Werbung

Nachricht vom 01.11.2018    

Malu Dreyer auf Stippvisite in Gehlert und Enspel

Ministerpräsidentin Malu Dreyer besuchte im Rahmen ihrer „Im Land Daheim-Tour“ unter anderem auch die Orte Gehlert und Enspel im Westerwaldkreis. Malu Dreyer beschrieb den tieferen Sinn ihrer Tour so: „Mein Ziel ist, mich vor Ort zu informieren und mir wichtige Projekte, Initiativen und Ideen anzusehen. In ganz Rheinland-Pfalz finden sich hervorragende Beispiele für die Lebendigkeit und den Zusammenhalt. Ich freue mich immer wieder auf die Begegnungen und Gespräche mit vielen engagierten und ideenreichen Bürgerinnen und Bürgern.“

Die Stöffel-Maus durfte in Enspel nicht fehlen. Fotos: wear

Enspel. Nach einem Rundgang durch die preisgekrönte Ortsgemeinde Gehlert, die 2015 den Landeswettbewerb „ Unser Dorf hat Zukunft“ gewann, folgte als krönender Abschluss ein Bürgergespräch im Stöffelpark in Enspel. Im historischen Rahmen der „Alten Schmiede“ hatten sich viele Bürger, nicht nur aus „Enspel“, eingefunden, um der Ministerpräsidentin zuzuhören, ihr aber auch Fragen zu stellen.

Nach dem Eintreffen von Malu Dreyer begrüßte Ortsbürgermeister Dieter Wisser die Ministerpräsidentin, zeigte sich natürlich hoch erfreut über ihren Besuch. Weiterhin hieß er Landtagspräsident Hendrik Hering, Landrat Schwickert und Gerhard Loos, den Bürgermeister der VG Westerburg, herzlich willkommen. Dieter Wisser schilderte das Geschehen und das Leben in und um Enspel, zeigte sich mit der momentanen wirtschaftlichen Lage zufrieden, man könne hier sehr gut leben, die Arbeitslosigkeit tendiere gegen Null.

Nach Dieter Wisser ergriff Malu Dreyer das Wort. In einer pragmatischen Rede ging sie zunächst auf die allgemeine Lage in der Welt und in Deutschland ein. Der Westerwald bekam ein besonders dickes Lob zu hören, als Malu Dreyer erklärte, der Westerwald sei eine der stärksten expandierenden Regionen in Rheinland-Pfalz, da sich hier inzwischen viele innovative und zukunftsorientierte Unternehmen gegründet oder angesiedelt hätten. Für ihre sachlichen Ausführungen erhielt die Ministerpräsidentin ordentlichen Beifall.

Interessant wurde es dann, als die Besucher Gelegenheit erhielten Malu Dreyer mit Fragen zu „löchern“ oder ihre Sorgen vorzutragen. Die Fragen waren nicht immer parteigerichtet, sie stellten einen Querschnitt dessen dar, was die Bürger so umtreibt und beschäftigt. Die Pflege im Alter, häusliche Pflege, Tagespflege und die Landespflegekammer kamen zunächst zur Rede. Es folgten Fragen zur Rente und der Altersversorgung im Allgemeinen, auch die Angst vor Altersarmut, trotz eines Erwerbslebens bis zur Altersgrenze, wurde angesprochen.

Es brandete sogar Beifall auf, als eine Besucherin meinte die Leistung von Hausfrauen und Müttern habe keine Wertigkeit und würde von der Politik nicht genügend gewürdigt. Themen wie der Dieselskandal, wobei sich Malu Dreyer eindeutig für die Hardwarenachrüstung auf Kosten der Autokonzerne aussprach, Grund- und Mütterrente, Jagdsteuer, Digitalisierung im ländlichen Raum, Schulpolitik im Föderalismus, Inklusion, Bürgerversicherung, Teilhabe, Abstufung der Kreisstraßen, Straßenausbaubeiträge und die Legalisierung von Marihuana wurden hinterfragt.



Die Frage zur Legalisierung von Haschisch wurde von einer Gruppe Jugendlicher gestellt, was zunächst für Heiterkeit in der „Alten Schmiede“ sorgte. Malu Dreyer wandte sich strikt und eindeutig gegen eine Legalisierung, außer im medizinisch erlaubten Rahmen. Sie begründete dieses mit ihrer eigenen Erfahrung: „Wir haben früher auch mal ein paar Pflänzchen angebaut, das war aber harmlos im Vergleich zu dem Stoff, der heute auf dem Markt angeboten wird. Der Stoff wird wesentlich härter hergestellt und dient als Einstiegsdroge für härtere Drogen.“

Gerade auch weil einige Jugendliche anwesend war, warb Malu Dreyer für die Europawahl im kommenden Jahr, denn dort dürfen erstmalig Jugendliche ab 16 Jahren an die Wahlurnen gehen. „Nutzt die Chance, es ist ein gutes Gefühl, wenn man gewählt hat“, so die Ministerpräsidentin.

Erstaunlicherweise wurden beim Bürgergespräch nicht die Themen Erneuerung der SPD und die Flüchtlingspolitik angesprochen, obwohl Malu Dreyer dazu immer ihre Meinung kundgetan hat. Trotzdem war es ein interessanter Abend, bei dem Malu Dreyer viele Sympathien gewinnen konnte, denn sie machte keine Parteipolitik, wie ansonsten bei Wahlkampfveranstaltungen üblich, sondern befasste sich ehrlich mit den Sorgen und Ängsten der Bürger. Der Ausdruck „Landesmutter“ ist in diesem Zusammenhang zutreffend und nicht despektierlich.

Eine Überraschung folgte noch zum Abschluss der Veranstaltung als plötzlich die berühmte „Stoffelmaus“ auftauchte, der Ministerpräsidentin ein Gedicht aufsagte und ihr einen Korb voll mit Westerwälder Köstlichkeiten überreichte. Die Gastgeber hatten noch ein kleines, aber feines, Büffet für die Besucher aufgeboten, welches schnell geplündert war. So fanden auch noch nach dem Bürgerempfang weitere angeregte Gespräche statt, schließlich hat man nicht alle Tage eine leibhaftige Ministerpräsidentin bei sich zuhause als Gast. wear


Lokales: Westerburg & Umgebung
Feedback: Hinweise an die Redaktion

Weitere Bilder (für eine größere Ansicht klicken Sie bitte auf eines der Bilder):
       
   

Anmeldung zum WW-Kurier Newsletter


Mit unserem kostenlosen Newsletter erhalten Sie täglich einen Überblick über die aktuellen Nachrichten aus dem Westerwaldkreis.

» zur Anmeldung



Aktuelle Artikel aus Politik


CDU-Gemeindeverband Heller-Daadetal setzt auf Dirk Eickhoff

Bei der Mitgliederversammlung des CDU-Gemeindeverbands Heller-Daadetal in Herdorf, wurde Dirk Eickhoff ...

Landtag Rheinland-Pfalz diskutiert über Extremismus und neue Gesetzesvorhaben

Im rheinland-pfälzischen Landtag steht eine Debatte über Extremismus auf der Agenda. Die Bedrohungen ...

Generalsekretär David Eilert fordert Überwachung der Grünen Jugend durch den Verfassungsschutz

Die folgende Pressemitteilung stammt von den Jungen FREIEN WÄHLERN Rheinland-Pfalz. Sie wird im Wortlaut ...

Kritik am Landesklimaschutzgesetz in Rheinland-Pfalz

Im Mainzer Landtag gibt es heftige Kritik am geplanten Landesklimaschutzgesetz. Die FREIEN WÄHLER sind ...

CDU fordert umfassendere Sportstättenförderung in Rheinland-Pfalz

Die Landesregierung hat eine Erweiterung der Sportförderung angekündigt, doch die CDU sieht darin nur ...

Effizienzsteigerung in der Abwasserreinigung: Kläranlage Kroppach rüstet auf

Die Kläranlage Kroppach erhält derzeit eine bedeutende technische Aufrüstung. Zwei neue SBR-Behälter ...

Weitere Artikel


Betrunken Unfallflucht begangen und sich nicht um Schwerverletzten gekümmert

Am 31. Oktober, gegen 20:40 Uhr verursachte ein 36-jähriger Autofahrer auf der Autobahn A 3, kurz vor ...

L 304 - Erneuerung Stützwand zwischen Isenburg und Kausen

Am 5. November beginnen im Auftrag des LBM Cochem-Koblenz die Arbeiten für die Erneuerung einer Stützwand ...

Brandursachenermittlung - Zusammenarbeit zwischen Feuerwehr und Polizei

Der diesjährige Fachvortrag des Kreisfeuerwehrverbandes Westerwald e.V. fand am Mittwoch, dem 31.Oktober ...

Success-Technologieprämien: Erfolge für Wäller Unternehmen

Erfolge für zwei Unternehmen aus dem Westerwaldkreis: den Success-Technologieprämien zeichneten Wirtschaftsminister ...

Wenn Borod zum Mekka der Rock- und Halloween-Fans wird

Am letzten Samstag war Borod wieder einmal der Anziehungspunkt der Fans von harter Rockmusik. Der Veranstalter, ...

Für einen guten Start: Arbeitskreis „Frühe Hilfen“ präsentiert neuen Flyer

Jetzt ist er da, und zwar mit eine Menge Informationen: Nach langer und intensiver Arbeit entwickelte ...

Werbung