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Nachricht vom 03.09.2018    

Arbeitsmarkt: Der August bestätigt stabile Entwicklung im Westerwald

Im Bezirk der Agentur für Arbeit Montabaur ist die Zahl der Menschen ohne Job von Juli auf August um 427 auf 5.185 Personen gesunken. Die Arbeitslosenquote hat sich um 0,2 Prozent verbessert und einen historischen Tiefstand von 2,9 Prozent erreicht. Vor einem Jahr lag sie bei 3,3 Prozent, und es gab 615 Arbeitslose mehr als derzeit. Während sich im Juli 172 junge Leute nach einer Ausbildung und weitere 106 nach Schule oder Studium arbeitslos meldeten, waren es im August nur noch 122 bzw. 50. Die große Nachfrage nach Personal spiegelt sich im Bestand und der Anzahl der Stellen. Hier gibt es kaum Veränderungen gegenüber dem Vorjahr.

Montabaur. Nicht allein die Temperaturen sind rekordverdächtig im scheidenden Sommer 2018, auch vom Arbeitsmarkt kommen Ausnahmewerte: Im Bezirk der Agentur für Arbeit Montabaur – er umfasst den Westerwald- und den Rhein-Lahn-Kreis - ist die Zahl der Menschen ohne Job von Juli auf August um 427 auf 5.185 Personen gesunken. Die Arbeitslosenquote hat sich um 0,2 Prozent verbessert und einen historischen Tiefstand von 2,9 Prozent erreicht. Vor einem Jahr lag sie bei 3,3 Prozent, und es gab 615 Arbeitslose mehr als derzeit.

Entspannt und stabilisiert
„Eine Zwei vor dem Komma findet sich auch in langjährigen Vergleichen nicht“, sagt Elmar Wagner, Chef der Arbeitsagentur Montabaur. Er erinnert an die Arbeitsmarktreform im Jahr 2005, mit der die jetzigen Strukturen geschaffen wurden: Wer keine Beschäftigung hat und Arbeitslosengeld als Versicherungsleistung bekommt, wird von der Agentur betreut. Zuständig für alle Erwerbslosen und ihre Familien, die von der steuerfinanzierten Grundsicherung (Hartz IV) leben, sind die Jobcenter. Im August 2005, wenige Monate nach Einführung des neuen Systems, lag die regionale Arbeitslosenquote bei 7,9 Prozent. „Seitdem hat sich der Arbeitsmarkt kontinuierlich entspannt und stabilisiert“, stellt Wagner fest. „Einziger Ausreißer war die Wirtschaftskrise 2009, die rasch bewältigt werden konnte. Seitdem ist dank guter Konjunktur nicht allein die Arbeitslosigkeit gesunken, sondern auch die Erwerbstätigkeit enorm gestiegen. Im Jahr 2005 waren etwa 80.000 Menschen im Bezirk sozialversicherungspflichtig beschäftigt, heute sind es mehr als 100.000.“

Im Juli hatte es erstmals seit Jahresbeginn einen kleinen Anstieg der Arbeitslosigkeit gegeben. Er ließ sich vor allem festmachen bei der Gruppe der unter 25-Jährigen – und eindeutig begründen. Im Sommer werden die meisten Ausbildungen abgeschlossen. Viele junge Menschen bleiben nicht in ihrem Lehrbetrieb und orientieren sich neu. Manche satteln ein Studium drauf, andere gehen auf Stellensuche.

Fachkräftebedarf schlägt sich nieder
„Frisch“ qualifizierte junge Leute haben angesichts des hohen Fachkräftebedarfs beste Chancen, einen neuen Arbeitgeber zu finden. Das beginnt sich nun in der Statistik abzuzeichnen: Die Arbeitslosenzahl der Generation U25 ging innerhalb eines Monats um 74 auf 488 Personen zurück, ihre Arbeitslosenquote um 0,4 auf 2,5 Prozent. Und während sich im Juli 172 junge Leute nach einer Ausbildung und weitere 106 nach Schule oder Studium arbeitslos meldeten, waren es im August nur noch 122 bzw. 50.



Die große Nachfrage nach Personal spiegelt sich im Bestand und der Anzahl der Stellen. Hier gibt es kaum Veränderungen gegenüber dem Vorjahr. 3.479 Arbeitsplätze sind derzeit zu vermitteln. Fast alle sind sozialversicherungspflichtig, unbefristet und sofort zu besetzen. Von Januar bis August meldeten die Betriebe dem gemeinsamen Arbeitgeberservice der Agentur und der beiden Jobcenter 6.273 freie Stellen.

Wer an Qualifizierung und Förderung teilnimmt, wird währenddessen laut
Gesetz nicht als Arbeitsloser gezählt. Um hier Transparenz zu schaffen, publiziert die Bundesagentur für Arbeit jeden Monat die so genannte Unterbeschäftigungsquote. Sie bezieht zu den Erwerbslosen u.a. all jene ein, die zur Erhöhung ihrer Integrationschancen arbeitsmarktpolitisch gefördert werden. Auf dieser Basis kommt der Agenturbezirk Montabaur auf eine Quote von 4,3 Prozent. Im Vormonat waren es 4,5 Prozent, im Vorjahresmonat 4,8 Prozent. Elmar Wagner: „Dass die Unterbeschäftigung sinkt, ist ein positives Signal. Es bedeutet, dass mehr Menschen in Arbeit sind und für ihren Lebensunterhalt sorgen können.“

475 offene Ausbildungsstellen
Am Ausbildungsmarkt setzt sich die Entspannung fort. Viele junge Menschen wissen inzwischen, wie es nach der Schule weiter geht: mit einer Ausbildung, einem Studium oder einem weiteren Schulbesuch. Die Zahl der unversorgten Bewerber hat sich rapide reduziert – von 694 im Juni über 435 im Juli auf 210 im August. Auf der anderen Seite gibt es 475 Ausbildungsstellen, die nicht besetzt werden konnten. Allen jungen Leuten, die nach den Ferien ins letzte Schuljahr kommen, rät der Agenturchef: „Wer für 2019 einen Ausbildungsplatz sucht, sollte jetzt mit der Berufsberatung Kontakt aufnehmen. Viele Arbeitgeber haben ihre Ausbildungsstellen bereits gemeldet und mit der Suche nach guten Bewerbern begonnen.“

Zum Schluss der „geteilte Blick“ auf die beiden Landkreise des Agenturbezirks Montabaur: Im Westerwaldkreis ist die gute Entwicklung am stärksten ausgeprägt. Hier werden 3.105 Menschen ohne Job gezählt; das sind exakt 300 weniger als im Juli und 519 weniger als im August 2017. Die Quote hat sich um 0,3 Prozent verbessert und liegt bei 2,7 Prozent. Ein Jahr zuvor waren es 3,2 Prozent. An Rhein und Lahn gibt es 2.080 Arbeitslose – 127 weniger als im Juli und 96 weniger als vor einem Jahr. Hier ist die Quote sowohl im Monats- als auch im Jahresvergleich um 0,1 Prozent zurückgegangen. Aktuell beträgt sie 3,2 Prozent. (PM)


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