Werbung

Nachricht vom 09.02.2019    

Theater im Keramikmuseum: An die Kunst - Textcollage und Musik

Die Gleichstellungsbeauftragte des Westerwaldkreises, Beate Ullwer freute sich, das „taw – theater am werk“ im Keramikmuseum Höhr-Grenzhausen ansagen zu können. Eine Hommage an die Künste und die Künstler ist das neue Programm der vier Frauen „An die Kunst. Textcollage und Musik“.

Theater im Keramikmuseum: An die Kunst. Fotos: Helmi Tischler-Venter

Höhr-Grenzhausen. Musik war am Samstagabend die erste vernehmbare Kunst: Nina Hacker zupfte sanft und melodisch auf ihrem Kontrabass. Leise auf ihrer Jazz-Gitarre mitspielend kam Katrin Zurborg dazu. Mit elektrischer Verstärkung wurde die Gitarre lauter, bis ein Dialog aus dem Off respektive Lautsprecher einsetzte zu der Frage „Warum Kunst?“

„Der Künstler ist nicht anwesend“, leitete Schauspielerin Jutta Seifert ihre Überlegungen zu Künstlern und Künstlerinnen ein. „Der Künstler steht an der Spitze des kulturellen Biotops.“ Heinrich Heine kam in einem Gedicht zu dem Resümee: „Der Stoff gewinnt erst seinen Wert durch künstlerische Gestaltung.“ Zitiert wurden auch Paul Klee und Pablo Picasso. Letzterer mit den Worten: „Wenn ich wüsste, was Kunst ist, würde ich es für mich behalten.“

Im Wechsel von Wort und Musik näherten sich die Collagenteile an zu einem Gesamtbild vom Wesen der Kunst. Die Musikstücke stammten von Wolfgang Amadeus Mozart, Franz Schubert, Johann Strauß und den beiden Musikerinnen Nina Hacker und Katrin Zurborg selbst. Sie trennten oder unterstrichen die Wortbeiträge.

Nachdem die Malerin, Bildhauerin und Architektin Sophie Taeuber-Arp alias Jutta Seifert sich über das Jagdfest in München lustig machte, „wenn die Herren vom Drehen summen wie die Käfer“, war das Summen auf dem zart gestrichenen Kontrabass und das Brummen auf der E-Gitarre zu hören. „Onomatopoetische Klangfolge“ war Hugo Balls Bezeichnung für Sophie als Tänzerin.



Sehr gefühlvoll sang Katrin Zurborg ein französisches Chanson, bevor Sophie philosophierte: „Ich träumte vergangene Nacht, dass ich mich an einem Strande befände“. Bei den zehn Geboten für die Geschäftsfrau oder den Geschäftsmann, die oder der einen Künstler oder eine Künstlerin engagiert, kam mehrfach das Gebot vor: „Lass ihn oder sie in Ruhe!“

Die große Schauspielerin Sarah Bernhardt wurde von Jutta Seifert großartig charakterisiert: Im Pelzcape heranschreitend und mit großer Geste einen Stuhl verlangend, damit sie über sich und ihre großen Rollen monologisieren konnte.

Plötzlich einfliegende Papierflieger verbildlichten die Aussage: „Theater ist eine sehr reale Kunst. Die Regie muss auf Unvorhergesehenes reagieren.“ Pilotin der Papierflieger war die Regisseurin Walla Heldermann.

Mehr Requisiten benötigten die Künstlerinnen nicht, aber mehr Besucher hätten sie verdient gehabt. Im plastisch-künstlerischen Ambiente des Keramikmuseums erhielt die Text- und Musikcollage eine feinsinnige Wirkung. htv



Lesen Sie gerne und oft unsere Artikel? Dann helfen Sie uns und unterstützen Sie unsere journalistische Arbeit im Westerwaldkreis mit einer einmaligen Spende über PayPal oder einem monatlichen Unterstützer-Abo über unseren Partner Steady. Nur durch Ihre Mithilfe können wir weiterhin eine ausgiebige Berichterstattung garantieren. Vielen Dank! Mehr Infos.



Lokales: Höhr-Grenzhausen & Umgebung
Feedback: Hinweise an die Redaktion

.: Neu bei Instagram :. => @kuriere_news

Weitere Bilder (für eine größere Ansicht klicken Sie bitte auf eines der Bilder):
       
       
 

Anmeldung zum WW-Kurier Newsletter


Mit unserem kostenlosen Newsletter erhalten Sie täglich einen Überblick über die aktuellen Nachrichten aus dem Westerwaldkreis.

» zur Anmeldung



Aktuelle Artikel aus Kultur


Waldbreitbach lachte: Sabine Bode verwandelte Lesung in Kabarett

Die Bestseller-Autorin Sabine Bode war im Rahmen des Westerwälder Literatursommers mit einer Best-of-Lesung ...

Von Beust'sches Haus: Ein architektonisches Juwel im Westerwald

Die Kombination Wein- und Schlemmerfest sowie Tag des offenen Denkmals in Hachenburg zog Menschenströme ...

Buchtipp: "Im Schatten der Camorra" Westerwald-Neapel-Krimi von Micha Krämer

"Noch bevor sein Gehör den Knall wahrnahm, spürte er den Schlag auf seiner Brust. Der Schuss hatte ihn ...

Theatergruppe "Die Zijeiner" präsentiert: "Wahllos schlägt das Schicksal zu"

In Roßbach wird es spannend, wenn die Theatergruppe "Die Zijeiner" vom TuS Roßbach ihr neues Stück aufführt. ...

Erfolgreiche Kurkonzert-Saison in Bad Marienberg: Ein Rückblick auf musikalische Höhepunkte

Bad Marienberg hat auch 2025 mit seiner Kurkonzert-Saison viele Musikliebhaber begeistert. Von Mai bis ...

Buntes Miteinander: Multi-Kulti-Fest in Höhr-Grenzhausen begeistert

Am Samstag (6. September 2025) verwandelte sich das Jugend-, Kultur- und Bürgerzentrum "Zweite Heimat" ...

Weitere Artikel


Vier Verkehrsunfälle mit flüchtigen Fahrern im Raum Hachenburg

In Astert fuhr ein unbekannter Fahrzeugführer am Samstag gegen eine Hauswand und flüchtete zu Fuß. Auf ...

Unter Alkoholeinfluss mit Auto überschlagen

Bereits am frühen Morgen schon oder noch unter Alkoholeinfluss stand ein junger Fahrer, der auf der L ...

Hundsangen ließ es mal wieder krachen

Der Run auf die Eintrittskarten war unfassbar. Der Kartenvorverkauf der drei Kappensitzungen des Hundsänger ...

Gesellenbriefe an Metallbauer- und Feinwerkmechaniker übergeben

Die feierliche Übergabe der Gesellenbriefe an 22 Metallbauer- und zwölf Feinwerkmechaniker-Junghandwerker ...

91-Jährige setzt sich in Brand - lebensgefährliche Verletzungen

Am Samstagvormittag, den 9. Februar schrillten die Melder bei der Feuerwehr Nauort und Ransbach-Baumbach. ...

Verkehrsunsicherer Reisebus aus Osteuropa auf A 3 stillgelegt

Am Samstag, den 9. Februar um 9 Uhr haben Beamte des Schwerverkehrs-Kontrolltrupps der Verkehrsdirektion ...

Werbung