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Nachricht vom 20.11.2018    

Die Erinnerung an die Leiden der Opfer von Krieg, Terror und Gewalt wachhalten

Bei einer Gedenkfeier zum Volkstrauertag auf dem Hachenburger Friedhof hat Stadtbürgermeister Stefan Leukel dazu aufgerufen, den Volkstrauertag zum Anlass zu nehmen, sich grenzüberschreitend für Frieden, für Menschenrechte und für Demokratie einzusetzen und sich wieder vom Gedanken der europäischen Verständigung und einer friedlichen Konfliktlösung leiten zu lassen. Eröffnet wurde die Feierstunde durch einen Liedvortrag des MGV Altstadt, der mit der gesanglichen Umrahmung unter anderem mit dem Lied „Herr deine Güte“ die Gedenkfeier bereicherte.

Volkstrauertag. Foto: Regina Klinkhammer

Hachenburg. In seiner Gedenkrede verwies Stadtbürgermeister Stefan Leukel auf die vielen Toten, die durch die Weltkriege ums Leben gekommen sind: „Diese Kriege wurden von Staaten und ihren Regierungen gegeneinander geführt. Heute wollen wir diese Toten ehren, die sehr oft nicht freiwillig das Opfer ihres Lebens gebracht haben. Was sie gedacht oder gefühlt haben, was sie bewegt und motiviert hat, wissen wir meistens nicht. Unser Gedenken hängt auch nicht davon ab, ob wir ihren Vorstellungen oder Gefühlen zustimmen. Es ist vielmehr das Leid, das Opfer, das Unglück, das sie tragen mussten, und es ehrt prinzipiell die Würde und die Unersetzbarkeit ihrer Person und aller Personen, die Opfer eines Krieges geworden sind. Die Grundüberzeugung unserer Kultur ist es, dass sie auf den Menschen- und Bürgerrechten jedes Mitmenschen gründet.“

Leukel machte den aktuellen Bezug deutlich: „In heutigen Zeiten, wo vermeintlich wieder nationale Interessen und Werte in den Vordergrund rücken, ist es aus meiner Sicht umso wichtiger, sich unserer Geschichte zu erinnern. Es ist leider nicht mehr selbstverständlich, dass wir uns heute leiten lassen von dem Gedanken der europäischen Verständigung und einer friedlichen Konfliktlösung. Viele der derzeitigen Herausforderungen lassen sich nur gemeinsam lösen.

So ist der Volkstrauertag ein Gedenktag, der uns mahnt zu bedenken, wofür wir heute das Kostbarste einsetzen würden, dass wir haben: unser Leben. Selbst im Alltag riskieren Angehörige der Polizei, der Feuerwehren und anderer helfenden Verbände immer wieder ihr Leben oder ihre Gesundheit für Dritte, ähnlich Angehörige der Bundeswehr in Krisen- und Kriegsgebieten. Wieder andere sind, vor allem in den letzten Jahren, vor Diktaturen und Bürgerkriegen zu uns geflüchtet, auf gefahrvollen Wegen etwa über das Mittelmeer. Sie sind zu uns gekommen auf der Suche nach Schutz und Sicherheit, und viele von ihnen haben Angehörige verloren.“



In Vertretung für Landrat Achim Schwickert sprach Dezernentin Lilo Kohl Worte ehrenden Gedenkens. In der Vergangenheit seien oft noch familiäre Ereignisse von Eltern und Großeltern Anknüpfungspunkte der Erinnerung gewesen. Angesichts der festzustellenden Verrohung und der zum Teil benutzten hasserfüllten Sprache werde es immer wichtiger diesem entgegen zu treten. Nicht Angstmache sondern Verständigung sei gefragt. Kohl lobte den von der Realschule plus - Hachenburger Löwe - gepflegten Schüleraustauch mit polnischen Schülern als ermutigendes Zeichen für ein freies und offenes Europa. Es gelte das Miteinander zu pflegen und die freiheitlichen Werte zu verteidigen. Jeder müsse „im Kleinen“ seinen Beitrag für den Frieden und respektvollen Umgang leisten.

Soldaten der Patenschaftskompanie 2 des Sanitätsregiments 2 aus Rennerod trugen dann Kränze des Landes Rheinland-Pfalz, des Verteidigungsministeriums, des VdK Hachenburg sowie von Stadt und Kriegsgräberfürsorge zu den Gedenktafeln und Ehrenfriedhöfen für die Bombenopfer sowie die Gefallenen und Vermissten der beiden Weltkriege. Musikalisch umrahmt wurde die Zeremonie durch die Altstädter Dorfmusikanten, die zum Abschluss das Lied vom guten Kameraden intonierten. (PM)



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