Werbung

Nachricht vom 14.03.2019    

Vorsicht: Kröten und Frösche auf Wanderung

Die wärmer werdenden Temperaturen locken jetzt zahlreiche Frösche und Kröten aus ihren Winterquartieren. Daher bittet die Struktur- und Genehmigungsdirektion (SGD) Nord als Obere Naturschutzbehörde alle Autofahrer, in den nächsten Wochen besonders aufmerksam zu sein. Frühlaichende Amphibienarten, wie die Erdkröte oder der Grasfrosch, wandern meistens im Schutz der Nacht und oft in Massen von ihren Winterquartieren zu den Laichgewässern. Molche, Salamander und weitere Froschlurcharten werden in Kürze nachfolgen.

Männlicher Bergmolch. Fotos: SGD Nord

Region. Auf ihrem Weg müssen die Tiere in unserem dicht besiedelten Raum oft auch Straßen überqueren. Wenn man berücksichtigt, dass wandernde Erdkröten für das Überqueren einer „normalen" Straße bis zu 15 Minuten brauchen, wird selbst bei einer geringen Verkehrsdichte deutlich, dass der Weg zu den Gewässern lebensgefährlich für sie ist. Neben den Verlusten durch das eigentliche Überfahren sterben viele Tiere aber auch durch einen Unterdruck, der technisch bedingt im normalen Fahrbetrieb unter den Autos entsteht und für die Tiere auch bei vorsichtiger Fahrweise leider oft tödliche Folgen hat. Schon Fahrgeschwindigkeiten ab circa 30 Stundenkilometer reichen aus, um bei den Amphibien durch den unter dem Auto dann auftretenden Unterdruck schwerste innere Verletzungen, wie die Zerstörung der inneren Organe, Knochenbrüche oder dergleichen, hervorzurufen. Dazu muss es nicht zu einer Berührung durch einen Autoreifen kommen.

Als Obere Naturschutzbehörde bittet die Struktur- und Genehmigungsdirektion (SGD) Nord daher Autofahrer, in den nächsten Wochen besonders aufmerksam zu sein und die entsprechenden Hinweisschilder zu beachten. Wo es gefahrlos möglich ist, können Autofahrer schon durch eine Reduzierung der Fahrgeschwindigkeit zum Überleben der Tiere beitragen, optimal wäre natürlich das Ausweichen auf alternative Fahrstrecken.

Die SGD Nord unterstützt den Amphibienschutz in vielfältiger Weise, denn viele heimische Amphibienarten sind stark gefährdet. Neben der Förderung des ehrenamtlichen Amphibienschutzes werden zum Beispiel im Rahmen von Artenschutzprojekten die unterschiedlichen Schutzmaßnahmen ergriffen. Auch in diesem Jahr werden wieder Maßnahmen eines mehrjährigen Amphibienschutzprojektes im Westerwald umgesetzt. Zielarten sind dabei die besonders stark gefährdeten Amphibien, wie beispielsweise die Gelbbauchunke, der Kammmolch und der Laubfrosch. Aber auch die Amphibie des Jahres 2019, der Bergmolch – profitiert von diesen Maßnahmen.

Weitere Informationen unter: www.sgdnord.rlp.de.

Kurzprofil des Amphibes des Jahres 2019: Bergmolch (Ichthyosaura alpestris)
Der mittelgroße Bergmolch zählt wegen seiner prächtigen Färbung sicher zu den schönsten der einheimischen Schwanzlurchen und kommt sowohl im Flachland als auch im Hochgebirge vor. Den sehr anpassungsfähigen Bergmolch kann man in kleinen Gewässern aller Art vorfinden, oft vergesellschaftet mit den anderen Molcharten.

Größe: Die Weibchen sind mit einer Länge von bis zu 12 Zentimetern etwas größer als die bis zu 8 Zentimeter großen Männchen.

Alter: Bergmolche können bis zu 30 Jahre alt werden.

Besondere Merkmale: Die Bauchunterseite der Bergmolche ist leuchtend orange ohne jede Zeichnung. In der Wassertracht sind die männlichen Tiere durch die blaue Rückenfärbung mit den schwarz-weiß punktierten Flanken auffallend gezeichnet. Die Weibchen sind mit einer grau-braun marmorierten Rückenzeichnung mit schwächer ausgeprägter Flankenzeichnung deutlich unscheinbarer.

Ernährung: Die Molche fressen in den Gewässern zum Beispiel Krebse, Schnecken sowie Laich und Larven anderer Amphibien. An Land ernähren sie sich von Schnecken, Würmern und ähnlichem.

Jahresrhythmus: Bergmolche sind meist ab Ende März in den Gewässern zu finden. Sie verbleiben auch nach der Fortpflanzung oft noch in den Gewässern. Ab Juni werden die Sommerquartiere meist in strukturreichen Laub- und Mischwäldern aufgesucht. Im Spätherbst wandern die Tiere in die Winterquartiere. Einzelne Tiere überwintern in den Gewässern.

Fortpflanzung: Die befruchteten Eier werden einzeln an die Blätter von Wasserpflanzen geheftet. Ein Weibchen legt über einen Zeitraum von mehreren Wochen zwischen 70-390 Eier. Laich: Einzelne Eier.

Larven: Nach zwei bis vier Wochen schlüpfen die Larven aus den Eiern. Die Metamorphose erstreckt sich über einen Zeitraum von 3-4 Monaten. Vereinzelt kommt es bei Bergmolchen aber auch vor, dass keine vollständige Umwandlung erfolgt (sog. Neotonie).


Feedback: Hinweise an die Redaktion

.: Neu bei Instagram :. => @kuriere_news

Weitere Bilder (für eine größere Ansicht klicken Sie bitte auf eines der Bilder):
 

Anmeldung zum WW-Kurier Newsletter


Mit unserem kostenlosen Newsletter erhalten Sie täglich einen Überblick über die aktuellen Nachrichten aus dem Westerwaldkreis.

» zur Anmeldung



Aktuelle Artikel aus Region


Vollsperrung der L 292 zwischen Hachenburg und Steinebach

Vom 1. bis 5. Dezember 2025 ist die L 292 zwischen Hachenburg-Altstadt und Steinebach an der Wied wegen ...

VG Hachenburg warnt vor Frostschäden an Wasserleitungen und Wasserzählern

Wasserleitungen und Wasserzähler müssen im Winter besonders geschützt werden! Viele Frostschäden können ...

Die Verbandsgemeinde Hachenburg veranstaltete den dritten Workshop zum Klimaschutz

Die Verbandsgemeinde Hachenburg engagiert sich seit vielen Jahren konsequent für den Klimaschutz in der ...

Einbrüche in Baucontainer in Birlenbach

In Birlenbach kam es in der Nacht von Sonntag auf Montag zu zwei Einbrüchen, bei denen Werkzeuge im Wert ...

Cornelia Baas tritt als Ortsbürgermeisterin von Untershausen zurück

Cornelia Baas legt ihr Amt als Ortsbürgermeisterin von Untershausen zum Ablauf des 30. Noveber 2025 nieder. ...

Märchenfinale des Petermännchen-Theaters in Westerburg: "Schneewittchen und die sieben Zwerge" begeistert Groß und Klein

Aufgrund der hohen Nachfrage bietet das Petermännchen-Theater in Westerburg eine zusätzliche Aufführung ...

Weitere Artikel


Hommage à George Gershwin

George Gershwin und seine unvergesslichen Lieder sind am Dienstag, 9. April um 19.30 Uhr Thema eines ...

Solidaritätsmarsch am 30. März aus dem Westerwald nach Vallendar

Pfarrgemeinden und eine Weltgruppe aus dem Westerwald laufen gegen die Ungerechtigkeit in der Welt, für ...

Wirtschaftsrat der CDU fordert Anbindung von ICE-Bahnhof

Im Rahmen eines Austauschs mit der Wirtschaftsförderung Westerwald und der Sektion Westerwald wurde seitens ...

Musikalische Leckerbissen mit “Jazz for fun”

Freuen Sie sich auf einen musikalischen Leckerbissen. Klassiker des Jazz sowie neue Songs von Diana Krall ...

Ehrenamtliche Köpfe stecken im und hinter dem Wochenmarkt in Höhr-Grenzhausen

Nicht nur prächtige Salatköpfe hat der Wochenmarkt in Höhr-Grenzhausen zu bieten, sondern auch diese ...

Bündnis 90/Die GRÜNEN Wallmerod: Kandidaten für VG-Rat

Der Ortsverband der Verbandsgemeinde Wallmerod von Bündnis 90/Die Grünen hat in der Gaststätte St. Hubertus ...

Werbung