwehr am letzten Wochenende nahmen die Redner Bezug. In der Nacht von Freitag auf Samstag gab es im Bereich der Elbertgemeinden, in Montabaur und im Gelbachtal ein Unwetter: Über mehrere Stunden prasselte Starkregen vom Himmel und setzte vielerorts Straßen und Wiesen unter Wasser. Es gab unzählige Notrufe: Viele Menschen sahen sich von den Wassermassen bedroht, rund 190 Einsatzkräfte waren nicht nur die ganze Nacht, sondern auch noch den ganzen Samstag im Einsatz. Seinen Dank schrieb ein betroffener Bürger in einem Brief an den Wehrleiter nieder, den dieser verlas. Darin war die Rettung in allerletzter Sekunde beschrieben und dass die Einsatzkräfte den Bürgern selbstlos helfen, das eigene Hab und Gut zu retten. Weinriefer und Stein freuten sich sehr über ein solches Lob und die damit verbundene Anerkennung der Feuerwehrtätigkeit.

„Leider“, beklagte Stein, „ist die Zahl der Feuerwehrangehörigen im letzten Jahr von 606 auf 581 leicht gesunken, ebenso die wie der Mitglieder in den 13 Jugendfeuerwehren und der fünf Bambini-Feuerwehren.“ Dagegen sei die Zahl der Alarmierungen von 243 auf 355 stark gestiegen. Das bedeutet: Weniger Feuerwehrkräfte haben sich um mehr Einsätze gekümmert. Damit sieht der Brandschutzdezernent die Wehren vor besonderen Herausforderungen, denen sie nur begegnen können, wenn sie auch gut ausgestattet sind. Im vergangenen Jahr sind rund 766.000 Euro für neue Ausstattung, darunter 600 Warn- und Wetterschutzparka, vier Hochwasserschutzpumpen, Beladung für Einsatzleitwagen, ein Kolbenkompressor und vieles andere mehr ausgegeben worden. Für 2019 sind Beschaffungen mit einem Volumen von gut 3 Millionen Euro vorgesehen.

In vielen Gemeinden stehen auch Erneuerungen und/oder Renovierungen der Feuerwehrgerätehäuser an. Gerade in Montabaur und Niederelbert habe sich die Suche nach einem geeigneten Grundstück als schwierig erwiesen, so Stein. Umso schöner sei dann der Vorschlag der Feuerwehren Eitelborn und Neuhäusel, eine gemeinsame Wache zu bauen. Im Rahmen der interkommunalen Beschaffung wird in diesem vergangenen Jahr auch ein Mehrzweck-Transport-Fahrzeug gekauft, an dessen Kosten sich der Westerwaldkreis hälftig beteiligt. Steins Dank galt in diesem Zusammenhang dem Landrat, der später sagte: „Das ist das Mindeste was wir tun können. Wir verfügen über keine eigene Feuerwehr, daher müssen wir nach Möglichkeit die Wehren in den Verbandsgemeinden unterstützen.“



90 Mal wurden die Wehren zu Gebäudebränden gerufen, 58 Mal zu Objekt-, 30 Mal zu Fahrzeugbränden. Es wurden insgesamt 177 Hilfeleistungseinsätze verzeichnet. Dazu zählten vor allen Dingen ein Scheunenbrand in Görgeshausen, mehrere Verkehrsunfälle, einige mit tödlichem Ausgang, sowie größere und kleinere Flächen- und Heckenbrände, die auf die große Trockenheit des vergangenen Sommers zurückzuführen waren.

Die Jugendfeuerwehren und die Bambini-Feuerwehren stehen insgesamt sehr gut da: Elf Jugendliche legten mit hervorragendem Ergebnis die Leistungsspange ab. Weitere zehn Jugendliche haben die Jugendflamme der Stufe 2, und 18 Jugendliche die Jugendflamme der Stufe 1 der Deutschen Feuerwehr abgelegt. Dazu kommen zahlreiche vordere Plätze beim Geschicklichkeitsturnier, beim Schwimmwettkampf und beim Lebendkickerturnier. Besonders stolz ist Andree Stein auf den vierten Platz der Jugendfeuerwehr aus Heilberscheid, die den Westerwaldkreis beim Landesentscheid vertreten hat.

Besonderen Dank sprach Stein den Feuerwehrkameraden Günter Brühl (Heilberscheid), Klaus Müller (Nomborn) und Siegfried Kaiser (Nentershausen) aus, die nach jahrzehntelangem ehrenamtlichem Engagement aus Altersgründen in die Ehrenabteilung der Feuerwehr wechseln.

Ralf Kuhnes: Feuerwehr ist Herzenssache
Überraschung: Im Rahmen des Ehrenabends erhielt Ralf Kuhnes aus Neuhäusel das Deutsche Feuerwehr-Ehrenkreuz in Silber. Ralf Felix Kespe, stellvertretender Vorsitzender des Kreisfeuerwehrverbandes, ehrte ihn im Namen des Deutschen Feuerwehrverbandes für seine hervorragenden Leistungen.

Kuhnes ist seit 1980 bei der Freiwilligen Feuerwehr Neuhäusel und hat in dieser Zeit alle Fachlehrgänge auf Kreisebene und die Führungslehrgänge der Stufen 1 bis 3 an der Landesfeuerwehr- und Katastrophenschutzschule Rheinland-Pfalz in Koblenz absolviert. In Neuhäusel wurde er 1995 zunächst zum Stellvertretenden Wehrführer, 2002 zum Wehrführer gewählt. Bis 2013 hatte er dieses Amt inne. Er war maßgeblich an der Gründung der Jugendfeuerwehr Neuhäusel-Simmern beteiligt. Überhaupt liegt ihm die Jugendausbildung sehr am Herzen: Seit 1997 ist Kuhnes ausgebildeter Schulklassenbetreuer; zahlreiche Kindergarten- und Schulkinder haben bei ihm den richtigen Umgang mit Feuer, aber auch das Absetzen von Notrufen gelernt. Regelmäßig hat er die Kinder zu einem Besuch ins Feuerwehrhaus eingeladen.

Neben seinem, bis heute anhaltenden, Engagement war Kuhnes auch als Ausbilder in der Verbandsgemeinde Montabaur tätig. Ganz wichtig sind ihm die Begleitung der Jugendlichen, die in die Einsatzabteilung wechseln, sowie die Integration von neuen Feuerwehrangehörigen. (PM)



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